Hiermit präsentiere ich wiederum die 6 Filme und diesmal keine Serienstaffeln/-specials (allerdings sitze ich gerade an mehreren Serien) (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten,
weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat September seit der letzten Liste gesehen habe:
Filme Rush - Alles für den Sieg (2013)
Ich bin weder Ron Howard-, erst recht kein Formel 1-Fan, jedoch dieses dramatisierte Biopic über die Freindschaft zwischen Niki Lauda und James Hunter findet die richtigen, aussagekräftigen Bilder innerhalb und außerhalb der Rennstrecke, vermeidet peinliche Überdramatisierung, erzählt eine packende Geschichte der Leidenschaft zweier Männer und der daraus resultierenden Konkurrenz, aber auch des gegenseitigen Respekts. Tolle Leistung von Daniel Brühl. (7)
Meine Braut, ihr Vater und ich (2000)
Fand ich früher total witzig, heute ist das Duo Ben Stiller/Robert De Niro immer noch für ein paar herrlich peinliche Missverständnisse gut, praktisch schauspielerische Harmonie in Disharmonie. (6,5)
Hard Rain (1998) Solider 90er-Actionfilm mit feucht-fröhlichem Setting, macht Spaß. (6)
Slumdog Millionär (2008)
Ist selbst in den dreckigsten Slums schön gefilmt und hübsch anzusehen, erzählt ferner vorwiegend ein klassisches Feel-Good-Märchen, das regionale gesellschaftliche Problematik geflissentlich übergeht. Was nicht daran rüttelt, dass man auf das Happy End hinfiebert, schließlich ist Dev Patel ein knuffiger Protagonist. (6,5)
Vier Fliegen auf grauem Samt (1971)
Trotz reizvoller Grundidee der wahrscheinlich langweiligste Film von Dario Argento, zu sehr Krimi, zu wenig Kameraspielerei und repetitiv. Zumal die Anflüge von Humor seltsam anmuten, man sich stellenweise wie in einer Komödie vorkommt. (3,5)
Red Hill (2010) OKayer Neo-Western mit einigen Härten und der ein oder anderen schicken Landschaftsaufnahme, der ansonsten durch nichts richtig hervorsticht. (5)
Hiermit präsentiere ich wiederum die 20 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen
Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B.
nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete
Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Oktober gesehen habe:
Serien-Staffeln Buffy - Im Bann der Dämonen (Season 5) (2000-2001) (7,5-8) Gomorrha (Season 1) (2014) (7,5-8,5)
Filme Ferris macht blau (1986) John Hughes erschafft einen unterhaltsamen Spiegel 80er-Jahre-Adoleszenz, setzt die wilde Energie der Jugend in Kontrast zur gesellschaftlichen Erwartung. Das sprüht vor Witz und Elan, wirkt bei allem Spaß in den leisen, leicht melancholischen Szenen vielleicht sogar noch nachhaltiger. (7,5)
Die Todeskralle kehrt zurück (1979)
Verläuft sich in einer Vielzahl von klischeehaften, jedoch unterentwickelten Subplots ohne echte Dramatik, zumal es deutlich an Schlägereien fehlt. (3)
S.W.A.T. - Die Spezialeinheit (2003)
Ein Actionfilm für die neue Generation, voller hübscher Menschen, cooler Sprüche und Posing. Nicht meins. (5)
Ex Machina (2015) Erlesen gefilmter, intelligenter Sci-Fi-Thriller, der zwar viel und gerne mit großen Begriffen und Zitaten um sich wirft, im Grunde genommen einem Kammerspiel gleicht, in dem sich die drei (mit Einschränkungen vier) Protagonisten auf Teufel komm raus manipulieren, unentwegt gegeneinander und untereinander taktieren, die Frage nach der Menschlichkeit Avas allerhöchsten den Rahmen hierfür bildet. (7,5)
Mann unter Feuer (2004)
Der Inbegriff einer nervigen Tony Scott-Denzel Washington-Kollaboration: enervierende Regie mit überzogenen, nichtssagenden Stilmitteln, ein in sich selbst aufgehender Hauptdarsteller, alles verpackt in einer prätentiösen Geschichte mit hypokritischem Bibelflair. Nein, danke. (2,5)
11:14 - Elevenfourteen (2003) Anguckbarer Episodenfilm mit sich überkreuzenden Geschichten. Nichts herausragendes, für Zwischendurch amüsant. (5)
Smokin' Aces (2006) Nerviges Möchtegern-Tarantino-Gehabe, das in jeder Kategorie versagt. (2,5)
I Am Legend (2007)
Die anfänglichen Bilder des entvölkerten New York schinden noch Eindruck, bis diese Oberflächlichkeit an Will Smith One-Man-Show in seiner ganzen Unerträglichkeit zerbricht, gegen Ende mit seiner haltlosen Pro-Religiosität aufgrund dessen Rückständigkeit nur noch abstößt. Dazu kommen die miserablen, unnötigen CGI-Effekte. (2,5)
Eichmann (2007) Dröge Geschichtsstunde auf TV-Niveau, die die Verhöre um spekulative, zur Handlung nichts beitragende Seitenvermerke ergänzt, als Informationsquelle höchstens unter kräftigen Vorbehalten taugt. Lieber eine gute Dokumentation gucken. (4)
84 Charlie Mopic (1989)
Den fand ich ganz interessant, da er als früher Vertreter des Found-Footage-Konzepts eine ungewohnte, semi-dokumentarische Perspektive auf den Soldatenalltag in Vietnam einnimmt. Dschungel-Action-Fans suchen hier natürlich am falschen Ort, die geführten Interviews strotzen nicht gerade vor Spannung, simulieren dahingegen Realitätsnähe. Ist jedenfalls einen Blick wert. (7)
Prestige - Die Meister der Magie (2006)
Warum nur musste mir Christopher Nolan mit "The Dark Knight Rises" die Augen für seine eigenen Unzulänglichkeiten öffnen? Um das klarzustellen: ich mag "Prestige" immer noch. Er ist optisch und von der Ausstattung her exquisit, ausgezeichnet gespielt, trägt seine Thematik mit besonderem Gespür. Das größte Manko ist indes die Montage, die die Handlung zerfahren und unstrukturiert erscheinen lässt, von teils harten Wechseln bestimmt ist. Zum Glück hält das Drehbuch dem weitestgehend stand, bewahrt sich seine Illusion bis zum dramatischen Finale. (8)
Kandahar - Return and Survive (2010) Russische Mischung aus "Der Flug des Phönix" und Taliban-Gefangenenlager, daran gemessen achtenswert spannend und auf gröbste Propaganda verzichtend. Mag man das Thema Kriegsgefangenenlager, kann man sich das angucken. (4,5)
James Bond 007 - Spectre (2015)
Mit "Skyfall" ein Schritt vor, weg von, mit "Spectre" einen Schritt zurück, in Richtung wieder zu auf "Ein Quantum Trost". Bloß wo letztgenannter ärgerlich war, ist "Spectre" schlichtweg egal. Nach der gelungen Pre-Title-Sequenz folgt das sagenhaft schnarchige Titellied, das allerdings auf die folgende Langeweile fachgerecht einstimmt. Obschon es nicht an Actionszenen mangelt, scheint das Drehbuch einzig zu einer drögen Agenten-Schnitzeljagd befähigt, schickt Daniel Craigvon einer Station zu nächsten, ohne jemals Enthusiasmus, Hingabe oder Spannung zu entwickeln. Warum geht Bond nach Rom und pimpert Monica Bellucci? Aus Gründen. Warum sucht er in Österreich nach Mr. White? Ist halt so. Derartig verläuft die gesamte Jagd nach Christoph Waltz: Bond ist hier, kriegt gesagt, er müsse jetzt dort hin und tut das. Zwischendurch prügelt er sich ein bisschen und fährt Autos zu Klump. Die geleckten Bilder erwecken mehrheitlich den Eindruck eines überfinanzierten Audi-Werbespots, die Actionszenen entwickeln nie wieder das Tempo der ersten Minute, Christoph Waltz tritt im Film gefühlte 10 Minuten auf und versprüht in dieser Zeit die dämonische Aura eines mittelfiesen Zahnarztes mit Feng Shui-Fetisch, dessen persönliche Beziehung zu Bond so klischeehaft, so nichtssagend ist, dass sie nicht mal eine dümmliche Rückblende spendiert bekommt. Monica Bellucci wird als reine Geo-Cache-Zwischenstation im Puff verschenkt, dass sie das Bondgirl mit den tiefsten Falten ist, erweist sich als reiner Werbe-Gag. Léa Seydouxs Rolle langweilt gleichermaßen, sie wird mehrfach entführt, mehrfach gerettet und hat Bond scheinbar am Ende so sehr um den Finger gewickelt, dass er aus dem Dienst austritt - warum auch immer. Kleine Lichtblicke brachten das Triumvirat Ralph Fiennes, Ben Wishaw, Naomie Harris ins Geschehen, die sich parallel zu Bond mit Andrew Scott in einem banalen, Potential ungenutzt lassenden Überwachungsstaatsubplot rumschlagen müssen, sowie Daniel Craig, der ab und zu die Ironie zu Gesichte trug, die ihm sonst immer abging, doch selbst das bei weitem nicht immer gelungen. Unterm Strich bleibt "Spectre" der wahrscheinlich langweiligste und egalste Beitrag zur Reihe. Ich bitte um einen neuen Darsteller, einen neuen Regisseur und vor allem um neue Drehbuchautoren. (4,5)
James Bond 007 - Feuerball (1965) Lieber einen klassischen Sean Connery. Der kann sich zwar etwas ziehen, aber die meiste Zeit handelt Connerys Bond nachvollziehbar, zieht Erkenntnisse aus Agententätigkeiten und handelt entsprechend. Zudem liefert Terence Young exotische Schauwerte en masse, tolle Tauchszenen und einen präsenten, charismatischen Bösewicht. (8,5)
Das Ausgekochte Schlitzohr ist wieder auf Achse (1980)
Oh my, ist der sagenhaft doof. Das war der Vorgänger auch, unterhielt hingegen auf eine absonderlich Art durch seine plumpen Sprüche und die Synchro. Das Sequel ist lediglich blöd, um nicht zu sagen kindisch. Komischerweise machte es mir dennoch Spaß, besonders die finale Material-Schlacht. (5)
Die Hexen von Zugarramurdi (2013)
Ist in etwa das, was Filme wie "Lesbian Vampire Killers" oder "Dogville" hätten sein sollen. Abgedrehter Horrorspaß mit einer Vielzahl schräger, liebenswerter Gestalten. Nicht immer gelungen, dafür durchweg unterhaltsam. (6)
James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt (1974) Rangiert in der Regel in der unteren Hälfte der Bond-Lieblingslisten, ich habe nie ganz verstanden warum. Mir macht das exotische Setting, die Idee des Duells Meister-Spion gegen Meister-Auftragskiller, die Verbeugung vorm Kung Fu-Film und natürlich Christopher Lee samt Sidekick Nick Nack gewaltigen Spaß. OK, Britt Ekland gehört zu den schwächsten Bondgirls, Sgt. Pepper hätte nicht sein müssen und die übliche Roger Moore-Albernheiten muss man mögen. Und doch, ich mag den wirklich. Bonus für den Schrägen Unterschlupf in der Queen Elizabeth. (7)
Renaissance (2006)
Der Look ist arg gewöhnungsbedürftigt, erweist sich letztlich als adäquate Verpackung für diese spannende Mischung aus Film-Noir und Sci-Fi. Erweckt bisweilen den Eindruck eines guten Adventures auf dem PC, wie etwa die "Blade Runner"-Umsetzung. Recht atmosphärisch überdies. (7)
Asterix der Gallier (1967)
Wie Asterix und Miraculix die Römer an der Nase rumführen ist schon köstlich. (6,5)
Knight Moves - Ein mörderisches Spiel (1992)
Hat sich wie die meisten 90er-Jahre Serienkiller-Produktionen selbst überlebt, funktioniert wahrscheinlich nur im Kontext dieses Hypes. Für Genre-Komplettisten brauchbar. (5,5)
Diese Nacht saß ich fassungslos vor dem Fernseher und dem
Internet und habe ungläubig die Ereignisse in Paris verfolgt. Den Opfern dieser
grauenhaften, verachtenswerten Tat, die durch nicht, GAR NICHTS zu
entschuldigen ist, weder durch politische Verwicklungen und erst recht nicht
durch veraltete, fundamentalistische Glaubensansichten, möchte ich mein Beileid
und Mitgefühl aussprechen. Ich war wütend. Unbeschreiblich wütend. Mit jeder Sekunde und mit jeder neuen Nennung von Opferzahlen, steigerte sich meine Wut. Die Antwort auf einen derartig verabscheuenswürdigen
terroristischen Angriff muss dessen Unmenschlichkeit entsprechen, der Kampf
gegen den Terror umso entschlossener geführt werden. Ich will nicht so tun, als
ob bei der Terrorbekämpfung im Nahen Osten keine Unschuldigen zu Schaden oder
sogar umkommen. Dort sind weitaus mehr Opfer zu beklagen, schließlich strömen
die Flüchtlinge nicht deswegen zu uns, weil es in ihrer Heimat so
schön und lebenswert ist. Ebenso wenig will ich ein Argument anbringen, wie,
dass einem Krieg nun mal Zivilisten und Unschuldige zum Opfer fallen. Das ist
gleichermaßen inakzeptabel und nicht zu entschuldigen. Wie Krieg niemals zu entschuldigen
ist. Nichtsdestotrotz ist eine Tat wie die in Paris, bei der gezielt
unbeteiligte Zivilisten abgeschlachtet werden, an Grausamkeit,
Unmenschlichkeit und Hass schwerwiegender zu werten. Dieses offenbar minutiös geplante
Blutbad ist in seiner Natur nur noch widerwärtig zu nennen, gehört zu den
schlimmsten Handlungen, zu der sich ein denkendes Wesen entschließen kann. Das
ist kein Zeugnis von Überlegenheit oder Gerechtigkeit. Das ist ein Zeugnis
dafür, dass diese Perversen kein Recht haben, sich Teil einer Gesellschaft,
Teil der Menschheit zu nennen.
Auch hier bin ich mir bewusst, dass keine simple
Schwarz-Weiß-Malerei betrieben werden kann und darf. Hier sind komplexe
Vorgänge und Entwicklungen am Werk, die ein Lebewesen formen, seine
Entscheidungen und seinen eingeschlagenen Weg mitbestimmen, die nicht in ein
simples System gepresst oder ohne weiteres verstanden werden können. Und an der
Wut und Verzweiflung im Nahen Osten sind wir letzten Endes nicht unschuldig.
Aber wir müssen diesem Sturm des Hasses endlich gebührend begegnen, ihn
bekämpfen und auf lange Sicht besiegen. Das heißt nicht nur, dass er
militärischen niederzuschlagen ist, wir müssen die Wurzel des Hasses anpacken,
für Stabilität sorgen, gemeinsam! Selbst wenn wir an einem Punkt angekommen
sind, an dem es für viele kein Zurück mehr gibt, wo Krieg und Tod unvermeidbar
geworden sind. Das müssen wir überwinden. Es wird schmerzhaft und abscheulich,
aber es unabwendbar. Wichtig ist, dass auf lange Sicht eine Lösung gefunden
wird. Ein weiter Weg.
Passt auch zum sensationell langweiligen Titel-Song. Lustig war allerding die Publikumsreaktion des gesamten Kinos auf die bereits vor dem Film abgenudelte penetrante Werbung für im Film vorkommende Markenprodukte. Großes Gelächter.
Hiermit präsentiere ich wiederum die 21 Filme und 1 Serienstaffel (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten,
weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat September seit der letzten Liste gesehen habe:
Serien-Staffeln Braunschlag(2012) (7-7,5)
Filme Ein Schatz zum Verlieben (2008)
Gemacht für eine gewisse Sorte Pärchen: für die Damen gibt's Matthew McConaughey, Romantik, Familienversöhnung, für die Herren Kate Hudson, Gangster und ein bisschen Action, für beide Urlaubsfeeling und Spannung. Gehört man zum Zielpublikum ist das nicht übel - ich gehöre nicht dazu. (Gnädig: 4,5)
Zum Ausziehen verführt (2006)
Fällt in die gleiche Sparte (und damit bin ich hoffentlich mit den McConaughey-Liebeskomödien durch), sprich: ok für anspruchslose Pärchen, wenngleich schlechter als oben genannter. Mir gefiel höchstens Zooey Deschanel, deren Charakter einen sicherlich interessanteren, lustigeren Film geboten hätte. (4)
16 Blocks (2006) Guter Start als solider Action-Thriller, nur innovationslos, gegen Ende mit Tempo- und Spannungsverlust. Bruce Willis und David Morse machen ihre Sache gut, der eigentlich sympathische Mos Def nervt ein bisschen. (5,5)
Der Einsatz (2003) Lustlos geschriebenes und inszeniertes Agentenverwirrspiel, das keinen Spaß macht, unspannend ist, den finalen Twist Stunden vorher ankündigt. Simpel belangloses Vehikel für Colin Farrell. (3)
Chaos (2005)
Der guten Besetzung steht ein schwaches Skript gegenüber, das zwar fleißig in der Thriller-Geschichte räubert, indes nie die Wirkung seiner Vorbilder erreicht. Zumal kein Charakter oder dessen Machenschaften interessiert. (3,5)
Der Glückspilz (1966)
Gehört nicht zu meinen Lieblingen von Billy Wilder, liegt vielleicht an meinen falschen Erwartungen an den Film, der mir zu moralisch rüberkommt, nicht den Witz und das Tempo anderer (auch ernsterer) Wilder-Filme transportiert. Das ändert freilich nichts an meiner Meinung über die Darsteller, denn das wunderbare Duo Jack Lemmon-Walter Matthau harmoniert grandios, ebenso gefallen die Nebendarsteller. Die Schlussszene im Stadion ist zudem ein toller, befreiender Moment. (6,5)
Blumen des Schreckens (1962)
Entgegen dem vom Titel suggerierten Monsterhorror ist die Romanverfilmung ein postapokalyptischer Überlebenskampf, in dem die Pflanzen lediglich eine von vielen Bedrohungen, die übrigens oft genug vom Menschen selbst ausgehen, darstellen. Das Finale kopiert etwas einfallslos die "Krieg der Welten"-Auflösung (inklusive religiöser Anklänge), was diesem atmosphärischen Genre-Geheimtipp jedoch keinen Abbruch tut. (7)
The Awakening - Geister der Vergangenheit (2011) Beginnt als stimmungsvoller Geister-Gruselfilm, mit der Zeit stagniert die wenig hervorbringende Handlung, am Ende wird's nur noch ärgerlich. (4)
Hostage - Entführt (2005) Anguckbarer Thriller, der sich an vielen Spannungsmomenten abarbeitet, die Logik dabei getrost vernachlässigt. Florent Emilio Siri inszeniert das mit übertriebener Dramatik, Bruce Willis agiert im Auto-Pilot. (5,5)
Basic - Hinter jeder Lüge eine Wahrheit (2003) Belangloser, auf oberflächliche Spannung reduzierter "Rashomon"-Klon mit dümmlichen Dialogen. (3,5)
Donnie Brasco (1997)
In dem Bestreben zu Gunsten eines Charakterdramas keinen klischeebehafteten Mafia-Film zu drehen, erschafft Mike Newell irgendwie weder ein stimmiges Bild des Kampfes gegen das organisierte Verbrechen, noch eine immersive Auseinandersetzung mit den Charakteren, die größtenteils unnahbare Chiffren bleiben. Für Al Pacino-Fans gibt's hier allerdings viel zu sehen. (5)
Der Flug des Phoenix (2004)
Es ist Jahre her, dass ich das (großartige) Original gesehen habe. Die grundsätzliche Idee genügt für einen anguckbaren Abenteuerfilm, dessen größte Schwächen sich in seinen dämlichen Charakteren und in der nervigen Regie John Moores finden. (4,5)
Das Privatleben des Sherlock Holmes (1970) Billy Wilder nähert sich der Legende mit seiner speziellen Humor-Manier, die nicht durch platte Parodien oder überzogenen Witzdichte, sondern durch leise, unterschwellige Töne wirkt. Die fragmentarisch anmutende Handlung macht es hingegen schwer, der Geschichte mit großer Begeisterung zu folgen, ebenso wenig ist Spannung ihre Stärke. Was hier funktioniert, sind Ausstattung, Darsteller und diese kleinen, hinreißenden Wilder-Momente, wie Watsons Tanz mit der sich langsam wandelnden Balletttruppe. (6,5)
The 51st State (2001)
Im Tross der Tarantino- und Guy Ritchie-Epigonen einer der kurzweiligsten, unterhaltsamsten. Obwohl er nie die Raffinesse seiner Vorbilder entwickelt, macht er innerhalb seiner kompakten Laufzeit Spaß, bietet genug Skurriles und Witziges. (6,5)
Angst hat viele Gesichter (2012) aka "The Tall Man". Pascal Laugier inszeniert diesen Mystery-Thriller in eindrucksvoll tristen, kalten, der Thematik angemessenen Bildern. Schwierig macht er die Identifikation mit seinen Protagonisten, deren Motivation und Gesinnung er mehrfach relativiert. Am Ende steht ein moralisches Dilemma, das zum Missverstehen einlädt, im ähnlich gelagerten "Gone, Baby, Gone" eine überzeugendere Alternative findet. (5)
Das Rätsel der roten Orchidee (1962) Endlich wieder Edgar Wallace! Und wir steigen herrlich pulpig wieder ein mit zwei amerikanischen Banden, die in London ihr Erpresser- und Mord-Unwesen treiben, verfolgt vom mit zwei Revolvern bewaffneten Christopher Lee. Leider meint es Helmut Ashley mit dem Humor und dem Musikeinsatz eine Idee zu gut, grenzt an nerviger Parodie. (5,5)
The Machine - They Rise. We Fall. (2013)
Zwar keine Revolution im Bereich des Science-Fiction, sehr wohl aber ein gelungener Genre-Film, der mit bescheidenen Mitteln viel erreicht, insbesondere die nachhaltige Darstellung des im Fokus liegenden Androiden überzeugt, der beeindruckend Mitleid und Aversion beim Zuschauer zu evozieren vermag. Jetzt bin ich noch gespannt auf "Ex Machina". (7)
Die Tür mit den 7 Schlössern (1962)
Im Gegensatz zum Vorgänger versteht sich Alfred Vohrer auf Mäßigkeit, klatscht dem Zuschauer den Humor nicht in Bild und Ton um die Ohren, verlässt sich lieber auf zurückhaltende visuelle Gags. Sogar den total überzogenen Mad Scientist im Finale inszeniert er mit einer trockenen Selbstverständlichkeit, die einen staunen lässt. (6,5)
Das Gasthaus an der Themse (1962)
Eine schummrige, im Nebel versteckte Hafenspelunke direkt an der Themse - eigentlich das perfekte Setting. Bedauerlicherweise können der relativ kleine Kreis an Verdächtigen und der recht gemächliche Krimiteil diesem illustren Setting nicht allzu viel Aufregendes abgewinnen. Ein bisschen mehr Pepp wäre wünschenswert gewesen. (6)
Ein Ausgekochtes Schlitzohr (1977) Burt Reynolds, dumme Sprüche, Trucker-Romantik, Highway-Slapstick - ich glaube, ohne die depperte deutsche Synchro hätte ich mich nur halb so gut unterhalten gefühlt. (6)
Der Zinker (1963) Alfred Vohrers Gespür für reizvolle optische Momente sind hier das große Plus, aber der wendungsreiche Krimi hält ebenfalls genug parat, um bis zum Finale bei der Stange zu halten. (6,5)
Hiermit präsentiere ich wiederum die 12 Filme und 2 Serienstaffeln (ausgeschlossen
Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B.
nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete
Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Oktober gesehen habe:
Serien-Staffeln Buffy - Im Bann der Dämonen (Season 4) (1999-2000) (7,5-8) The Venture Bros. (Season 1) (2004) (6-7)
Filme Er - Stärker als Feuer und Eisen (1983)
Ein absolut brauchbarer und unterhaltsamer Italo-Barbaren-Heuler über Männerkomplexe - ich würde ihn sogar für Genre-Verhältnisse gelungen nennen. Zumal George Eastman einen guten Bösewicht gibt. Ärgerlich ist der Tierfsnuff. (B-Movie-Skala: 7)
Gangsters (1996) Yakuza-Posing, immerhin mit bescheuert-lustigem Finale, in dem die Bösewichte mit nichts als Katanas gerüstet auf die wenigen mit Pistolen bewaffneten Protagonisten zustürmen - und das endet genauso, wie erwartet. (5)
Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln (2011) Für Bobby und Peter Farrelly-Verhältnisse regelrecht zahm, inhaltlich mit Potential, jedoch äußerst vorhersehbar. Gut fand ich das Finale, das sowohl ein bisschen irrsinnig, als auch einfühlsam und nicht zu bieder im "Läuterungsteil" ausfällt. (5,5)
Prakti.com (2013)
Google macht aus dir einen besseren Menschen, Google macht die Menschheit besser und Google rettet die Welt! Google, Google, GOOGLE! (2,5)
Über den Dächern von Nizza (1955) Alfred Hitchcocks Urlaubsfilm. Trotz aller romantischer Reizungen zwischen Cary Grant und der immer hinreißenden Grace Kelly, die vieles rausreißen, find ich den offen und ehrlich etwas langweilig, denn der Meister delektiert sich in erster Linie an schönen Bildern, lässt wenig Spannung aufkommen. (6)
Pixels (2015)
Gemessen an dem vernichtenden Tenor hatte ich etwas noch schlimmeres erwartet: das böseste, was ich sagen kann, ist, dass der Film langweilig und selten wirklich lustig ist, seine klischeeüberfrachtete Handlung gleichzeitig zu ernst, wie zu ironisch nimmt, man nie den Eindruck gewinnt, dass hier wirklich Herzblut drin steckt. Die Effekte fand ich teils ganz gut. (3,5)
The Loved Ones - Pretty in Blood (2009) Bitter-böse Genreperle und intelligente Genrereflexion: amalgamiert Backwoods-Horror, Torture-Porn und Teenie-Slasher in zwar ungemein stimmigen, jedoch unangenehmen, bedrückenden Bildern ohne zu heftige, explizite Gewaltdarstellungen, die die schlimmsten Dinge im Kopf des Zuschauers evozieren. Ferner wird tiefschwarzen Humoran den richtigen Stellen platziert,Opfer und Täter werden als Charaktere ernst genommen, durch sie von einem gestörten Eltern-Kinder-Verhältnis erzählt. Außerdem gut gespielt, insbesondere Robin McLeavy. (8)
Alive - Der Tod ist die bessere Alternative (2002)
Ich muss gestehen, ich hatte keine Ahnung, wohin Ryûhei Kitamura mich als Zuschauer mitnehmen würde, denn nach dem Kammerspiel-artigen Anfang wird er immer abstruser je weiter er sich in fantastische Gefilde fortbewegt. Zwar lässt er, wie in allen seinen Filmen, wieder zwei Männer aufeinander einprügeln, doch der Weg dorthin ist schon ein kleines Erlebnis. (6)
Exit - Lauf um dein Leben (2006) Solide Thrillerkost, die nichts bahnbrechend Neues bringt, aber flott inszeniert. (6)
Starsky & Hutch (2004) Achtbare Neuauflage, die sich dankbarerweise nicht zu sehr in bescheuert ostentativen Retro-Witzen suhlt, eine geerdete Mischung aus Witz und Krimi bietet. (6)
Das Appartement (1960) Billy Wilders ganz, ganz tolle Abrechnung mit den Großraumbüros, eine hinreißend schöne Mischung aus Komödie, Drama und Liebesfilm, fantastisch gespielt von Jack Lemmon und Shirley MacLaine. (9)
Verführung einer Fremden (2007) Lahmer Thriller ohne Spannung oder erotischen Reiz. (2)
Hiermit präsentiere ich wiederum die 13 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten,
weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat September seit der letzten Liste gesehen habe:
Serien-Staffeln Band of Brothers - Wir waren wie Brüder(2001) (7-9) Buffy - Im Bann der Dämonen (Season 3) (1998-1999) (7-7,5)
Filme Hangover 2 (2011) Die Antithese der Komödie! Wo der Erstling bereits sagenhaft unlustig war, setzt sein Nachfolger, im wesentlichen derselbe Film, noch einen drauf: humorfremd, bieder, reaktionär und alles andere als zum Lachen, Todd Philipps hat keine Ahnung von Komödien-Regie, inszeniert wie in einem Drama oder einem lahmen Thriller, den Rest erledigt das miserable Drehbuch. Natürlich ein Riesenerfolg. (1)
13 (2010)
Original kenne ich nicht. Ein finsterer Grundgedanke, der Potential zur Gesellschaftskritik nicht entbehrt, wird auf bloße Spannungsmomente reduziert. Und da kaum ein Charakter wirklich ausgearbeitet ist, ist das mit der Spannung zudem so eine Sache. (4)
Kite - Engel der Rache (2014)
Jahre her, dass ich den Anime gesehen habe und trotzdem wird der länger in meinem Gedächtnis bleiben als dieser lahm inszenierte Actionfilm. Spannungslos und ohne interessante Protagonisten. (3)
Outbreak - Lautlose Killer (1995)
Der ist lustig. Denn natürlich konnte man sich in den 90ern nicht allein auf die spannungstragende Wirkung des Kampfes gegen den Virus verlassen, also musste mit Donald Sutherland prompt ein Bösewicht, wie er im Klischeehandbuch steht, her, der den armen Dustin Hoffman schikaniert, wo er nur kann - inklusive Jagd im Kampfhubschrauber. Ulkig. (6)
End of Days - Nacht ohne Morgen (1999) Apokalypse-Thriller, Charakter-Drama und Actionfilm - hier wollte man zu viel Mischen und nichts Ganzes ist bei rumgekommen. Zumal zwei Regisseure sich dran versuchten. Aber wenn Arnold Schwarzenegger sich im "Commando"-Stil großzügig bewaffnet, um dem Fürsten der Finsternis ein paar Granaten vor den Latz zu knallen, hat das schon was für sich. (5)
Wild Things (1998) Belustigendes Verwirrspiel, mit der Zeit wartet man hingegen nur noch auf den nächsten Verrat, den nächsten Kniff, die nächste Manipulation, ohne das die Charaktere oder die Geschichte dadurch interessanter werden würden. Einmal gesehen reicht. (6)
Der Swimmingpool (1969) Entschleunigter Thriller, der vieles, wenn nicht gar alles in Blicken, kurzen Szenen oder Nebensätzen in ansonsten oberflächlichen Dialogen höchstens andeutet. Am Ende ergibt sich ein desolates Beziehungsgeflecht, das in der hitzigen Atmosphäre zum Kochen gebracht wird. Alain Delon und besonders Romy Schneider dominierend schauspielerisch. (6,5)
Traffic - Macht des Kartells (2000) Steven Soderbegh nimmt sich eines prekären Themas an und inszeniert apart und episodisch, grenzt Schauplätze durch extreme Farbfilter ab, scheut keine Untertitel. Auf Mainstream ist demnach er nicht aus, bemüht sich dennoch um den größten Teil des Publikums, dem er ein möglichst umfassendes Bild des Kampfs gegen die Drogen vermitteln möchte. Ohne Kompromisse ist das freilich nicht machbar, weswegen "Traffic"nicht der ultimative Film zum Thema geworden ist, ein wenig mehr "The Wire" hätte vertragen können, wichtig ist er nichtsdestoweniger. (7)
Kennwort: Overlord (1975)
Einer der nachdrücklichsten Antikriegsfilme des Jahrhunderts, der dem Krieg und Soldatenleben oder viel mehr -sterben einzig Bitterkeit abzugewinnen vermag. Stuart Coopers Gestus ist dabei nicht der eines Moralisten mit erhobenem Zeigefinger, er bleibt weitestgehend auf dem Boden, betrachtet die Geschichte seines zum Tode verdammten Protagonisten beinahe fatalistisch-nüchtern, wie ein fassungsloser Beobachter ob der Sinnlosigkeit des Geschehens, denaturiert das Genre des Kriegsfilms effizient durch die Einfachheit der Handlung und Bilder, die beinahe zur Hälfte aus Dokumentaraufnahmen bestehen. (9)
Das Leben nach dem Tod in Denver (1995) "Gangster-Assemble"-Film, der gewaltig nach Quentin Tarantino und den Coen-Brüdern riecht, immerhin als eigenständiges Werk mit kapriziösen Figuren und guten Darstellern punkten kann, allerdings nicht die Stärken der Drehbücher der Vorbilder erbt, was sich dramaturgisch besonders nach Hinten raus deutlich bemerkbar macht. (6)
Mission: Impossible - Rogue Nation (2015)
Und Tom Cruise sorgt weiterhin für die Sorte Popcornkino, wie ich sie gern sehe: eine ausgeglichene Mischung aus Action, Spannung und Humor, die einen nicht intellektuell beleidigt. Als "Mission: Impossible"-Film zudem mit genug Team-Flair und spektakulären, visuell interessanten Einfällen. (7)
Mad Max - Fury Road (2015)
Ums mir nochmal zu bestätigen: ganz, ganz toller Actionfilm, eine fantastisch inszenierte Verfolgungsjagd. Natürlich nicht ohne Schwächen, aber die hat schließlich jeder. Was ich indes konstatieren muss, ist, dass sich meine Eindruck bestätigt hat, dass die Wirkung des Films im Kino deutlich besser ist. Nichtsdestotrotz: awesome! (9)
Hundra - Die Geschichte einer Kriegerin (1983)
aka "Warrior Queen". Sowas wie die pseudo-feministische Antwort auf "Conan" made in Spain. Laurene Landon hüpft also im knappen Lederschurz umher, stets auf der Suche nach dem Mann, mit dem sie ihren Stamm, der in bester Riders of Doom-Manier niedergemetzelt wurde, wieder aufstocken kann. Die Krux an der Sache ist, dass sie die meisten Männer lieber in köstlich steifen, unbeholfenen Kämpfen abschlachtet, statt "ihren Samen zu empfangen" - was zu Beginn ungemein erheiternd ist. Leider findet sie sich im Verlauf der Handlung in den Fängen eines fiesen Bordellbesitzers wieder, aus dessen Griff sie nicht nur sich, sondern selbstredend auch die anderen Freudenmädchen befreien muss. Und das zieht sich. Bis zum Finale, in dem unter anderem ein Tritt in die Eier in Zeitlupe zelebriert wird. Ennio Morricone eifert derweil unverkennbar Basil Poledouris nach, antizipiert sogar ein bisschen seinen "Red Sonja"-Score. Lustig zudem: manche Poster zum Film. (Trash-Skala: 5)
Das alles ist sogar so britisch, dass man im Grunde den ganzen Film, zumindest dem Trailer nach, problemlos mit Guy Ritchies "Sherlock Holmes" austauschen könnte - wobei, der war ja bereits eine amerikanische Produktion. Da passt es ganz gut, dass sie aus "Sherlock" nicht nur den ein oder anderen Darsteller entliehen haben (neben Mark Gatiss Andrew Scott("Dead Bodies", "The Hour", "Spectre")), sondern gleich einen Regisseur der Serie im Gepäck haben: Paul McGuigan ("Gangster No. 1", "Lucky Number Slevin", "Push"). Der hat in besagter BBC-Produktion mit "A Study in Pink" (die ich damals für die beste hielt und die irgendwie von den anderen an Verve nie so wirklich eingeholt werden konnte) und "A Scandal in Belgravia" immerhin zwei der interessantesten Folgen auf dem Gewissen (mit "The Hound of Baskerville" indes ebenfalls eine der schwächeren).
Wie dem auch sei: selbst wenn das wie der "Frankenstein"-Epigone vom Robert Downey Jr.-"Sherlock Holmes" ausschaut und der Trailer nicht unbedingt die besten Erwartungen schürt, kann man eventuell mal einen Blick riskieren, denn ich mag James McAvoy, sowie viele der anderen Darsteller und bin neugierig, wie sich Paul McGuigan auf der großen Leinwand macht. Außerdem: wie könnte man Daniel Radcliffes Matte widerstehen? Mehr als Spaß erwarte ich mir dennoch nicht. Wenn überhaupt.
Disney werkelt an einer neuen, vollanimierten "Dschungelbuch"-Adaption unter der Regie von Jon Favreau ("Zathura", "Iron Man", "Chef"). Das ist mir sowas von entgangen und jetzt gibt es bereits den Trailer.
Disneys "Dschungelbuch" von 1967 gehört zu meinen allerliebsten Disney- und Zeichentrickfilmen, rangiert vielleicht sogar unter meinen Lieblingsfilmen, und ist Teil meiner wichtigsten und schönsten Kindheitserinnerungen. Im Angesicht dessen hat eine neue, modernisierte Version selbstredend keine Chance.
Aber die Frage ist, ob der Film dessen ungeachtet bestehen kann. Nichts, was man von einem Trailer her beurteilen könnte, keine Frage. Das hält mich indes nicht auf, den Trailer als solchen zu bewerten - und den finde ich absolute grauenhaft. Was ist das? Eine Mischung aus "Avatar" meets Robert Zemeckis (wobei bereits in meinen Augen für "Avatar""Pocahontas, die mit dem Wolf tanzt" meets Robert Zemeckis galt)? Ein reines CGI-Fest, das wie ein eben solches aussieht (wo doch gerade "Fury Road" gezeigt hat, dass CGI unterstützend besser aufgehoben ist), nicht den Hauch von Realität vermittelt? Oder den Charme des Zeichentrickfilms? Bombastische Musik die einfach nur nervt? Hüpf-Actioneinlagen? Name-Dropping? Oh, und ein bisschen Nostalgiker-Koketterie am Schluss. Ganz, ganz grauenhaft. Ein paar Landschaften machen einen guten Eindruck, nur eben für 3D hingerotzt. Am Ende muss man sogar noch dankbar sein, dass Disney keinen echten Dschungel mit Filmcrews gestürmt hat, Gott weiß, die hätten diesen wahrscheinlich nach ihren Vorlieben geformt...
Man merkt: ich bin ganz und gar unterwältigt. Es mag damit zu tun haben, dass ich derartige 100 %-CGI-Produktionen (ob mit oder ohne grottenhässlichem, unüberzeugendem Motion Capturing) meistens nicht ausstehen kann (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dabei sind an dem Projekt durchaus fähigen Künstler beteiligt (immerhin ist Richard M. Sherman wieder mit von der Partie), was andererseits gar nicht verheißen muss. Ich warte die offizielle Veröffentlichung 2016 ab und mach mir dann vielleicht ein Urteil - aber bestimmt nicht im Kino, da zum einen: Disney. Zum anderen: will ich wirklich sehen, wie der Konzern des Grauens sich über einen meiner Lieblingsfilme her macht?
Mit deutlicher Verspätung hab ich endlich meine aktuellen Reviewlisten fertiggestellt. So ist das wohl, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt, erst mal entspannen möchte, nur um anschließend unumgehend beruflich voll eingenommen zu werden. Unschön zudem, dass die erste Nachricht, die einen bei der Rückkehr erwartet, die vom Tod eines weiteren großen des Films ist.
Denn am 30. August 2015 verstarb Horrorfilm-Legende Wes Craven an einem Hirntumor. Er war das Genie hinter Kultobjekten und Meilensteinen des Horrors wie "The Last House on the Left", "The Hills Have Eyes" und ganz besonders natürlich "A Nightmare on Elm Street" und "Scream". Aber ich mochte auch andere Filme von ihm, wie die kunterbunte Abenteuerreise in das Reich des Voodoo in "The Serpent and the Rainbow", seinen aparten Gestaltwechselhorror "Shocker" oder seinen ökonomischen, augenzwinkernden Thriller "Red Eye". Mit ihm verliert der Horrorfilm einen seiner stilbildenden, einflussreichsten Künstler, den wir von diesem Format nie wieder bekommen werden.
Cui honorem, honorem: Requiescat in pace!
Wie dem auch sei: hiermit präsentiere ich wiederum die 18 Filme und 4 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten,
weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat August seit der letzten Liste und bisher im Monat September gesehen habe:
Filme Bloodnight (1989) Reichlich blutiger, schräger Slasher mit abstruser Auflösung, sowie einigen ausgefallenen Kameraperspektiven und -spielereien, die Scott Spiegels Freundschaft zu, generell den Einfluss durch Sam Raimi offenkundig machen. (B-Movie-Skala: 6,5)
Superman - Der Film (1978) Deutlich dated, auch, aber nicht speziell wegen der Effekte, mehr weil Richard Donner die Geschichte hinlänglich naiv gestaltet, der an sich bereits einseitigen Figur Supermans keine Ecken und Kanten oder interessanten Aspekte abzugewinnen weiß. Das Hadern mit seinen Mächten in den Jugendjahren gehört zu den eindrucksvollsten, spannendsten Momenten des Films, die sich leider kaum in den Rest der Handlung erstrecken. Hinzu kommt, dass Gene Hackman und seine Bande im Wesentlichen als Witzfiguren taugen, dem diabolische Genie Lex Luthor kaum Präsenz verleihen. Etwas langweilig, ich mag ihn trotzdem. (mit Wohlwollen: 7)
Kill Bill: Vol. 1 (2003)
Mit Sicherheit nicht Quentin Tarantinos bester Film, doch die Hommage an den Rachefilm der 70er, Italo-Western, sowie das Yakuza-Genre und den japanischen Chambara-Film ergeben ein schillerndes, stellenweise recht brutales cineastisches Panorama, das in einer einzigen grandiosen, blutbespritzten Actionsequenz mündet. Insgesamt misst die Geschichte die dichte Dialogstärke anderer Tarantino-Produktion, gefällt sich zu sehr im fleißigen Zitateraten. Ein Spaß für Genrefans. (7,5)
Die Todeskandidaten - The Condemned (2007)
Macht zu Beginn den passablen Eindruck einer amerikanische B-Action-Version von "Battle Royale", bietet ab und zu brauchbare Survival-Action-Momente, ist letztlich zu unspektakulär, verrät sich überdies selbst durch die allzu aufgesetzt wirkende, die meiste Laufzeit einnehmende Pseudo-Medienkritik. (B-Action-Skala: 3,5)
Leviathan (1989) "Rambo II"-Regisseur George P. Cosmatos versucht sich an einem Unterwasser-Mix aus "Alien" und "The Abyss" in lauschigen Kulissen. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, Cosmatos erreicht selbstredend nie die Intensität seiner Vorbilder. (B-Movie-Skala: 6)
Dämon - Trau keiner Seele (1998)
Finde ich nicht mehr arg so schlimm wie früher, grundsätzlich mag ich Filme rund um körperlose Gestaltwechsler, aber dem Film fehlt vollkommen die Spannung, er ist entsetzlich vorhersehbar und geschwätzig, obwohl der Antagonist eine omnipräsente Gefahr darstellt, kommt nie das Gefühl der unausweichlichen Bedrohung auf, zumal Denzel Washingtons Charakter ein Langweiler vor dem Herrn ist. (4)
Hijacked - Entführt (2012) Billige, ereignisarme, unspektakuläre Mischung aus "Stirb Langsam", "Air Force One" und "Einsame Entscheidung". (B-Action-Skala: 2)
RoboCop (1987) Paul Verhoevens unerreichter Sci-Fi-Action-Klassiker, voller Energie inszeniert, blutig und mit satirischen Spitzen. (8,5)
Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit (2006) Time Travel-CSI on the Case! Zugegeben: Tony Scott und Denzel Washington nerven hier nicht ganz so schlimm. Daher: anguckbar. (5)
Con Air (1997) Mag ich. Warum? Punkt 1: Nicolas Cage und seine Haare. Punkt 2: die spielfreudige Besetzung, die herrlich am Rad dreht. Punkt 3: der Film ist ein knalliges Vorzeigebeispiel des Typus 90er-/Jerry Bruckheimer-Actionfilm, gleichzeitig eine vorzügliche Parodie desselbigen. Super-unterhaltsam! (7)
Hollywood (1972) aka "Andy Warhol's Heat". Hinter der etwas sleazig wirkenden Oberfläche verbirgt sich eine ätzende Abrechnung mit den Erfolgsmachermechanismen des Hollywoodsystems, das Menschen zu Objekten und Steigbügeln degradiert. (7)
Buddha-Killer - Die Panther im Tempel der Shaolin (1980) Sprunghafte Geschichte, die mal hier, mal da Storystränge anschneidet, ohne sie stimmig zu Ende zu denken. Immerhin kämpft der immer gern gesehene Hwang Jang-Lee mit einem der ulkigsten Kampfstile, die ich je gesehen habe, gegen einen gemobbten Kung-Fu-Adepten und seinen dauer-besoffenen (Drunken Boxing NICHT inklusive) Penner-Shao-Lin-Meister. Spaßig! (7)
Face/Off - Im Körper des Feindes (1997)
Das Duell der Egos: schöner als Nicolas Cage vs. John Travolta wird's eigentlich nicht mehr. Zumal die beiden auch noch die Rollen tauschen müssen. Mit John Woo an der Action kann die Achterbahn beginnen. In dem Sinne: Face... off! (6,5)
Operation: Broken Arrow (1996) John Woo lässt zwar einiges in die Luft gehen, das elementare Duell misst hingegen die Extravaganz des Nachfolgers "Face/Off", denn Christian Slater ist einfach kein Nic Cage, bleibt blass, kann Travolta keine Paroli bieten. (5,5)
Der Anschlag (2002)
Ist bis auf den eponymen Anschlag nicht weiter der Rede wert. (5)
Auf der Jagd (1998)
Der hat mir überraschenderweise sehr gut gefallen. Wiederholt ein bisschen die Geschichte des Erfolgs "Auf der Flucht", nur eben mehr aus der Perspektive von Tommy Lee Jones. Das funktioniert indes ausgezeichnet, zeigt ein eingespieltes Ermittlerteam und bietet eine spannende Hetzjagd, sowohl aus Sicht des Gejagten, als auch des Jägers. (7)
Ein Perfekter Mord (1998) Hitchcock konnte es besser, keine Frage. Dafür konzentriert sich Andrew Davis einfach zu sehr auf oberflächliche Spannung und zu wenig auf die Charaktere. Possierlich ist dafür Michael Douglas, der abermals in der Rolle des widerlichen, auf jede Situation kühl reagierenden Arschlochs brilliert. (5,5)
A Touch of Sin (2013) Desolates Gesellschaftsportrait Chinas, in Episodengeschichten von in die Enge getriebenen Menschen voller Wut und Verzweiflung erzählt, die zwangsläufig in Gewalt enden müssen. Intensiv gespielt und mit einer unbeschreiblich tollen Kameraarbeit von Nelson Lik-wai Yu, der selbst den trostlosesten Bildern eine Art natürlicher Schönheit und Poesie abzugewinnen vermag. (8)