Donnerstag, August 20, 2009

Vom Mond und meinen Händen

Heut war es heiß. Gar unerträglich heiß. Wohl heißer als derzeit in Spanien. Heißer als ein Marsch durch die von Sonnenlicht überflutete Toskana. Es war einfach ZU heiß. Vor allem, wenn man bis 12 Uhr in einem überlaufenen Gebäude fest sitzt und die Luft in jedem Raum mit dem Wort "stickig" kaum noch zu beschreiben ist.

Ja, ihr habt es erkannt: mir war es zu warm am heutigen Tage. Mir ist es zwar schnell zu warm, da ich mich bei etwas gemäßigteren Temperaturen wohler fühle, dennoch dürfte es den meisten meiner Mitmenschen ähnlich ergangen sein und der Schweiß ist in wahren Strömen geflossen (hätten wir Fahrstühle im Gebäude, so hätte es heute bei uns eine "Shining"-Ähnlichen Sitaution mit Schweiß gegeben). Mit diesen Menschen in einem kleinen Raum zu hocken und über Geschichte zu diskutieren, gereichte der Situation somit gewiss nicht zur Besserung. Zumal ich des morgens vergas, mir eine dem Wasserverlust durch Transpiration trotzende Flüssigkeit mitzunehmen...

Aber irgendwann war es denn endlich 12 Uhr. Heimweg! Nach Hause! Der kühlen Dusche entgegen! Im trauten Heim ward sich zuerst auf die im Kühlschrank gelagerten Getränke geworfen! Und 10 Minuten lang ununterbrochen nur Flüssigkeiten konsumiert!
Doch danach hieß es den Tag sinnvoll zu verbringen. Aufgrund des letztendlich doch schönen Wetters war mir defintiv nicht danach, mich vor den PC zu setzen (auch wenn "Anno" und "Divinty II" lockten). Und so, den inneren Schweinezocker überwindend, zwang ich mich einer anderen Beschäftigung hinzugeben - und ich wurde fündig.
Lange ist es her, dass ich regelmäßig Klavier-Unterricht bekam und lange ist es her, dass ich einigermaßen spielen konnte. Dementsprechen ist es auch lange her, dass ich tatsächlich gespielt habe. Doch bei diesem Wetter, warum kann ich nicht erklären, schließlich schrie das Wetter nach einer Tätigkeit, die ich hätte draußen vollziehen können (ich hätte den weißen Flügel hinaustragen und draußen spielen können, wer weiß...), war mir einfach mal danach, wieder unserem Tasteninstrument melodiöse Töne zu entlocken. Meine Patentante, selber eine ausgezeichnete Künstlerin am Klavier, bat ich um ein Stück, was ich bis dato gar noch nie gespielt hatte: "Die Mondscheinsonate" von Ludwig van Beethoven. Ein Stück, das ich sehr zu schätzen weiß.





Mit ihrer Hilfe wollte ich versuchen, dieses Stück spielen zu lernen. Aber das Krux an der Sache war eben die Tatsache, dass ich grässlich aus der Übung bin - ein unvermeidliches Manko in Anbetracht der langen Abstinenz vom Klavier. Und so stellte ich mich dann auch am Klavier an... sicherlich, die Grundzüge beherrsche ich noch. Um dies zu vergessen war mein Unterricht von damals doch zu intensiv gewesen, als das sich das dort angeeignet Wissen und die dort erlernten Fähigkeiten einfach klamm und heimlich hätten davon machen können. Dennoch hatte ich sogar schon beim Notenlesen arge Probleme (vor allem die linke Hand betreffend, die aber schon immer meine Schwachstelle darstellte) und das gespielte klang dementsprechen auch her pfui als hui.
Doch zum Glück ist meine Patentante nicht nur eine geduldige Person, sondern vor allem eine hilfsbereite und mit ihrer Hilfe kam ich langsam wieder rein und allmälich ließ sich aus meinem Spiel die berühmte Melodie wieder erkennen.
Nach einigen Minuten Übens fand sich das in meinem Kopf angestaute wissen auch wieder in meinem Bewusstsein ein und so spielte ich, zwar nicht sonderlichen gut oder überragendem Können, aber doch mit einer gewissen Begeisterung und einen ordentlich Grad an Ehrgeiz.

Nun weiß ich nicht, wieviele von euch Klavier spielen oder, vor allem, wer schon mal das außerordentliche Vergnügen hatte, die "Mondscheinsonate" dem Klavier auszuzwingen, denn der-/diejenige oder diejenigen würde mich gewiss besser verstehen. Vielleicht liegt es auch an meiner Art zu spielen oder ich habe die falschen Finger an den betreffenden Stellte benutzt. Auf jedenfall ergaben sich bei dem Spiel an ein, zwei Stellen interessante Verrenkung der rechten Hand - und wenn man über einen derart langen Zeitraum seine Hand nicht in soetwas geübt hat, außer vielleicht an der Tastatu, kann das so enden wie eben bei mir: meine Hände schmerzen!

Aber, und das kommt zum Schluss, dass war es definitiv wert. Denn in mir ist erneut der Wunsch aufgeflammt, endlich mal wieder Klavier zu üben und zu spielen - und zwar kontinuierlich und nicht mit solch übertriebenen Pausen dazwischen! Trotzdem hoffe ich, dass meine Hände sich baldigst an diesen Zustand gewöhnen und nicht letztendlich so enden:

Freitag, August 07, 2009

Dienstag, August 04, 2009