Sonntag, April 01, 2018

Kurzreviews März/II/2018

Frohe Ostern!

Hiermit präsentiere ich wiederum die 4 Filme und 3 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat März seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln
Marvel's Daredevil [Daredevil(Season 2) (2016) - (7,5-8,5)
Das Boot (1985) - (9-9,5)
Gomorrha [Gomorra: La serie(Season 2) (2016) - (8-9)

Filme
Paul - Ein Alien auf der Flucht [Paul] (2011)
Simon Pegg und Nick Frost sind die halbe Miete. Auch ansonsten ist ihr Amerika-Roadtrip samt lockeren Anhalter vom anderen Stern ein durch und durch sympathisches Nerd-Vergnügen, über und über gespickt mit Anspielungen und Insider-Gags, wie man es von den beiden gewohnt ist und die das Gros des Humors ausmachen. Dabei versteigen sie sich nicht in hirnloses Popkulturraten, sondern bauen die liebevollen Hommagen mal subtil, mal weniger subtil in die zwar nicht sonderlich innovative, nichtsdestoweniger flott und herzliche erzählte Geschichte einer Männer-Nerd-Freundschaft. (6,5)

Calahan [Magnum Force(1973)
Nachdem "Dirty Harry" einer nüchternen Charakterstudie gleichkam, muss man sich bei seinem Sequel unumgehend fragen: ist das derselbe Harry Callahan? Da Ted Post im Wesentlichen einen routinierten Cop-Thriller abliefert, mussten an der Hauptfigur offenbar einige Kanten abgeschliffen werden, um ihn besser an ein Heldenschema anzupassen. Grundsätzlich zeugt sein Auftreten nach wie vor von ausdrucksstarkem, aber deutlich runtergeschraubtem Zynismus, entspringt insgesamt dahingegen mehr dem Antihelden-Typus als der ambivalenten Figur von zuvor. Dem Vigilantentum seiner jüngeren Kollegen, dem er sich stellt und der sich, das ist nicht von der Hand zu weisen, in seinem Handeln bisweilen spiegelt,  kann er dergestalt aufgrund seiner Integrität scheinheilig entgegentreten, ganz in dem Bewusstsein, das absolute Recht auf seiner Seite zu haben. Nun ja. Ferner sind einige Szenen merklich sexuell mindestens konnotiert, ob zielgerichtet oder selbstzweckhaft bin ich mir unschlüssig. Wenigstens das Finale auf dem stillgelegten Flugzeugträger macht was her. (7)

Der Unerbittliche [The Enforcer(1976)
Der dritte "Dirty Harry"-Teil ist im Grunde Mainstream, ein Buddy-Copfilm mit simplen Bösewicht und einer, großer Schock für Harry Callahan, weiblichen Partnerin, die noch grün hinter den Ohren ist. Natürlich überwinden sie etwaige superfizielle Abneigung in kürzester Zeit, natürlich finden die Gegensätze schnell zusammen und natürlich machen sie rechtschaffen gemeinsam Jagd auf einen ruchlosen Bösewicht, der keine Frage nach seiner Schuldigkeit offen lässt. Callahan scheint seinem Charakter treuer als zuvor, die schicken Action-Szenen und der Schlusskampf auf Alcatraz gereichen zur Kurzweiligkeit. (6,5)

Die Glenn Miller Story [The Glenn Miller Story] (1954)
Ein Musikfilm-Klassiker, beinahe zur Gänze um das Musikalische herum arrangiert, viel zu erzählen hat er letztlich nicht, hangelt sich brav und bieder an biographischen Eckpunkten entlang und spielt die Musikszenen großzügig aus. Die Musik, James Stewart und June Allyson (das Frauenbild lassen wir lieber mal außen vor) sind jedenfalls famos. (7)
























4 - 6,8 (27,0)

2 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Daredevil ist für mich die einzige der Netflix-Marvel-Shows, die wirklich funktioniert. Iron Fist war immerhin nah am Trash und insofern unterhaltsam. Aber selbst Daredevil hadert letztlich mit der ausufernden Episodenzahl von 13 Folgen, was zusätzlich dadurch unterfüttert wird, dass die meisten Folgen dann auch noch 50-60 Minuten lang sind. Und schlussendlich tragen die Staffeln kein Material für ca. 11 Stunden Unterhaltung (man muss sich mal vorstellen: das ist quasi LOTR-Trilogie-Länge). Aber es war jedenfalls sehr cool, Daredevil, Elektra, Kingpin und Punisher gemeinsam in einem Format zu erleben.

PAUL ist nicht ganz so meins, ich bin jetzt aber auch nicht der größte Pegg-Frost-Fan und Seth Rogen kann einem auch mitunter etwas auf den Zeiger gehen.

Okami Itto hat gesagt…

Jupp, das bringt die Probleme der Marvel-Serien auf den Punkt. Auch wenn ich beim zweiten Mal witzigerweise weniger Probleme mit "Jessica Jones" hatte, ist das unnötig aufgezwungene 13-Episoden-Konzept schwachsinnig und zieht etwas in die länge, was locker in die Hälfte der Zeit gepasst und besser funktioniert hätte.