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Mittwoch, März 23, 2016

Tim Burton's X-Children

Seit Februar letzten Jahres arbeitet Tim Burton an seinem nächsten Film und ich habe noch nicht einmal "Big Eyes" gesehen. Da verliert man allmählich den Anschluss. Wie dem auch sei: Burton verfilmt also Ransom Riggs Debut-Roman "Miss Peregrine's Home for Peculiar Children", in dem der junge Jacob Portman sich nach dem Mord an seinem Großvater durch Fantasie-Monster aufmacht, mehr über ihn zu erfahren, dabei in Wales auf das eponyme, von Miss Peregrine geleitete Heim für besonders begabte Kinder stößt - und "besonders begabt" heißt in diesem Fall X-Men-begabt: sie können Luft und Feuer kontrollieren, fliegen, sind unsichtbar etc. pp. Doch sie befinden sich außerdem in Gefahr, denn alptraumhafte Kreaturen wollen sie vernichten und es liegt an Jacob, sie davor zu beschützen.

Klingt so weit wie Tim Burtons Kinder-Version von den "X-Men" (wäre eine "richtige" X-Men-Verfilmung mit Burton statt Brian Synger auf dem Regie-Stuhl nicht interessant gewesen?), ist im Grunde genommen jedoch klassischstes Burton-Material: eine Außenseiter-Geschichte über einen Jungen, der seine Besonderheit und damit sein Selbstvertrauen entdeckt und dies zum Wohle seiner Liebsten und Freunde einsetzt, mächtig gemischt mit übernatürlichen Elementen. Jetzt könnte man meckern, Burton verfilme die gleiche Geschichte immer und immer wieder, aber ich freue mich darauf, denn das Projekt schreit förmlich nach Burton und trägt bereits alle typischen Merkmale des Regisseurs (auf Englisch würde ich sage: it has Burton written all over the place) - zumal ich alles, was einen diese langweilige "Alice"-Version vergessen lässt, mit offenen Armen willkommen heiße.

Neben Asa Butterfield ("Son of Rambow", "The Boy in the Striped Pyjamas", "Hugo") als Jacob Portman und Eva Green ("The Dreamers", "Casino Royale", "Penny Dreadful") als Miss Peregrine spielen übrigens noch Samuel L. Jackson ("Kingsman: The Secret Service", "Avengers: Age of Ultron", "The Hateful Eight"), Chris O'Dowd ("The IT Crowd", "Moone Boy", "Bridesmaids"), Terence Stamp ("Superman", "The Limey", "Valkyrie"), Judi Dench ("Skyfall", "Philomena", "The Second Best Exotic Marigold Hotel") und Rupert Everett ("Another Country", "My Best Friend's Wedding", "Shrek 2"), sowie unter anderen Ella Purnell ("Never Let Me Go", "Kick-Ass 2", "Maleficent"), Milo Parker ("Robot Overlords", "Mr. Holmes", "Ghosthunters – On Icy Trails") und Pixie Davies ("The White Queen", "Roald Dahl's Esio Trot", "Humans") als begabte Kinder mit. Produzieren tut das ganze 20th Century Fox, Jane Goldman ("Stardust", "Kick-Ass", "X-Men: First Class") adaptierte die Romanvorlage, die Kamera übernimmt Bruno Delbonnel ("Amélie", "Dark Shadows", "Inside Llewyn Davis"), die Musik kommt von Mike Higham ("Bushido: The Way of the Warrior", "Dead Cool", "The Ballad of Sandeep") und Matthew Margeson ("Kick-Ass 2", "Kingsman: The Secret Service", "Scouts Guide to the Zombie Apocalypse"). Am 30. September 2016 soll er ins Kino kommen. Ich bin gespannt!


Dienstag, November 12, 2013

Please, Mr. Robot, would you please think of the children?

Mein Studium ist im vollen Gange und zeitfressend, weswegen ich im Moment kaum Zeit für meinen Blog finde. Aber eines muss ich unbedingt loswerden: die grausame Körperverletzung, die sich aus dem Trailer zum "RoboCop"-Remake erkennen lässt.

Was war eigentlich "RoboCop"? Mit "RoboCop" schuf Paul Verhoeven 1987 einen kleinen, aber feinen Science-Fiction-Actionfilm, der neben dem Konflikten einer Mensch-Maschine-Fusion, der glaubhaften Darstellung einer durch Verbrechen aus niederen und höheren Kreisen erschütterten, urbanen Dystopie, gleichfalls satirische Potential, einen entlarvenden Blick auf karrieregeile Yuppies und eine rücksichtslosen Upper Class entbot. Dies kombinierte Verhoeven mit seinem typischen Gespür für harte Gewaltszenen, die neben reinem Splatter-Selbstzweck durchaus geeignet waren, einen düsteren Tenor über das Geschehen zu legen.

Es half dabei immens, dass Peter Weller ("The Adventures of Buckaroo Banzai Across the 8th Dimension", "Naked Lunch", "Dexter") eben kein Sunnyboy, kein strahlender Held im klassischen, filmischen Sinne war. Er war in jeder Hinsicht ein zwar ambitionierter, sympathischer Familienvater (dessen Familie man nie zu Gesicht bekommen musste, um sich seiner Hingabe an sie bewusst zu sein), aber eben ein normaler Typ, ein simpler Polizeibeamter - wichtiger noch: ein glaubhafter Charakter. Was den Geschehnissen, die seinem Wandel zum RoboCop vorrausgingen, umso mehr Dramatik verlieh. Bezeichnenderweise verzichtete Verhoeven im Verlauf des Films auf eine Wiedervereinigung der Familie, weil es simpel unnötig, redundant und ablenkend gewesen wäre.
Seit 2005 stand die bedrohliche Ankündigung des Remakes im Raum, doch erst Jahre Später, nachdem unter anderem Darren Aronofsky vom Projekt abgesprungen war (kommt einem bekannt vor), sollte das Projekt konkrete Formen annehmen. Nach einem avisierten Release-Datum 2013, soll es inzwischen Februar 2014 werden. Bleibt die Frage, wer sich anmaßt, den Platz von Verhoeven und seinem Team einzunehmen?
Da wäre zum einem der brasilianische Regisseur José Padilha ("Bus 174", "Elite Squad", "Secrets of the Tribe"), ein relativ unbekannter Filmemacher, an sich kein schlechtes Zeichen oder zumindest nichts, aus dem sich zwangsweise Negatives ableiten lassen müsste. Die Hauptrolle übernimmt der schwedisch-amerikanische Schauspieler Joel Kinnaman ("Easy Money", "Johan Falk", "The Killing"), ebenfalls ein unverbrauchter Name und anscheinend ein versierter Schauspieler, der unterstützt wird von einer Riege namhafter Akteure wie Gary Oldman ("Harry Potter", Christopher Nolans "Batman"-Filme, "Tinker Tailor Soldier Spy"), Michael Keaton ("Beetlejuice", Tim Burtons "Batman"-Filme, "Jackie Brown"), Samuel L. Jackson ("Die Hard with a Vengeance", "Snakes on a Plane", "Django Unchained") und Jackie Earle Haley ("Little Children", "Watchmen", "A Nightmare on Elm Street"-Remake). Sympathisch ist überdies die Besetzung von Miguel Ferrer ("Twin Peaks", "Crossing Jordan", "Iron Man 3"), der bereits im Original eine tragende Rolle innehatte. Dazu gesellen sich leider, nicht wegen den Darstellern, sondern den Rollen, noch Abbie Cornish ("Somersault", "Bright Star", "Sucker Punch") und John Paul Ruttan ("Murdoch Mysteries", "Degrassi: The Next Generation", "This Means War") als Murphys/RoboCops Familie.
Insgesamt klingt das nicht einmal schlecht: ein prämierter, aber unbekannter Regisseur, ein scheinbar fähiger Hauptdarsteller und jede Menge interessante Besetzungen in weiteren Rollen. Was genau ist es also, was mir bei diesem Trailer den Magen umdreht?

Da wäre zum einen das grundsätzliche Design des Films, welches das düstere, dreckige Angesicht eines heruntergekommenden, von Gewalt und Verbrechen gekennzeichneten Detroits (dessen Ausmaß aus dem Trailer nur schwer zu erahnen ist) mit aaglatter Ipod-Optik anreichert. Darunter fällt insbesondere das sehr bemüht "modernisierte" Design von RoboCop ("Make it black" my ass), das mehr nach einem "G.I. Joe"-Epigone als nach eigener Kreativität ausschaut und den tatsächlich Roboter-haft wirkenden Ansatz des Originals für eine "stylishe" Kommandoeinheit opfert, was den Menschen viel zu sehr betont. Hinzu kommt das übliche Gemeckere über die PG-13-Freigabe. Damit ist eine Szene, wie die oben kurz angerissene praktisch unmöglich.
Und generell bin ich mit der Darstellung von Alex Murphy im Trailer alles andere als zufrieden, eben weil er konträr zum Original einen vorbildlichen, weißen Vorzeige-Sunnyboy und seine Familie in Szene setzt, und damit umso stärker generisch und anbiedernd wirkt. Die Krönung setzt dem Ganzen allerdings die Szene auf, wenn Abbie Cornish sich auf der Straße vor das Moped ihres werten Gatten wirft und in anschreit: "You got to talk to your son!". Spätestens an diesem Punkt war der Film für mich gestorben.
 

Samstag, Juli 13, 2013

Armer alter Junge

Also, das Warten hat ein Ende. Nach ewigem hin und her, her und hin scheint das "Oldboy"-Remake einen vorzeigbaren Status erreicht zu haben. Zumindest gibt es inzwischen einen Trailer und ein wirklich hässliches Poster zu bestaunen. Zugegeben: ich finde Josh Brolin ("No Country for Old Men", "Milk", "Men in Black 3") ist eine wirklich fabelhafte Neubesetzung, den Rest der Darsteller wie Elizabeth Olsen ("Martha Marcy May Marlene", "Liberal Arts", "Very Good Girls"), Michael Imperioli ("The Sopranos", "Law & Order", "Life on Mars"-US-Remake) oder Sharlto Copley ("District 9", "The A-Team", "Europa Report") muss ich in Aktion erleben, Samuel L. Jackson empfinde ich allerdings als nichts mehr als Koketterie. Letztendlich bin ich neugierig, wie genau Spike Lee ("Malcolm X", "Inside Man", "Red Hook Summer") und Drehbuchautor Mark Protosevich ("The Cell", "I Am Legend", "Thor") das großartige koreanische Original verwässert haben, nur um wieder verkünden zu dürfen, wie überflüssig das ganze eigentlich war. Dann doch lieber "Stoker".