Hiermit präsentiere ich wiederum die 7 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Juni gesehen habe:
Serien-Staffeln
Downton Abbey (Series 1) (2010) - (7-7,5)
Das Geheimnis von Twin Peaks [Twin Peaks] (Season 2) (1990-1991) - (7-9)
Filme
Surf Nazis Must Die (1987)
Dieser Titel und Troma... das muss zwangsläufig die Erwartungen und Vorstellungskraft von abgründigen Trash-Fans schüren! Umso verwunderlicher das Ergebnis, das weitestgehend grelle Trash-Unterhaltung à la Lloyd Kaufman umschifft: "Surf Nazis Must Die" scheint in einer nie klar umrissenen "Mad Max"-artigen Post-Apokalypse angesiedelt, einer verwahrlosten, verkommenen, verlassenen Welt, in deren Beton-Ruinen sich unterschiedlichste Ausprägungen von Surfer Gangs tummeln, die sich jeweils unter einem stereotypen Themen-Banner zu sammeln scheinen. Zuvorderst die niederträchtige, rücksichtslose eponyme Nazi-Gang, welche sich aus solch illustren Namensträgern wie Adolf ("Führer of the new beach"), Eva oder Mengele zusammensetzt und die die Allein-Herrschaft über den Strand anstrebt. Darin erschöpft sich das aufsehenerregende, skandalträchtige Potenzial hingegen beinahe, nach dem ersten Auftreten der "Surf-Nazis" kommt keine Fahrt auf, die Geschichte bleibt konfus, wer mit wem warum wird niemals ganz ersichtlich. Erst gen Ende zieht Peter George das Tempo allmählich an, wenn die Mutter eines von der Nazi-Gang ermordeten afroamerikanischen Ölarbeiters aus dem Altenheim ausbricht, sich wehrkräftig bewaffnet und über die Wellen-Faschos kommt gleich einem unaufhaltsamen, gichtkranken Rachegeist, der alles hinfort fegt (ernsthaft: die Nazis haben keine Chance!). Zu dem Zeitpunkt ist der Film allerdings schon fast vorbei. (Trash-Skala: 5)
Mord nach Plan [Murder by Numbers] (2002)
Durchschnittlich spannender Thriller nach Alfred Hitchcock, der sich immerhin vordergründig psychologisch gibt, speziell bei den beiden Tätern und Sandra Bullocks Ermittlerin. (6)
Speed (1994)
Höchstwahrscheinlich im Bewusstsein der Allgemeinheit DER High Concept-Action-Thriller schlechthin, ein adrenalingeladener Genre-Klassiker, der das Minimal-Konzept fetzig und schweißtreibend in Szene zu setzen versteht. Zudem der einzige anguckbare Film aus Jan de Bonts gescheiterten Regie-Karriere. (8)
Tales from the Crapper (2004)
Nicht jede von Troma und Lloyd Kaufman in die Welt gesetzte filmische Kackwurst wird mit einem regenbogenfarbenen Trash-Zuckerguss überzogen ausgeliefert: das unter chaotischen Bedingungen und vor dem Hintergrund juristischen Heckmecks entstandene irgendwie-Episoden-Arschwisch "Tales from the Crapper" bewegt sich ganz dicht am Rand des selbst für Trash- und Troma-Fans bedenklich erträglichen Nicht-Niveaus. Da reiht sich ein inhaltloses, geschmacksbefreit improvisiertes Dilletanten-Schmuddelstückchen an das nächste, ohne Sinn und Verstand hintereinandergeschaltete Amateurfilmchen ratlos kreisend um Sex, Gewalt, Sex, bizarre Maskeneffekte und Sex. Erwähnte ich Sex? Sex. Ab und an auf Troma-Art unterhaltsam, muss man die Schmerzgrenze hierbei enorm hoch, die Toleranzgrenze extrem niedrig ansetzen und wenn man denkt es geht nicht niedriger, holt man sich lieber die Schaufel aus dem Schuppen. (Trash-Skala: 1,5)
Harte Jungs - Bad Boys [Bad Boys] (1995)
Ein weiterer "fand ich den im Teenageralter geil"-Kandidat. Heute empfinde ich Michael Bays Allotria bemerkenswert dated, handwerklich missglückt und großflächig nervig protzig. Was paradoxerweise nicht bedeuten soll, dass ich keinen Spaß an dem Unfug hatte, "geil" ist hingegen nicht mehr die Vokabel, die ich dafür heranziehen würde. Einen fetten Dämpfer erfährt der Spaß überdies an jeder anderen Ecke, hinter der Bays aufgeblähte, sinnenstellte Manierismen hervorlinsen. (6)
Captain Marvel (2019)
Marvel/Disney-Auswürfe sind ja per se am Marketing-Reißbrett entworfene Ungetüme, befreit von jedwedem profitmaxierenden Marketing-Strategien höchstens hinderlich im Weg stehenden künstlerischen Ambitionen, intellektuellem Anspruch oder anderen überflüssigen Ballast und Unwägbarkeiten. Es allen bloß recht machen, keine Zielgruppe vergraulen, Mundgerecht verpackt, zu einer undefinierbaren Masse vorgekaut, nostalgisch gewürzt, lau aufgewärmt, alle Ecken und Kanten abgeschliffen.
Seit "Black Panther" und nun "Captain Marvel" hält hinzukommend die PC-Kultur mit wehenden Fahnen unübersehbaren Einzug ins Franchise, ersterer durch seinen sich der "Black Lives Matter"-Debatte anbiedernden Gestus, letztere durch eine pseudo-feministische Ausprägung. Derweil beide hehre, wichtige Anliegen hegen, wirken sie in diesen beiden der misslungensten MCU-Beiträge frappant deplatziert, einerseits zwar in den Mittelpunkt gerückt, andererseits infolge des bequemen, leicht konsumierbaren, jeden Diskurs-Anknüpfpunkt vermeidenden Naturell der MCU-Fließbandindustrie unsachgemäß marginalisiert, obendrein fürchterlich trivialisiert. Man kann und darf solche unsere Gesellschaft belastendende, zutiefst die Gemüter erregenden Problematiken nicht zur Diskussion stellen, wenn man erstens sich den entsprechenden Gruppierung einzig und allein deswegen marketingtechnisch motiviert gefällig gibt, um für sie einen Köder auszulegen, der sie zum Kauf verleiten soll, ohne auf ihre Sorgen, Bedürfnisse und Forderungen eingehen zu müssen, sowie zweitens keine Stellung zu den dargebrachten Streitpunkten bezieht, die heiklen Themenkomplexe um alles bereinigt, was sie überhaupt erst ausmacht, sie aller diskursiven Energie beraubt, darauf abzielend niemanden auf die Füße zu treten, ja niemanden zu verprellen und vom Konsum abzuhalten. Das kann bei derart komplexen Brennpunkten überhaupt nicht funktionieren, was unter anderem die problemlose Vereinnahmung von "Black Panther" durch übereifrige PC-Zeloten wie diverse Alt-Right-Gesinnungsgenossen gleichermaßen in aller Deutlichkeit demonstriert. Letzen Endes will Marvel freilich gar nichts zur Diskussion stellen, weswegen dieses rein kosmetische PC-Getue bei beiden im munteren argumentativen Nichts versumpft. Leider scheint diese Rechnung für Disney aufzugehen.
"Captain Marvel" gehört zu den besonders vergessenswerten Beiträgen zum MCU, eine brave, biedere und grässlich öde Origin-Story, die nicht zufällig eine weibliche Superheldin, deren Rolle nicht zufällig von einer frisch gekürten Oscar-Preisträgerin besetzt wurde, mal eben zur mächtigsten Vertreterin ihrer Zunft hochjazzt. Carol Denvers erweist sich dahingegen als zu T'Challa/Black Panther mindestens ebenbürtig eintönige Protagonistin, an der nichts exzeptionell erscheint, die sich durch nichts hervorhebt, abgesehen von der kosmischen Trallala-Kraft, die sie gehörig hart zuschlagen und gehörig hell leuchten lässt. Hinzu gesellt sich ostentative 90er-Jahre-Nostalgie, ein bisschen Blogbuster Video hier, ein wenig Ninties-Tech da, No Doubt für den Soundtrack... voilá! Fertig ist die wohlschmeckende 90s-Nostalgia-Girl-Power-Suppe. Passend dazu fühlt sich der Film stellenweise an wie einer der unzähligen Dutzendware-Fantasy-Sci-Fi-Serien desselben Jahrzehnts.
Um nicht nur zu lästern sei gesagt: was die Hauptfigur nicht hergibt, müssen üblicherweise die Nebendarsteller richten. Ben Mendelsohn, überhaupt die gesamte Skrull-Storyline, hat mir tatsächlich gut gefallen, gemessen daran, dass dadurch allerwenigstens der Versuch unternommen wurde, dem Gut-Böse-Schema etwas Graufärbung zu verleihen. Jude Law macht eine gute Figur, das Wiedersehen mit Lee Paces Ronan ist erfreulich, ich fand sogar den Katzen-Gag witzig. Und Samuel L. Jackson ist selbstredend eine Klasse für sich. Davon abgesehen ist "Captain Marvel" für mich qualitativ kaum mehr als eine 90s-Girl-Power-Marvel-Variante von "Green Lantern". (5)
Zombiegeddon (2003)
Äh, ok... was war das nochmal? Irgendein übermäßig amateurhaftes Zombie-Trash-Gedöns? Glaub schon. Man sieht: ist viel von Hängen geblieben... (Trash-Skala: 2)
5 - 4,8 (33,5)
2 Kommentare:
Shy Guy <3
:)
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