Ja, gibt es denn sowas? Der alles andere als gewöhnliche Fall, dass das asiatische Kino ein Remake eines amerikanischen Films produziert, verkehrte Welt also, ist eingetroffen. Oh ja, Zainichi (Japaner koreanischer Herkunft) und Regisseur Lee Sang-il ("Hula Girls", "Scrap Heaven", "Border Line") hat die schwere Aufgabe übernommen, Clint Eastwoods legendären Westernabgesang "Unforgiven"/"Erbarmungslos" als Jidaigeki "Yurusarezaru Mono" (unverziehene Person) zu adaptieren. Als Drehbuchautor belässt er, wie es bisher aussieht, die Geschichte im Kern, abgesehen von der Relokalisierung des Schauplatzes von Amerika nach Hokkaido - was letztendlich durchaus eine signifikante Änderung darstellt. Darüberhinaus erhält Jubei Kamata, das Pendant zu William Munny, eine deutlich elaborietere Provenienz-Geschichte. Dargestellt wird der Schwertkämpfer übrigens von Ken Watanabe ("The Last Samurai", "Letters from Iwo Jima", "Inception"), ein dem westlichen Kino alles andere als unbekannter Darsteller. Neben ihm sieht man japanische Größen wie Akira Emoto ("Dotonbori River", "Hearts and Flowers for Tora-san", "Dr. Akagi"), Kōichi Satō ("Sukiyaki Western Django", "Kamui Gaiden", "Heaven's Story"), Yūya Yagira ("Nobody Knows", "Sugar and Spice", "The Shock Labyrinth") und Eiko Koike ("2LDK", "The Kiss", "Penance").
Der Film scheint im Prinzip fertig und für 2013 auf dem Kinospielplan zu stehen. Dann wollen wir doch mal schauen, ob die Japaner es besser verstehen, die Amerikaner zu remaken, als umgekehrt - nur wäre das zunächst wahrlich keine große Leistung... übrigens: meine Entschuldigung dafür, dass niemand den Trailer verstehen dürfte, aber mit Untertiteln ist er mir bisher nicht unterkommen. Aber jeder Cineast, der was auf sich hält, müsste das gewaltige Original eigentlich kennen. Also, genießt einfach die Bilder!
Donnerstag, Juli 18, 2013
Ein unverzeihliches Remake - aus Asien...
Auf die Welt losgelassen von
Okami Itto
Der Wahnsinn begann um
12:00 PM
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Kategorien ach ja die Asiaten, Aufs Maul, Eastwood, Eiko Koike, Emoto, Jidaigeki, Ken Watanabe, Kino, Koichi Sato, Medien, Sang-il, Schwachsinn aus dem Netz, Trailer, Yagira, Youtube
Sonntag, April 15, 2012
Kurzreviews April/I/2012




Ungeachtet der Kritik an seinen Werken, ob ihres hohen Gewaltgrades, der alles andere als Vorbildfunktion erfüllenden "Helden" oder der vermittelten Werte wie Rache oder Gier, aber auch seines scheinbar chauvinistischen, patriarchalischen Gesellschaftsbildes, hat Sergio Leone bis heute den Status eines Kultregisseurs inne, seine Filme sind Dauerbrenner bei Cineasten, sein Einfluss auf die italienische Filmlandschaft ist unbestritten, Epigonen seiner "Dollar"-Filme findet man allenorts. Und doch schuldet er in letzter Konsequenz vieles einem anderen Meister des Kinos: Akira Kurosawa.

Abgesehen davon präsentiere ich wiederum die 15 Filme (ausgeschlossen Serien und Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe), die ich bisher im Monat April gesehen habe:
Die Scharfschützen - 3. Kommando ohne Wiederkehr (1994)
Sharpe No. 3: was für den Vorgänger galt, trifft nicht minder auf Pete Postlethwaite (R.I.P.) zu: herrlich überzogen und ekelig. Dazu gibt's schönes Schlachtengetümmel. (7/10)
Insidious (2010)
James Wan gelingt mit seinem Geister-/Dämonen-Horror keine Meisterleistung. Aber der Film wirkt, erzeugt durchgehend eine Gänsehaut und hat seine Horrormomente. Neu ist daran nichts, sogar viel zusammengeklaut. (6,5/10)
Die Scharfschützen - 4. Armee des Schreckens (1994)
Sharpe No. 4: ein bisschen langweiliger, da die Konflikte kaum greifen. Gegen Ende spitzt sich die Lagen dann doch ein bisschen zu, 2 kleine Scharmützel inklusive. (6,5/10)
Für eine Handvoll Dollar (1964)
Der Sergio Leone-Klassiker nach Akira Kurosawa, der Grundstein des Italo-Westerns: rau, dreckig, brutal. Macho-Western-Kino mit einem obercoolen Clint Eastwood. (7/10)
Für ein paar Dollar mehr (1965)
Ein bisschen lockerer, ein bisschen ausgefeiltere Charaktere - und das Traumgespann Clint Eastwood und Lee Van Cleef sorgen für ein bisschen viel mehr Coolnes. (7,5/10)
Zwei glorreiche Halunken (1966)
Der Abschluss der "Dollar-Trilogie". In den Vorgänger hat er noch geübt, in "The Good, the Bad and the Ugly" bringt Sergio Leone es zur Meisterschaft: die MacGuffin-Jagt durch das vom Bürgerkrieg gezeichnete Land lebt voll und ganz durch seine Charakte. Die immercoolen Clint Eastwood und Lee Van Cleef wird dabei die Show eindeutig von Eli Wallach gestohlen, der den nötigen Grad aus liebenswerter Boshaftigkeit und lakonischem Humor mitbringt. Einer meiner Lieblingsfilme, allein schon wegen der Musik Ennio Morricones. (9/10)
Der Krieger und die Hexe (1984)
Trashiger Fantasy-Epigone des ersten "Dollar"-Films mit David Carradine. Größtes Problem stellt sicherlich das Budget des ansonsten recht ordentlichen, da beinahe 1 zu 1 vom Vorbild kopiert, Film. Und doch Trash bleibt Trash. (6/10 auf einer Trash-Skala)
Miller's Crossing (1990)
Mit den Coens kann ich einfach nicht viel anfangen. Der verspielte Umgang mit dem Gangsterfilm bereitet mir in diesem Fall allerdings Spaß, wegen seines trockenen Witzes und den schillernden Charakteren. (7/10)
Last Man Standing (1996)
Das amerikanische "Sanjuro"-Pendant liefern Walter Hill und Bruce Willis. Kleine Durststrecken werden gleich mitgeliefert, trotz der kurzweiligen, aber zu kuren Schießereien. (7/10)
Yojimbo - Der Leibwächter (1961)
Das Original. Akira Kurosawas Inszenierung ist stets ein Genuss. Mit diesem Film hat er dem Italo-Western und dem Anti-Helden umfangreiches Material geliefert. Und Toshirô Mifune ist eine nicht minder coole Sau. (8/10)
Nobody Knows (2004)

Butterfly Effect (2004)
Bunte Zeitreisegeschichte mit vielfältigen Klischeevariationen. Spaßig. (6,5/10)
Bulletproof Monk - Der kugelsichere Mönch (2003)
Die Beteiligten mühen sich redlich ab, sogar Seann William Scott, dem man keinen Vorwurf machen kann. Aber das Drehbuch ist katastrophal und die Action-Szenen nerven durch die bescheuerten und lächerlichen Wire-Fu-Einsätze. (4/10)
Sanjuro (1962)
Gleichfalls wie in der "Dollar"-Trilogie ist Akira Kurosawas Sequel zu "Yojimbo" in jedem Belang einen Tick besser, runder. Die Geschichte, der Grad zwischen Humor und Ernst, insbesondere aber der Charaktere von Sanjuro selbst. (8,5/10)

15 - 7,1 (106)
Auf die Welt losgelassen von
Okami Itto
Der Wahnsinn begann um
12:00 PM
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Freitag, September 30, 2011
"J. Edgar"-Trailer
Trailer zu Clint Eastwoods "J. Edgar", über den legendären Begründer des FBIs, dargestellt von Leonardo DiCaprio. Sieht genauso aus wie alle anderen historischen Projekte Eastwoods und DiCaprio in Alters-Make-Up ist irgendwie... komsich und... lustig.