Montag, Juli 23, 2018

Robin Hood - G20-Edition

Wir haben in jüngster Zeit bereits einige Klassiker auf der Leinwand zu sehen bekommen, die einer Frischzellenkur unterzogen worden sind, ob es nun die drei Musketiere, Sherlock Holmes, König Artus oder Viktor Frankenstein waren. In die Gesellschaft solcher illustrer Regisseure wie Paul W.S. Anderson, Guy Ritchie und Paul McGuigan begibt sich jetzt Otto Bathurst ("Criminal Justice", "Black Mirror", "Peaky Blinders"), der sich, unterstützt von Produzent Leonardo DiCaprio, anschickt, eine neue, moderne, frischere (noch und nöcher) Version von "Robin Hood" zu fabrizieren. Klassischerweise geht es dabei um den Kampf Robin Hoods, hier mit jugendlichem Elan dargestellt von Taron Egerton ("The Smoke", "Kingsman: The Secret Service", "Eddie the Eagle"), gegen den sinisteren Sheriff von Nottingham, gespielt vom neuerdings scheinbar auf Bösewichte abonnierten Ben Mendelssohn ("Bloodline", "Rogue One: A Star Wars Story", "Ready Player One"). Innerhalb dieser archetypischen Geschichte erlaubt sich Bathurst, der gemeinsam mit David James Kelly auch das Drehbuch schrieb, hingegen einige Freiheiten, wie der Trailer bereits erahnen lässt. Robin von Locksley wird demzufolge scheinbar zu einem mittelalterlichen Anonymous-Superhelden umgedichtet, der von Little John (Jamie Foxx ("Ray", "Collateral", "Baby Driver")) zu einem Lucky Luke-artigen Meisterbogenschützen ausgebildet wird, der schneller annockt als sein Schatten, und später die unterdrückten Massen gegen das Establishment anführt. Ob das passt? Kann Robin Hood mitsamt Anspielungen auf die aktuelle politische Lage zu einem neuen Symbol für den Kampf der Unterdrückten werden? Zählt bei Bathurst die Botschaft mehr als das Actionspektakel? Wir werden es sehen!
Natürlich dürfen Maid Marian und die Merry Men in einer Robin Hood-Geschichte nicht fehlen: Eve Hewson ("This Must Be The Place", "The Knick", "Papillon") gibt Robins Holde, Tim Minchin ("Two Fists, One Heart", "Californication", "Squinters") ist als Bruder Tuck zu sehen, Jamie "Mr. Grey" Dornan ("Marie Antoinette", "The Fall", "Fifty Shades of Boring") tritt als Will Scarlet auf. Außerdem dabei: Guy von Gisborne, dargestellt von Paul (nicht W.S.) Anderson ("Sherlock Holmes: A Game of Shadows", "In the Heart of the Sea", "The Revenant"). Scheinbar müssen wir auf Prinz John leider, leider wieder verzichten, ein Richard Löwenherz-Cameo fänd ich hingegen ganz nett.


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