Hiermit präsentiere ich wiederum die
18 Filme und
1
Serienstaffel (ausgeschlossen
Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum
Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich
im Monat November seit
der
letzten Liste gesehen habe:
Serien-Staffeln
Malcolm Mittendrin (Staffel 1) (2000) - (7-7,5)
Filme
RoboCop (2014)
Versagt bereits ab dem Punkt, an dem Joel Kinnaman als posender Arschloch-Cop in einer
einfallslos abgespulten Korruptionsgeschichte eingeführt wird. Alles was folgt, könnte belangloser nicht sein, ohne
Ecken und Kanten, ohne interessanten Protagonisten oder Antagonisten, ohne auch nur einen interessanten Gegenstand, von dem zu erzählen es sich lohnen
würde. Die Original-Geschichte
ist missverstanden und verdreht verarbeitet, die Ergänzung der Familie trägt zu
nichts bei, halbherzige Versuche kontemporärer Satire und politischen
Kommentars versumpfen im Nichts. Ohne Attraktionsmoment endet der Film in einem
höhepunktlosen Showdown und rein gar nichts bleibt in der
Erinnerung haften. (2)
Total Recall (2012)
Selbst wenn ich es nicht erklären kann,
hatte ich das Gefühl, als "Johnny
Mnemonic"-Remake wäre das ein okayer Film geworden. Als unnötige Neuauflage des Verhoeven-Klassikers,
die sein Design ideenlos aus "Blade Runner", "Minority Report", "I, Robot" et al. zusammenwürfelt, scheitert der
Film jederzeit abseits der anguckbaren Action-Szenen und wen
kümmert es ernsthaft, ob der größenwahnsinnige Heisenberg Australien erobert,
wenn man sich vor Augen führt, was für eine irre Odyssee Paul Verhoeven auf dem Mars mit Mutanten und Aliens
abgefeiert hat. (4)
Underworld: Awakening (2012)
Konzentriert sich ausnahmslos auf die
deutlich graphischeren Action-Szenen und vernachlässigt
die Mythologie, die irgendwo den Kern und Atmosphäre der Vorgänger ausgemacht hat. Somit reiht sich handlungsabstinent Schlachterei an
Schlachterei, sieht chic aus, langweilt indes mächtig. Und wer hielt es
bitte für eine gute Idee in den Action-Szenen an einer Tour den Lichtschalter
immer wieder aus und an zu schalten? (4)
Pakt der Wölfe (2001)
Irre Genre-Synthese, ein ungestümer
Mix aus Historienfilm, Action-/Martial-Arts-Action, Romanze, Fantasy,
(romantisierter) Indianer-Mystik, Verschwörungen und Intrigen. Verhältnismäßig
nicht immer stimmig, aber mit
optischem Verve vorgetragen, stellenweise regelrecht überfahrend. (7)
Die Mumie (1999)
Flotter Abenteuer-Spaß mit heute noch
tollen Special Effects,
nicht mehr, nicht weniger. Wäre
allerdings lahm ohne die Charaktere und ihre gut aufgelegten Darsteller. (7)
Katakomben (2014)
Die Schatzsuche in den Katakomben von
Paris fällt bisweilen etwas albern aus, die Protagonistin ist wegen ihrer
gefährlichen Obsession und der daraus resultierenden Bedrohung ihrer
Mitmenschen nicht gerade sympathisch, das Found-Footage-Konzept
wird hingegen ausnahmsweise effektiv genutzt, erweist sich der beengenden
Atmosphäre tatsächlich als zuträglich. Bietet genug Gruseliges, lauernde Schatten
hinter allen Ecken, um als Horrorfilm mindestens zu funktionieren. (6,5)
Die Mumie kehrt zurück (2001)
Ganz das Hollywood-Sequel, schneller,
höher, lauter. Zwar mit schlechteren Effekten, dafür
gibt es ein herzliches
Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren, ergänzt um ein paar neue, die
sich stimmig in das Universum fügen. Ein
nicht minder unterhaltsamer
Abenteuerausflug. (7)
Noroi: The Curse (2005)
Japanisches "Blair Witch"-Pendant,
fernab vom üblichen Geistermädchen-Klischee, entwickelt sich schleichend,
breitet seine Handlungsstränge erst weit aus, um sie im Finale zu einem
unheimliche Ganzen zusammenzuführen, bewahrt sich dennoch seine Rätsel. Übrigens ebenfalls ein gelungener Einsatz des Found-Footage-Stils.
(6,5)
Samstag, der 14. (1981)
Urige Horror-B-Movie-Parodie, mit bewusst offen bekundeter Zuneigung zum
Genre und allen dazugehörigen Schwächen, ob absurde Figuren in grenzwertigen
Dialogen oder Monstern in Billig-Kostümen - das muss man mögen, denn hier
erwartet einen weder
eine fein nuancierte humorvolle Zurschaustellung, noch ein Gaga-Gag-Feuerwerk à la Zucker,
Abrahams, Zucker. (5,5)
Backwoods - Die Jagd beginnt! (2006)
Koldo Serra eifert fleißig Sam Peckinpah nach, eine Bedrohung führt zum Mord im Affekt, unbarmherzig bricht
die Gewalt über die Protagonisten herein, der Weg führt in eine Sackgasse ohne Umkehrmöglichkeit. Dabei wird der Thematik nichts Neues
abgewonnen, trotzdem ist die Präsentation
gekonnt, eine Heldenzeichnung wird vermieden und Serra beweist
Händchen für Atmosphäre. Besonders gefallen Gary
Oldman in seiner ganzen
ambivalenten Pracht, sowie Lluís
Homar. Schwächelt gegen Ende. (6,5)
Bitterböser Thriller mit satirischen
Anklängen, kompakt und auf den Punkt inszeniert, immer mal wieder unsere innere Stimme kitzelnd: was würden
wir tun? Wo verorten wir unsere Grenzen? Klein und gemein. (7)
Enemy (2013)
Hat man erst den Deutungs-Schlüssel gefunden, ist das im Grunde eine simple Geschichte (ich werfe die Worte Apologie und
leichten Hang zur Misogynie mal in die Runde), nur symbol- und Allegorie schwanger
vorgetragen. Kann Gefallen,
sofern man auf diese Art von Mindfuck Marke David Lynch steht und seine Filme lieber in kryptischen Bilder als in
klaren Worten vor sich
ausbreitet. In jedem Fall interessant
inszeniert und eine Herausforderung für Denker. Lohnt eine zweite Sichtung.
(6,5)
The Dark Knight Rises (2012)
Diesmal ging ich mit der Einstellung an
den Film, dass sich mir nun, da mir inzwischen bewusst geworden war, dass unmöglich die durch "The Dark Knight" geschürte Erwartungshaltung erfüllt werden konnte, die Möglichkeit
eröffne, mit offenem Geist und
milderem Gemüt mich mit ihm auseinanderzusetzen - der Effekt blieb der derselbe.
Zu Beginn versuchte ich Christopher
Nolans (vorerst) letztes
(eigenständiges) Batman-Abenteuer zu
mögen. Ich mochte (und mag)
Bane als Antagonisten, ungeachtet fragwürdiger Stimmenverfremdung, Anne
Hathaway gibt eine reizvolle Catwoman, der Build-Up ist enorm und verspricht
eine spektakuläre Klimax. Dann wandelt sich der Willen allmählich zur
Forcierung, dann kommt die
Ernüchterung. Nach wie vor lässt sich sagen: Nolan hat sich mordsmäßig übernommen,
findet nie ein Maß für all das, was er in den Film integrieren wollte. Das persönliche Drama von Bruce Wayne
kommt viel zu kurz, ist praktisch inexistent, Emotionen kann der Mann nach wie
vor nicht schreiben oder inszenieren, die Bedrohung durch Bane löst sich in
einer gewaltigen Kettenreaktion aus Ungereimtheiten auf, die bemühten Occupy-
und Revolutions-Assoziationen führen zu nichts, da sie keine Bedeutung haben.
Konkreter noch: es fehlt jede
Form von Zeitgefühl, die Bevölkerung von Gotham kann nicht den Wunsch nach
Rettung oder gar Erlösung wecken, da sie so gut wie nicht vorhanden ist, nichts
tut, nicht leidet, nie in Gefahr scheint, sich ferner nicht durch einen Bus mit
Waisenkindern aufwiegen lässt.
Dem überstürzten Finale fehlt
jede Dramatik, es ist einfallslos,
vorhersehbar, spannungsfrei, die Wendungen
in letzter Minute sind derart ausgelutscht, dass sie sich entweder Stunden
vorher ankündigen oder, schlimmer noch, unsinnig sind. Die erschreckend schlampige
Inszenierung versetzt all dem den Todesstoß. Mir bleibt zu sagen: die erneute Sichtung hat die Makel des
Films nur noch deutlicher hervorstechen lassen. Schade drum. (4)
Doom - Der Film (2005)
Ein Verrat
an der Vorlage, ein Spaß
für B-Sci-Fi-Action-Fans. (6,5)
Inglourious Basterds (2009)
Quentin Tarantino huldigt Naziploitation, inszeniert ohne die eponymen Basterds in den
Mittelpunkt zu rücken in 5
Kapiteln eine Vielzahl von
hochkarätigen, spannenden Dialogen, kulminiert in einem feurigen Finale, lässt
das Kino über den Faschismus triumphieren. Mit durchweg einprägsamen Szenen und guten
Darstellern, aus denen unanfechtbar Christoph
Waltz nochmal hervorsticht.
(8)
The Children - In ihnen schlummert das
Böse (2008)
Kinder im Horrorfilm sind kein Novum, das hindert Tom Shankland nicht daran, die trügerische Familienidylle gleich
durch eine Gruppe unheimlicher Heranwachsender zu terrorisieren. Trotz
eines überschaubaren
Body-Counts mit einigen Härten hält
er die Spannung konsequent aufrecht, lässt ganz allmählich mit steigender
Intensität das Grauen in die bekannte Feiertagszusammenkunft eindringen. Es
hilft, dass die Kinderdarsteller
eine grandiose Vorstellung geben, mit ihrem merkwürdigen Verhalten stets eine
Gänsehaut erzeugen, was sich teils
daraus speist, dass nie ganz klar ist, was sie derart verändert und zu was sie
noch fähig sind. Natürlich sehen
die Erwachsenen die Bedrohung nicht kommen, reagieren erst, wie im Horrorfilm
üblich, wenn es zu spät ist. Weil aber der elterliche Instinkt ihre klare
Sicht vernebelt, die Kinder zudem perfid-geschickt agieren, erscheint dies
nachvollziehbar und glaubwürdig. Vorsicht: nach diesem Film werdet ihr
eure Kinder mit anderen Augen sehen! ;-) (7)
Dead
Snow: Red vs. Dead (2014)
Schließt nahtlos
an den Erstling an, lässt
hingegen von Anfang an raushängen, dass er sich noch
eine Spur weniger ernst nimmt.
Das resultiert leider in einigen eher
lustig gemeinten Scherzen, insbesondere das amerikanische Zombie-Jäger-Trio und
der ständig mies gelaunte Polizeichef wirken viel zu gewollt, sind selten
leibhaftig witzig. Und doch gibt
es unterhaltsame Szenen, teils mit sehr schwarzem Humor, und die finale Schlacht zwischen
Zombie-Nazis und Zombie-Kommunisten ist schon ein Späßchen. Aber nie ganz der Spaß, der den
Vorgänger ausgemacht hat. Bonuspunkte für die Titanic-Referenz. (6)
Sex on the Beach 2 (2014)
Vielleicht liegt es daran, dass ich
zwischenzeitlich die Serie gesehen habe, aber der
zweite Ausflug der Inbetweeners ist sicherer im Umgang mit seinen Charakteren und der Situationskomik.
Nachdem sie
im Wasserpark
jedoch ihren Höhepunkt erreicht haben, passiert eigentlich nichts aufregendes
mehr. Für Fans. (6)
18 - 5,9 (107,0)