Donnerstag, August 01, 2013

Kurzreviews Juli/II/2013

Hiermit präsentiere ich wiederum die 15 Filme und 2 Serienstaffeln (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Juli seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln
The IT Crowd (Season 3-4) (2008/2010) - (9,5/10)
Grimm (Season 1) (2011) - (7/10)

Filme
Liebe 1962 (1962)
Seit langer Zeit mein erster Michelangelo Antionio, umso überwältigter bin ich, ob seiner meisterlichen Hand, seines szenischen Geschicks und der suggestiven Kraft seiner Bilder, mit denen er das Seelenleben seiner Protagonisten so viel eindrücklicher auszudrücken vermag. In der Rezeption zwar hermetisch, nichtsdestotrotz einnehmendes Glanzstück. Nicht zu vergessen: die großartige Monica Vitti. (9/10)
Decameron (1970)
In fröhlich-frivoler Nackheit zelebrierte Besinnungstour Pier Paolo Pasolinis, der sich den einfachen Freuden des Menschen hingibt und somit auf absonderliche Manier vorzüglich unterhält. (7/10)

Zwei stahlharte Profis - Lethal Weapon (1987)
Neben "48 Stunden" gewiss der prägenste Buddy-Cop-Actionfilm. Die Chemie zwischen Danny Glover und dem noch nicht ganz so unterträglichen Mel Gibson funktioniert und die Action liegt bei Richard Donner in sicheren Händen, wenn auch steigerungsfähig. Die Geschichte um einen Drogenring ist zwar subaltern zum Buddy-Element, hat dahingegen immerhin Gary Busey als Bösewicht. (8/10)

Das Leben der Frau Oharu (1952)
Kenji Mizoguchi zum ersten: eine Frau als Spielball der Männer, sicherlich eine tragische Abwärtsspirale - nur konnte ich nie mit der armen Oharu, so tragisch ihr Schicksal ist, mitfühlen, das Gefühl auswegloser Dramatik hat sich bei mir nie eingestellt. Vielmehr war es ein beinahe nüchternes Beobachten, es mag beabsichtigt sein, was für mich nicht hat funktionieren wollen. (6,5/10)

Sansho Dayu - Ein Leben ohne Freiheit (1954)
Kenji Mizoguchi zum zweiten: moralschweres Drama, das eben ganz auf dieser Scheine fährt, insbesondere am wohl etwas uminterpretierten Schluss. Die Charakterentwicklung wirkt hierbei sehr flüchtig angerissen und zu allegorisch, nichtsdestotrotz ist es ein kraftvolles Drama. (7,5/10)

Die Frau in den Dünen (1964)
Schwierig, schwierig. Ganz und gar fesselnde Odyssee eines Mannes in einer Extremsituation, wunderbar, bisweilen surreal gefilmt, ein ungewöhnliches psychologisches Drama mit philosophischem Ausklang. (8,5/10)

Ugetsu - Erzählungen unter dem Regenmond (1953)
Kenji Mizoguchi zum dritten: in wunderschönen Bildkompositionen erzählte Geschichte, ein nicht zu schwermütiges Historiendrama wie etwa "Sansho Dayu", dennoch ernst im Ton und mit Moral, ohne andauernd mahnend den Zeigefinger zu erheben. Ebenfalls eine tragische Frauengeschichte. Sehr, sehr schön. (8,5/10)

Das Verflixte 7. Jahr (1955)
Rachmaninows zweites Klavierkonzert werde ich nie wieder ernst nehmen können. Zwar nervt der Protagonist doch schnell durch seine überbrodelnde Geschwätzigkeit, aber seine unterhaltsamen Fantasien und jede Filmsekunde mit Marilyn Monroe in ihrer naiven Anzüglichkeit gefallen. Trotz aller Unterhaltsamkeit zieht sich der Film etwas, ist schlussendlich ganz nett. (6,5/10)

The King's Speech - Die Rede des Königs (2010)
Kokettieren mit der Behinderung, daneben eine allzu überraschungsarme Freundschaftsgeschichte. Immerhin versucht sich Tom Hooper an seinem eigenen Historienfilmstil, der eher ostentativ denn subtil ausfällt. Colin Firth ist dessen ungeachtet großartig. (6,5/10)

Paladin - Die Krone des Königs (2013)
Überschaubare Fantasygeschichte, die nicht einmal interessant genug ist, um vorhersehbar sein zu müssen, mit okayen Darstellern, miesen Effekten und einer putzigen Kampfchoreographie. Geht wirklich schlimmer. (3/10 auf einer B-Movie-Skala)

Starship Troopers (1997)
Da steckt weit weniger Satire drin als beabsichtigt, mir gefällt  da mehr der Science-Fiction-Action-Spektakel-Anteil, der sicherlich in dieser Art gar nicht so viel Spaß bereiten sollte. Überdies sind Musik und Effekte superb. (7/10)

X-Men (2000)
Eine meiner Lieblingscomicverfilmungen aus dem Hause Marvel, eben weil Bryan Singer es versteht, nicht nur das Spektakel, sondern auch, hier sogar viel mehr seine Charaktere in den Mittelpunkt zu rücken. Das die "X-Men" immer schon eine Parabel auf Diskriminierung waren, hilft dabei immens und bleibt ein aktuelles Thema. Außerdem stellen die Comics durch ihre bunte Vielfalt an Mutanten ein breites Spektrum an coolen Helden, die mindestens einen Heroen für jeden Zuschauer bieten. Die einzige Schwäche: alles fühlt sich nach Exposition an. Aber es gibt da ja "X2". (8/10)

Drive (2011)
Jede Kritik, die dem Film vorgeworfen wird, ist wahr, denn er ist ein gewaltiger Blender, in seiner großspurigen Hommage, Liebeserklärung, oder was auch immer Nicolas Winding Refn damit zeigen wollte, er ist ein einziger großer Videoclip und er ist oder kann sehr, sehr langweilig sein. Die Bilder und der Soundtrack sind schön anzusehen/anzuhören und die Schauspielleistungen sind gut, keine Frage, selbst wenn einem Ryan Goslings Charakter mit seinen Waschlappenverhalten ziemlich auf die Nerven gehen kann. Aber jedem sollte klar sein: der Film ist sehr, sehr leer. Das steckt nichts drin und wenn Leute weiß Gott was in den Film reininterpretieren, liegt das nicht daran, dass es der Film darbietet, sondern weil er aufgrund seines Vakuums unter der obeflächen kein Hindernis bietet, um etwaige Projezierungen Paroli zu bieten. Mir hat er irgendwie Spaß bereitet, jedoch einzig aufgrund des optischen Genusses. (6,5/10)

Bloodsport (1988)
Jean-Claude Van Dammes kultiger Kampfsportturnierfilm, ein 80er-Jahre-Artefakt, das genau aus diesem Grund Spaß macht und sogar gute Choreographien bietet und trotz absehbarer Dramaturgie zu unterhalten weiß. (7,5/10 auf einer B-Action-Skala)

Silver Linings (2012)
Respekt für die Darsteller und Respekt für David O. Russells Versuch, daraus keinen bleischweren Problemfilm zu machen, dennoch sind die Charaktere ganz, ganz schlimme Nervensägen, da schwer gestört (das gilt für praktisch jeden im Film). Das ist über weite Strecken sehr, sehr anstrengend, bis es gegen Ende sozusagen fallengelassen wird und in einer konventionellen Romanze aufgeht. Daraus ergibt sich ein zunächst enervierender, mit zunehmender Zeit und Entwicklung des Protagonisten doch noch irgendwie angenehmer Liebesfilm, der wegen Bradley Cooper und Jennifer Lawrence bei der Stange hält. Aber das geht besser. (6,5/10)

















15 - 7,1 (106,5)

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