Montag, Juli 16, 2018

Kurzreviews Juli/I/2018

Hiermit präsentiere ich wiederum die 9 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Juli gesehen habe:

Serien-Staffeln
Black Mirror (Series 3) (2016) - (6-9)
Raven - Die Rückkehr der schwarzen Drachen [Raven: Return of the Black Dragons(Pilot) (1992) (6-7)

Filme
Mad Max (1979)
Ökonomischer Straßenfilm und Klassiker des Postapokalyptischen Films schlechthin, selbst ungeachtet der Tatsache, dass die meisten ikonischen, das Genre bestimmenden Elemente frühestens im Nachfolger zu finden sind. Hier jedenfalls bebildert George Miller eine Rache-Geschichte vor einer fein hintergründigen apokalyptischen Welt voller verrückter Figuren, deren sich Mel Gibson zunächst erfolgreich verwehrt, bis er schlussendlich von ihnen zum Äußersten und in den gleichberechtigten Wahnsinn getrieben wird. Schick, schick. (7,5)

Sanjuro [椿三十郎 Tsubaki Sanjûrô(1962)
Das irgendwie-Sequel zu "Yojimbo" (ursprünglich sollten sie nichts miteinander zu tun haben) besticht natürlich einerseits durch die dynamische Inszenierung Kurosawa Akiras, nicht allein in den Fechtszenen, sondern darüber hinaus, insbesondere in der ersten Hälfte, durch die rege Erzählweise. Ferner gefallen die einfallsreichen Kadrierungen, sowie das Gegenüberstellen von Polen, von Alt und Jung, besonnen und hitzköpfig, äußerem Schein und darunter verborgen liegenden Wahrheit, humorvoller Leichtigkeit und bitterem Ernst. In jedem Fall: toll! (8,5)

Leprechaun 2 (1994)
Wir gucken die Teile ja in einer gänzlich wirren, losen Reihenfolge und sind immer noch nicht durch, trotzdem wage ich zu behaupten: Nummero 2 wird sich als der beste, weil witzigste Beitrag herausstellen: die gesamte Prämisse, die ihre Wurzeln irgendwo zwischen "Gremlins" und "Chucky" verorten dürfte, ist seit ihren Anfängen eher trashig unterhaltsam denn gruselig. Rod Flanders, meine Rodman Flenders Sequel geht was das anbelangt in die Vollen, versteht den Leprechaun weniger als furchteinflößendes Monster, denn als fiesen, hinterlistigen, eigensüchtigen Kobold und hat dementsprechend Spaß mit seinem Schabernack, inklusive kreativer Kills und absurden Situationen, in denen sich Warwick Davis (herrlich wie immer) nach Herzenslust austoben darf (absoluter Höhepunkt: das Trink-Duell mit ihm in einer Kneipe zum St. Patrick's Day in Anwesenheit einer ganzen Rotte Kleinwüchsiger in Leprechaun-Verkleidung, die "Einer von uns!" skandieren!). Natürlich hilft es, dass die Protagonisten liebenswerte Loser sind, dessen Schicksal einen nicht kalt lässt, obgleich man genauso wenig den Leprechaun verlieren sehen möchte. Wir treffen uns in der Mitte: wunderbarer, super-unterhaltsamer Fantasy-Ulk! (7)

The Descent - Abgrund des Grauens [The Descent(2005)
Auch nach all der Zeit ein unvermindert effektiver, hochspannender Horrorfilm, der auf zweierlei Arten nachhaltig ängstigt, durch die Urängste beschwörende Dunkelheit, Panik hervorrufende Beengtheit, Paranoia erzeugende Eingeschlossenheit des Höhlensystems einerseits, die metaphorische Reise ins Unterbewusstsein andererseits. So oder so verfehlt er seine Wirkung nicht. (8)

Welt am Draht (1973)
Ich kann Fassbinder einfach nicht. Wirklich nicht. Jeder Versuch ist bisher kläglich gescheitert, ich komme mit seinem Stil, seiner Art überhaupt nicht zu Rande. "Welt am Draht" bildet da keine Ausnahme, trotz des hochgradig spannenden Themas und der ausgezeichneten Kameraarbeit von Michael Ballhaus finde ich nichts an der Romanverfilmung, das mich fesseln oder langfristig beschäftigen oder intellektuell reizen würde (gestalterisch, nicht inhaltlich). Stattdessen zerrt der überlange Zweiteiler von Anfang bis Ende immens an meinen Nerven, die kapriziöse Inszenierung mag auf Rainer Werner Fassbinders Theaterbühne funktionieren, hier gibt sie mir nichts, der Musikeinsatz strapaziert meine Gehörgänge, die prätentiöse Verarbeitung des Themas meine Geduld. Nein, Fassbinder kann ich einfach nicht. (5)

The 47 Masterless Samurai [忠臣蔵 桜花の巻 菊花の巻 Chûshingura: ôka no maki, kikka no maki(1959)
Im Gegensatz zu Mizoguchi Kenji ganz der dem Heldengesang entsprechende Historienschinken, ganz das üppig ausgestattete Kostümdrama, vor allem hübsch anzusehen, aber befreit von jedweder Schwermut und reflexiver, kontemplativer Komponente, dafür pathetisch, gravitätisch und schwülstig, eben ganz das Samurai-Epos, das Hohelied auf die Untertanentreue bis in den Tod, das alle Beteiligten frohgemut und unkritisch anstimmen. Mitreißend auf seine Art und Weise. (7)

Außer Atem [À bout de souffle(1960)
Wieder eine Lücke geschlossen. Ich denke, Jean-Luc Godards wegweisendes Noir-Drama wurde von findigeren Menschen als mir zu Genüge ausführlichst in Augenschein genommen, in seine Einzelteile zerlegt, jeder Aspekt für sich weidlich durchanalysiert und alles wieder zusammengesetzt auf das Siegertreppchen der französischen Nouvelle Vague gestellt. Was kann ich also noch dazu sagen? Zurecht! Er wird nicht mein Lieblingsfilm werden, schneidig in Szene gesetzt ist er dahingegen ohne Frage, die Stilbrüche, die das Publikum fordern und reizen, Bestehendes in Frage stellen, einen willkommenen Bruch zu bekannten Mitteln des Kinos repräsentieren, wirken bereits wie aus einem Guss, als hätte es nie etwas anderes gegeben, als wäre nie auch nur eine Probe- oder Übergangsphase von Nöten gewesen. Ganz groß. (9)

Panik im Tokio-Express [新幹線大爆破 Shinkansen daibakuha (The Bullet Train)] (1975)

Batman Begins (2005)
Neue Wertung: (8)
















9 - 7,4 (67,0)

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