Montag, September 26, 2016

Zitate 20

"Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt auch mit der Blödheit der Bewunderer zusammen."
Heiner Geißler

Donnerstag, September 15, 2016

Kurzreviews September/I/2016

Hiermit präsentiere ich wiederum die 5 Filme und 1 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat September gesehen habe:


Serien-Staffeln
Seinfeld (Season 2) (1991) - (6-7)

Filme
Need for Speed (2014)
Schön sind die handwerklich an ältere Vertreter des Autorennfilms angelehnten, also mit handgemachten Stunts und ohne CGI-Überfluss realisierten Rennszenen und Verfolgungsjagden, immersiv inszeniert und spannend anzuschauen. Gerade in der Verneigung vor den Größen des Genres wird deutlich, wie sehr tatsächlich durchgeführte Fahrmanöver und Karambolagen noch heute dem Vergleich mit computergenerierten Spektakeln a la "The Fast & The Furious" standhalten. Technisch macht die Videospielverfilmung demnach Spaß, beim Drehbuchschreiben wäre eine stilistisch gehaltvollere Inspirationsquelle als "Gone In 60 Seconds" hingegen erschwinglicher gewesen. (6,5)

Der Schrecken vom Amazonas (1954)
Verliere ich mal wieder den Glauben an das kontemporäre Kino, erhellt ein ungetrübter Klassiker wie Jack Arnolds "Creature from the Black Lagoon" mein Gemüt, einer der schönsten Monsterfilme seiner Zeit und selbst nach über einem halben Jahrhundert voll im Saft, fantastisch gefilmt, spannend und subtil, mit einer Kreatur, die Monster und Protagonist zugleich ist. Ganz, ganz toll. (8,5)
 
The Floating Castle - Festung der Samurai (2012)
Unterhaltsamer Kampf weniger gegen viele, das ein oder andere nette Schlachtengetümmel ohne ein Höchstmaß an Spektakularität zu erreichen, kein grimmiger Heldengesang, sondern eine erheiternde Aneinanderreihung von Scharmützeln, aufschlussreiches Taktieren und eine Ansammlung von bunt-prägnanten Charakteren. (6)

Schlachthof 5 (1972)
Eigensinnige Verquickung von Biographie- und Kriegsdrama mit einem Schuss Science Fiction, die durch ihr interessantes assoziatives Erzählkonzept in den Bann zieht, aufgrund der nicht-linearen Erzählweise ein emotionales Muster vermittelbar macht, gleichwohl auf der anderen Seite tonal etwas schwankend wirkt, angesichts des fatalistischen Protagonisten nie ganz mitreißt oder betroffen macht. (6,5)

Der Unsichtbare (1933)
Mit eigensinnigem Sinn für Humor, manche Teile des Films sind mehr Slapstick als Grusel, präsentiert uns James Whale eine frühe Version des größenwahnsinnigen und vom Wahnsinn geplagten Wissenschaftlers. Auffällig, neben dem an den Tag gelegten Witz ungeachtet aller Untaten, sind selbstredend die Unsichtbarkeits-Effekte, die auch heute noch beeindrucken. (7)























5 - 6,9 (34,5)

Donnerstag, September 01, 2016

Kurzreviews August/II/2016

Hiermit präsentiere ich wiederum die 10 Filme und 5 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat August seit der letzten Liste gesehen habe:


Serien-Staffeln
Jackie Chan Adventures (Season 1) (2000-2001) (6-6,5)
Seinfeld (Season 1) (1989-1990) (6-6,5)
Raumschiff Enterprise (Season 3) (1968-1969) - (mit Star Trek- und Kindheitsnostalgiebonus: 9-10)
Orange Is the New Black (Season 2) (2014) - (6,5-7)
Jean-Claude Van Johnson (Pilot) (2016) - (4)

Filme
Avengers: Age of Ultron (2015)
Fügt sich in das MCU wie ein weiteres Mosaiksteinchen in einem Werk, bei dem jedes weitere Teilstück als vollwertiges, vollendetes Kunstwerk verkauft wird, ohne dass sich absehen lässt, ob es im großen Ganzen eine künstlerische oder überhaupt eine nennenswerte kreative Leistung ergibt. Es fehlt der konstruktive Impetus, der es über den Eindruck des Franchisebuildings erhebt, denn wie gewohnt wird im zweiten Avengers Assemble-Film viel, laut und bunt gekämpft, doch schütter erzählt und selbst im Kontext des MCU dürftig nennenswertes erreicht. "Ultron" wirkt von Vorn bis Hinten wie eine mittelmäßige, uninteressante Füllerepisode einer unterhaltsamen, aber nährstoffarmen Fantasy-Serie, in die daran gemessen ein unbegreiflich überzogenes Budget versenkt wurde. Bis auf die üblichen gelungenen Momente der Avengers untereinander, die ordentlichen Actionszenen und den ein oder andere One-Liner von Ultron gibt das verschwindend denkwürdiges her. (5)

Ant-Man (2015)
Mit ein bisschen mehr Wagemut hätte das, wer weiß, der beflügelte Underdog im MCU werden können ("Guardians Of The Galaxy" ausgenommen), die Ameisen-Idee gefällt und der Ausflug ins Genre des Heist-Films macht in dieser Kombination besonders Spaß. Stolpern tut der Film überall dort, wo eine einen Film zufriedenstellend ausfüllende Geschichte und ausgearbeitete, zu Ende gebrachte Charakter-Erzählbögen der Stellung des Films im großen Plan des MCUs geopfert werden. Auf diese Art fallen hinlänglich bekannte Elemente, wie der zur Genüge durchgekaute Expositionscharakter oder die Trainingsmontage, halbherzig, überstürzt und innovationslos aus, weil sie gar nicht mehr oder besser erzählt werden dürfen - ein symptomatischer und exemplarischer Makel aller MCU-Beiträge. Viele gelungene, unterhaltsame Momente und Alleinstellungsmerkmale, sowie die an sich sympathische Besetzung gleichen das immerhin zur Genüge aus. (6)

Noch ein Käfig voller Narren (1980)
Ein lauwarmer Aufguss, der den Witz und Charme des Vorgängers kaum zu reproduzieren vermag, da das Herzstück, die Charaktere und das Spannungsfeld zwischen der Travestie-Welt und dem erzkonservativem Bürgertum, zu Gunsten einer klamaukigen und lahm erzählten Verwechslungskomödie reduziert, insbesondere Michel Serrault zu einer reinen Witzfigur degradiert wird. (5,5)

Die Nackte Kanone (1988) & Die Nackte Kanone 2 1/2 (1991)
Tausend Mal gesehen und trotzdem lache ich immer wieder Tränen. (7,5)

Ariane - Liebe am Nachmittag (1957)
Ein vergnügliches Lustspiel mit vielen charmanten Billy Wilder-Momenten, detailfreudig inszeniert und beschwingt gespielt. Während ich Gary Cooper als Fehlbesetzung empfand, entzückt Audrey Hepburn, mein persönlicher Favorit war sowieso Maurice Chevalier - und seine Reaktion, wenn er Cooper die Tür öffnet, ist pures Gold. Das Ende hingegen fand ich hingegen leicht ärgerlich. Nicht Wilders Bester, nichtsdestotrotz schön. (6,5)

Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)
Extended Cut. Um die überstrapazierte Floskel zu bemühen: die zusätzlichen Minuten machen das Aufeinandertreffen spürbar runder. Lex Luthers Masterplan gibt nicht mehr das schlimm widersinnige Bild der Kinofassung ab, einige Nebenstorystränge wirken vollständiger, den Charakteren tun die ergänzenden Szenen ebenfalls gut. Wem, wie mir, die Kinofassung bereits Spaß bereitet hat, sei die längere Fassung bedenkenlos ans Herz gelegt, Zweiflern mag sie den ergiebigeren Film bieten, gewohnheitsmäßigen Hatern ist sowieso nicht zu helfen. Für mich vergingen die drei Stunden jedenfalls wie im Flug. (7)

Der Große Coup (1973)
Raffinierter und einfach großartiger Gangster-Thriller mit charismatischen, ausgefuchsten Protagonisten und brutalem Gegenspieler, von Don Siegel spröde, schmucklos und unromantisierend in Szene gesetzt. (8,5)

Feuchtgebiete (2013)
10 Minuten gelaufen und ich fragte mich, was der Film noch zu erzählen haben könnte. Viel kam schlussendlich nicht bei rum, bereits nach dieser kurzen Zeit hatte die Geschichte in all ihrer pseudo-skandalösen Sex- und Ekel-Manier an Zugkraft verloren. Was schade ist, denn David Wnendt und sein Team pflegen einen Stil mit visueller Finesse, der tatsächlich nach Kino statt nach der x-ten auf Kinoformat aufgeblähten Tatort-Episode ausschaut. Wie viel Schuld der Vorlage zuzuschreiben ist, kann ich nicht sagen, so oder so geht der anfängliche Schwung, den die Handlung bei der anfänglichen, fernab von einer klinischen Reinlichkeitsstilisierung und Äshtetisierung geprägten Erkundung des eigenen Körpers und seiner Körperfunktionen durch die höchstens bedingt sympathische Protagonistin an den Tag legt, schnell verloren, wenn sich der Fokus fernerhin Richtung biederer Familienträumereien und plattester Traumata-Bewältigungspsychologie verschiebt. Was bei der Stange hält, ist tatsächlich einzig und allein die Inszenierung, die man sich in solcher Form für mehr deutsche Kinoproduktionen wünscht. (5)

Insidious: Chapter 2 (2013)
Die Zeit, zu der ich die Filme von James Wan mochte, liegt im Grunde genommen hinter mir, immer schon war er ein Hit or Miss-Kandidat, das "Insidious"-Sequel fällt in letztere Kategorie. Zugegeben: er versucht nicht zu sehr das Jump Scare-Schema durchzuexerzieren, bietet an Stelle dessen jedoch keinen Ersatz, das Verweben von verschiedenen Zeitebenen und die Tendenz zur Übererklärerei von Szenen des ersten Teils rauben dem Film das dämonische Flair und das eigentlich angsteinflößende ungewisse Unbekannte. Unspannend, ungruselig, nicht mal unfreiwillig komisch. (3)

Conjuring 2 (2016)
Die Nacht der schaurigen Koteletten und creepy Nonnen. Zwar besteht Abnutzungsgefahr bei den Gruselmethoden Wans aufgrund von Wiederholungen, zumal er geringfügig neues liefert, sich motivisch großzügig bei alteingesessenen Horrorklassikern bedient. Was indessen nicht heißt, dass sie ihre Wirkung verfehlen würden, in bedrohlich-stimmiger Atmosphäre inszeniert Wan das spukhaften Geschehen mit Spannung, bevor er es in Schockeffekten kulminieren lässt, bemüht sich um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ruhigeren Szenen, Aufbau der schaurigen Vorkommnisse und Jump Scares. Wie in allen seinen Filmen braucht man hier ebenso wenig Innovationen oder sagenhaft Intellekt herausforderndes erwarten, insbesondere, wo die christlichen Aspekte überbetont werden, für genügend Gänsehautmomente ist jedenfalls gesorgt und solides Horrorfutter liefert er allemal. (6,5)































10 - 6,1 (60,5)