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Mittwoch, Juni 03, 2015

Kurzreviews Mai/2015

Ich probiere eine kleine Ergänzung bei den Bewertungen für Serien aus. Es gibt diese Projekte, die ich grundsätzlich schätze und denen ich eine gewisse Punktzahl zugestehen möchte, mich letztendlich jedoch eine Kleinigkeit, der fehlende letzte Schliff oder was sich ergeben mag daran hindert, das höhere Ergebnis zu vergeben. Um das Potenzial dennoch zu verdeutlichen, setze ich hinter die Einstufung eben solcher Staffeln künftig ein "+". Mal schauen, ob sich das beibehalten lässt.

Wie dem auch sei: hiermit präsentiere ich wiederum die 29 Filme und 3 Serienstaffeln (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Mai gesehen habe:


Serien-Staffeln
Spartacus: Gods of the Arena (2011) (7-8) 
Spartacus: Vengeance (Season 2) (2012) (7-7,5+) 
Daredevil (Season 1) (2015) (7-7,5+) 

Filme
New Guy - Auf die ganz coole Tour (2002)
Gehört zu den besseren Teeniefilm-Vertretern, ist sympathisch besetzt, trotz meines Empfindens, dass DJ Qualls als Nebendarsteller besser aufgehoben ist. (5)

Party Animals - ...wilder geht's nicht! (2002)
Ebenfalls ordentlich, erlaubt sich ein paar deftige Zoten, hat im Witzsektor immerhin darüber hinaus genug zu bieten, funktioniert inhaltlich besser als etwa "Road Trip". Übrigens: "Breaking Bad"-Fans halten die Augen nach Aaron Paul offen! (5,5)

Der Frosch mit der Maske (1959)
Der Einstieg in die deutsche Edgar Wallace-Erfolgsreihe ist im Besten Sinne gehöriger Krimi-Pulp, wie ihn deutsche Filmemacher heute beim besten Willen nicht mehr auf die Beine zu kriegen scheinen, mit überraschendem Blutgehalt und so viel Sex, wie man es sich damals erlauben konnte. Harald Reinl inszeniert das stimmig und präsentiert uns bereits einige Reihen-Konstanten. Wirklich: so viel Genrefilm wünscht man sich glatt für das kontemporäre deutsche Kino... (7)
Der Rote Kreis (1960)
Jürgen Roland bleibt dem Pulp-Kolorit treu, erzählt allerdings wirr, nimmt zu gerne immer wieder die Spannung raus, hat mehr als einmal mein Interesse verloren. (6)

Dumm und Dümmer (1994)
Der Titel ist Programm, schön anarchisch-doofer Unsinn, in dem Jim Carrey und Jeff Fahey schwelgerisch enervierend agieren dürfen, dafür die wort-wörtliche Narrenfreiheit besitzen, sich in absurder Komik genüsslich zu suhlen. Macht Spaß. (7)

Die Bande des Schreckens (1960)
Wagt sich an scheinbar übernatürliche Elemente einerseits, drängt Eddi Arent andererseits deutlicher in die Comic-Relief-Rolle, schlägt dementsprechend in beide Kerben. Der Krimi-Teil ist streckenweise beinahe zu gemächlich, dafür gibt's viele Verdächtige, ein spannendes Finale, sowie eine Bootverfolgungsjagd. (6,5)

Der Grüne Bogenschütze (1961)
Hat mir früher nie gefallen und daran hat sich nichts geändert: sicherlich gibt der Grüne Bogenschütze, sowie die mit ihm verbundene tragische Familiengeschichte eine interessante Figur ab, Gert Fröbe ist über jeden Zweifel erhaben, sogar Karin Dor ist eine ansprechende Protagonistin. Nur versteht es Jürgen Roland fachgerecht selbst spannendste Szenen unglücklich ins Spannungsaus zu schneiden, verwirrt mit merkwürdigem Szenenaufbau. Ganz schrecklich sind speziell die misslungenen Anfälle von Komik, halbherzige Versuche von Slapstick, sowie penetrant unlustige 4th-Wall-Witzchen von Eddi Arent. (4,5)

Mister Boo (1976)
Ihr mögt chinesische Humor-Absurditäten nicht? Dann ist diese Ansammlung von schrägen Detektivgeschichten nichts für euch, hier wird vornehmlich abwegig vor sich hin gealbert, eben auf die chinesische Art. (6)

Die Toten Augen von London (1961)
Gehört für mich seit jeher zu den besten Wallace-Teilen, Alfred Vohrer inszeniert einige der optisch eindrucksvollsten Moment der Reihe, der allgegenwärtige drückende Nebel unterstützt die bedrohliche Atmosphäre vorzüglich. Hat nichts von seinem besonderen Grusel eingebüßt. Und in dieser dezenteren Version funktioniert selbst Eddi Arent besser. (7)
Das Geheimnis der gelben Narzissen (1961)
Etwas wackelig, vermutlich wegen der Bilingual-Produktion, die einer Konzentration der Produktionskräfte eher hinderliche gewesen sein dürfte. Immerhin darf Christopher Lee abermals einen Chinesen spielen - und Deutsch sprechen tut er obendrein. (5)

Der Fälscher von London (1961)
Ungewohnter Beitrag innerhalb der Reihe, wirkt dahingehend erfrischend anders, fokussiert zunächst die Beziehung zwischen Karin Dor und Hellmut Lange, ehe die Krimi-Handlung etwa ab der Hälfte an Fahrt gewinnt. Das Spiel mit den Geisteszustand des Protagonisten gefällt, hätte indes gerne weiter erkundet werden dürften. (7)

Bruce Allmächtig (2003)
Hat seine Momente, etwa Jim Carreys Live-Ausbruch, macht letztlich aus seiner Idee zu wenig, bleibt brav und bieder, gegen Ende sogar ermüdend kitschig. (4)

Lügen haben lange Beine (1996)
Gibt sich hier und da feministisch, bleibt im Kern eine romantische Komödie nach bekanntem Muster mit netten Darstellern. (5)

Der Womanizer - Die Nacht der Ex-Freundinnen (2009)
Matthew McConaughey entfaltet sich vollends in der Rolle des Arschlochs, macht seinen Wandel dafür umso unglaubwürdiger, Frauen sind entweder alle U20, hübsch, auf Hochzeiten grundsätzlich sexgeil, hysterische Zicken oder MILFs. Dümmliche "Christmas Story"-Paraphrase mit vorgegaukeltem Läuterungsanteil. Trotzdem mag ich Jennifer Garner. (3)

Teuflisch (2000)
Ganz nettes Remake, in dem Brendan Fraser variationsreich von witzig bis infantil herumalbern darf, wobei die Szenen mit Co-Star Elizabeth Hurley den meisten Spaß bereiten. (5,5)

Eve und der letzte Gentleman (1999)
Auf ein Neues spielt Brendan Fraser die bewährte Rolle des liebenswürdigen Naivlings, das macht er schließlich gut. Der Film traut sich hingegen nie an satirische Tiefe, forciert lieber eine romantische Komödie. (5)

American Pie (1999)
Nicht umsonst der König und Initiator der Teeniefilmwelle, kokettiert mit den vielzähligen Sexkapaden und -peinlichkeiten der Protagonisten, behält trotzdem seine sympathischen Charaktere im Mittelpunkt, was ihn von den meisten Epigonen willkommen unterscheidet. Aber ich denke, man muss unweigerlich "dabei" und im richtigen Alter gewesen sein, um den Hype, den die Reihe zu seiner Zeit erzeugte, wirklich verstehen zu können. (7)

Der Babadook (2014)
Erfindet das Rad des psychologischen Horrors nicht neu, überzeugt als solcher mehr in seiner Abgrenzung zum kontemporären Geister- oder Splatterfilm nach Jump-Scare-Paradigma. Also manifestiert sich in der eponymen Gruselgestalt das Trauma und der Stress einer alleinerziehenden Mutter und Witwe, sowie ihres Sohnes. Gerade zu Beginn vermittelt Jennifer Kent somit den Druck der Familiensituation durch die enervierende Manie des Sohnes, bevor das Trauma in Form der unheilvollen, eine Gänsehaut erzeugenden Präsenz über die beiden hereinbricht, die Grenze zwischen Realität und (Alp)Traumwelt allmählich verwischt. Das ist dicht und bedrückend, manchmal beeindruckend suggestiv inszeniert, schwächelt trotzdem gegen Ende. Ganz toll sind die beiden Hauptdarsteller, die die schwierige Aufgabe übernehmen, uns an ihrem Leiden teilhabenzulassen, obwohl sie zwischen traumatisiert und hilfsbedürftig einerseits, dem Wahnsinn nahe und gefährlich psychotisch andererseits pendeln. Guter Horrorfilm, weil erfrischend anders. (7)

Mad Max: Fury Road (2015)
Ohne "Beyond Thunderdome" zu kennen, behaupte ich, dass George Miller hiermit (vorerst) sein endzeitliches Opus Magnum geschaffen hat, ein Film, der auf der Leinwand erlebt werden muss, da er abseits dieser garantiert viel seiner Wirkung einbüßt. "Fury Road" ist einer der konsequentesten visuellen Actionfilme, die ich je gesehen habe, pure Energie und Bewegung in Bildern, ebenso wie Erzählen in Bildern, die ganze Kraft des Kinos nutzend. Nicht allein, um bloßes Actionspektakel zu sein, sondern um die Dynamik dieser Geschichte vollends einzufangen, das Treiben dieser langen Verfolgungsjagd entsprechend zu vermitteln. Die Actionszenen dürften dabei zum Besten gehören, was man in den letzten Jahren gesehen hat, bestehen aus der richtigen Mischung mehrheitlich handgemachter Effekte, echter, durchgeführter Stunts und einem angemessenen Einsatz unterstützendem CGI, stecken das hirnlose Effekt-Bombardement eines Michael Bays locker in die Tasche. Denn "Fury Road" ist keineswegs ein dummer Film. Er präsentiert uns einen Teil des Weges seiner Charaktere, skizzierte die Welt, in der sie gezwungen sind zu überleben, in klaren Konturen, mit allgegenwärtigem Informationsgehalt in den Bildern und nicht in den Worten, die ihrerseits lediglich das Nötigste ausdrücken, ansonsten einzig ausbremsend wirken würden, beweist Mut zur Lücke, um dem Zuschauer ein Eindenken zu ermöglichen. Das missverstehen viele als Absenz von Geschichte und Charakteren, die aber auf andere Art, nämlich auf Art des Kinos präsent sind. Zudem bietet er die ausgefeilteste und wichtigste, ein gegen das eingefahrene Geschlechterbild aufbegehrende Darstellung von starken Frauen seit langem. Fans fühlen sich vermutlich irritiert durch den eigentlichen Star des Films Charlize Theron, während Mad Max selbst, obwohl gleichwertiger Co-Star, eine deutlich weniger ausgefeilte Darstellung erfährt. Nichtsdestotrotz: ich hatte fast nicht mehr daran geglaubt, so einen grandiosen Film im Kino sehen zu dürfen. (9,5)

Die Seltsame Gräfin (1961)
Ja, diese Gräfin wird ihrem Attribut wahrhaft gerecht, mit einem verrückten Plan geht sie in ihrem Schloss umher und rückt Brigitte Grothum zu Leibe. Mischt man Klaus Kinski als manischen Irren und die dazugehörige Anstalt bei, hat man ein rundes Edgar Wallace-Erlebnis mit etwas weniger Sleaze. (6,5)

Shame (2011)
Die Sexsucht ist nicht Teil einer sensationsheischenden Skandaldramaturgie, das Ende ist hierbei auszuklammern, sondern ein Aspekt der Darstellung eines, im erweiterten Sinne zweier soziopathischer Menschen, die beide auf ihrer Art mit ihrer Störung umgehen, bzw. an ihr scheitern. Steve McQueen bemüht sich das nicht als Handeln eines zutiefst verdorbenen Menschen zu illustrieren, gibt Michael Fassbender Raum zur Portraitierung eines facettenreichen Charakters. Problematisch ist die Frage nach der letztendlichen Intention, mehr als ein vorsichtiges Sein lässt sich nicht ableiten, trotz des überzeugenden, nicht zu drastisch vorgetragenen Leiden des Protagonisten. (6)

Magic in the Moonlight (2014)
Reiht sich widerstandslos in das Spätwerk Woody Allens, ein überschaubarer und nichtssagender Alterherrenspaß in chicen Kostümen, ansprechend gefilmt und mit guten Darstellern. Gleichermaßen leicht verdaulich, wie vergessenswert. (5)

Timecrimes - Mord ist nur eine Frage der Zeit (2007)
Abwechslungsreiche, frisch wirkende Spielerei mit Zeitreisen, die beschwingt Science Fiction, Thriller und sogar ein bisschen Komik vermischt. (7)

Der Tiger von Eschnapur (1959)
Fritz Langs Indien-Epos, ein Herzensprojekt, kam einige Zeit zu spät, ein angestaubt wirkender, trivialromantischer Abenteuerfilm in allen Farben des Regenbogens. Was nicht heißt, dass dem Altmeister sein Können abhandengekommen wäre. Trotz des relativ großen Umfangs und der Zweiteilung inszeniert er optisch ansprechende, kurzweilige Unterhaltung, die Indien mehr als mystischen, romantisierten Ort, denn als realen Schauplatz versteht. Daraus ergibt sich nie ganz das Drama der großen Emotionen, dass er sein will, aber das kleine bisschen exotischer Abenteuerreiz. (6,5)

Das Indische Grabmal (1959)
Zieht merklich das Tempo an, wagt sich ein bisschen mehr an Magie und entfaltet einen Hauch epischen Flairs, dem bedauerlicherweise nach wie vor der entflammende und melodramatische Funke zur Entzündung eines emotionalen Feuers fehlt. Uns bleibt Debra Paget. (6,5)

American Pie 2 (2001)
Gelungenes Wiedersehen mit liebgewonnen Charakteren, vermeidet es, bis auf einige variierte Gags, denselben Film nochmal nachzustellen. Fühlt sich tatsächlich an wie ein angenehmer Sommerurlaub mit guten Freunden. (7)

Space Jam (1996)
Eine versponnener Filmidee, die aus purem Willen zur Werbewirksamkeit entstanden ist, ein leider omnipräsenter Makel. Weder vermögen die Looney Tunes dem Konzept eine entsprechend absurde Witzdynamik zu verleihen, noch funktioniert der jeglicher Dramatik beraubte Sportfilmteil. Obwohl nicht völlig humorbefreit und trotz des beachtlichen Animationsniveaus ist die Wirkung eines inspirationslosen, durchkalkulierten Geschäftsmodels nicht zu verleugnen. (5)

Feld der Träume (1989)
Eine Kuriosität einer triefenden amerikanischen Kitschabsurdität inklusive Baseball-Fetisch, einschlägigem Familienbild, Vater-Sohn- und halbherzigem Generationenkonflikt, die so schlechthin nur aus Amerika kommen und wahrscheinlich nur von Amerikanern der 90er-Jahre ertragen werden kann. (3,5)

22 Jump Street (2014)
Ein weiteres Meta-Späßchen, das sinnenfreudig alle homoerotischen Zweideutigkeiten einer Bromance auskostet, sich gleichzeitig als Sequel, mal gelungen, mal platt, selbst kontinuierlich auf die Schippe nimmt. (7)

















29 - 5,9 (172,5)

Donnerstag, Mai 01, 2014

Kurzreviews April/II/2014

Frohen 1. Mai! Frohen Tag der Arbeit!

Hiermit präsentiere ich wiederum die 10 Filme und 1 Serienstaffel (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat April seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln
Raumschiff Enterprise (Season 2) (1967) - (10/10 mit Stark Trek- und Kindheitsnostalgiebonus)

Filme 
Tatort: Der Hammer (2014)
Nichts neues an der Münsteraner-Front, klaumaukig wie eh und je, funktionstüchtig für Thiel-Boerne-Fans. Der Krimianteil hingegen ist trotz eines gewissen Kuriositäsfaktors hinsichtlich der tragikomischen "Superhelden"-Figur eher uninteressant und unspannend. (5/10)

300: Rise of an Empire (2014)
Hatte "300" irgendwelche nennenswerten Qualitäten, wirft Noam Murro sie endgültig über Bord, präsentiert ein überbezahltes Trash-Gemetzelspektakel, das Gewalt im Extremzeitlupenmodus zelebriert, sich keinen Deut um Geschichte, Charaktere oder einen nachvollziehbaren narrativen oder inszenatorischen Stil kümmert, stattdessen inhaltsleeres Pathosgerede, egales Heldensterben und Figuren ohne Inhalt für die Schlachtbank bereitet pflegt. Eva Green sticht irgendwie positiv heraus, trotz überflüssiger Fleischbeschau, trotzdem ist das alles nur mit extremer Schmerztoleranzgrenze zu ertragen. (2/10)

13 Assassins (2010)
Wie man überlanges Geschnetzel im Historiengewand richtig inszeniert, zeigt uns Takashi Miike: mit der nötigen Zeit bedachte Vorbereitung, die Raum für Charaktere und die Grausamkeiten des effektiven Bösewichts lassen, gefolgt von einem grandios und unglamurös inszenierten Gemetzel, das trotz seiner Länge nicht die Ermüdungserscheinungen eines "300" aufweist, gerade weil Miike strukturiert auf seinen Höhepunkt hinsteuert. Hervorragendes, mit Gravitas und durchaus samuraikritischen Tönen adaptiertes Remake. (8/10)

Zatoichi 1: The Tale of Zatoichi (1962)
Beginn einer langlebigen und kultigen Filmreihen: während die Geschichte um zwei rivalisierende Yakuza-Clans zwar solide, dennoch nicht sonderlich innovativ ausfällt, ist es Shintarô Katsus nuancierte Darstellung des blinden Masseurs, die die Gewitztheit und Cleverness, die im entscheidenden Moment an den Tag gelegte Furiosität und eigene Tragik und Düsternis des Charakters einzigartig portraitiert, welche Qualität und Kultcharakter des Films ausmacht, der gleichzeitig augenlichtloses Schwertschwingen salonfähig gemacht hat. (7,5/10)

Coraline (2009)
Ich werde nicht müde es zu betonen: Claymationfilme können so viel schöner und geistreicher als die vielen teuer produzierten, aber seelenlosen CGI-Produktionen sein. Dank der Vorlage von Neil Gaiman schreckt Henry Selick zudem nicht vor einer nötigen Prise Düsternis zurück, die stets unter all den wohlig-bunten Bildern der Fantasiewelt lauern, in die sich die durch und durch sympathische, hervorragend charakterisierte Protagonistin flüchtet. Bonuspunkte für die tollen, vielfältigen Nebencharaktere und die vortefflichen Sprecher. (9[8,5/10])

M.A.R.K. 13 - Hardware (1990)
Kurioser B-Sci-Fi-Film, der sich an allerlei Genre-Vorbildern bedient, eine durchaus glaubwürdige Welt mit apokalyptischen Flair sein Eigen nennt, stilistisch jedoch eine gewisse Ähnlichkeit mit Billy Chungs "The Assassin" aufweist. Schräg, aber vor allem gegen Ende mit seltsamen Artsy-Selbstbewusstsein. (5/10 auf einer B-Movie-Skala)

Dredd (2012)
Kompromisslose Comicumsetzung mit einem perfekt gecasteten Karl Urban samt der ungeahnt harmonisierenden Olivia Thrilby, die beide in einer glaubwürdig skizzierten Welt drastisch das Gesetzt vertreten. Ein imposantes Stück Actionfilm abseits des Mainstream. (8,5/10)

Police Story (1985)
Jackie Chans Version eines Polizeifilms vereint die üblichen Klamaukeinlagen mit ernsten und pathetischen Einlagen im in beide Richtungen weit ausschlagenden oszillierenden Wechsel. Natürlich sind es, abseits von Jackie Chans Charisma und Agilität, letztlich die beeindruckenden Stunts, gerade die finale Schlägerei, die den Film so großartig und unterhaltsam machen. (7,5/10)

Die Nacht der lebenden Toten (1968)
Der Urvater des Zombiefilms, ein effektiver "kleiner" Film mit ungeheurer Wirkung und politischer und soziologischer Deutungsebene. Intensives Erlebnis, für manche, die reinen reißerischen Effekt erwarten, hingen garantiert anödend. (8/10)

The Lego Movie (2014)
Vergnüglicher Blogbuster und ein Kinderfilm, in den man seine Kinder als Erwachsener guten Gewissens mitnehmen, an dem man sogar selbst großen Spaß haben kann, dank der frameüberladenen Ideenvielfalt, gelungenen Seitenhieben und Verweisen und dem irren Tempo, was zusammen eine irre Achterbahnfahrt ergibt. Ein überlanger Werbefilm zwar, wirkt das in diesem Falle eher inspirierend als wie penetrant aufschwatzendes Product Placement. Also, bin dann mal LEGO spielen. (8/10)

















10 - 6,8 (68,0)