Hiermit präsentiere ich wiederum die 10 Filme und 7 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen
Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B.
nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete
Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Oktober gesehen habe:
Serien-Staffeln
Doctor Who (Season 6) (1968-1969) - (6-8,5+)
Doctor Who: The Return of Doctor Mysterio (2016) - (6,5+)
Stranger Things (Season 1) (2016) - (6-7)
Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert [Star Trek: The Next Generation] (Season 5) (1991-1992) - (10)
Doctor Who (Series 10) (2017) - (7-8,5+)
Archer: Dreamland (Season 8) (2017) - (7-7,5+)
Doctor Who (Season 7) (1970) - (6,5-7,5+)
Filme
Tad Stones - Der verlorene Jäger des Schatzes! [Las aventuras de Tadeo Jones (Tad, the Lost Explorer)] (2012)
Sind die Kinder zu jung für "Indiana Jones", bietet "Tadeo Jones" ein nettes Einstiegsprogramm, das alle denkbaren Klischees samt und sonders überraschungsarm durchkaut, sowie einen liebenswürdigen Helden (ein bemerkenswert unbemerkenswerter Everyguy, der sich durch seine Leidenschaft und Abenteuerlust auszeichnet) samt knuffiger Entourage. (6)
Es [It] (2017)
Andy Muschietti ist eine bemerkenswerte Stephen King-Adaption gelungen, zu der freilich die Darsteller einen unschätzbaren Löwenanteil beisteuern, sie regelrecht tragen. Oftmals ist es schlicht ein Genuss, ihnen zuzusehen, den Losers Club in Aktion zu erleben. Fast alle Jungschauspieler machen einen ausgezeichneten Job (einzig Chosen Jacobs konnte mich nicht immer überzeugen), wobei die Krone unweigerlich an Sophia Lillis geht. Überhaupt gefällt die Herangehensweise, sich im ersten Teil zur Gänze auf die Erlebnisse der Protagonisten im Jugendalter zu konzentrieren, was dem Freundeskreis viel nötigen Raum zur Entfaltung gibt, sie nicht zu Nebendarstellern in Rückblenden degradiert, obendrein den Coming of Age-Aspekt willkommen betont (den zu ignorieren bzw. dessen Betonung zu kritisieren höchstens von fundamentalem Missverstehen der Vorlage zeugt). Die Horrormomente fügen sich nicht immer nahtlos in diese Geschichte ein, sind in der Regel allerwenigstens effektiv und dahingehend verständig inszeniert, eine bedrohliche Stimmung zu evozieren, auch dank Bill Skarsgård, der eine vortreffliche Darbietung als Pennywise liefert. Kurzum: eine lobenswerte Neuverfilmung, deren Erfolg Hoffnung macht. (8)
Red State - Fürchte Dich vor Gott! [Red State] (2011)
Oh je, Kevin Smith war kräftig wütend, teilt demgemäß kräftig aus, gibt sich unverhohlen zynisch und verdrossen, hetzt mitleidlos Sektenmitglieder und Polizeikräfte aufeinander und nimmt dabei keine Gefangenen. Das resultiert in einem dermaßen ungezügelten Rundumschlag, dass kein homogenes Ganzes entstehen will, Smith in einer Vielzahl von einzelnen Versatzstücken versinkt, die alles wollen, letztlich wenig erreichen. (5)
Tusk (2014)
Kevin Smith goes "Human Centipede" mit Walrössern. Wie "Red State" in Bausch und Bogen gegen einen allgemein verträglichen Konsens gebürstet, eine groteske Ausgeburt eines Scherzfilms, der sich seines Tons nie sicher sein kann, darüber eine ureigene, absonderliche Wirkung erzielt, die zwischen bizarrem Amusement und blanken Degout schwankt. Da er über kein eigentliches Ziel verfügt, in erster Linie Verwirrung stiftet, ist das Ergebnis ähnlich unentschlossen und verstreut wie "Red State". (5,5)
Der Blade Runner [Blade Runner] (1982)
(Final Cut).
Explorers - Ein phantastisches Abenteuer [Explorers] (1985)
Wie "Monster Squad" die fabelhafte Wirklichkeitswerdung eines Jungentraums. Man stelle sich bloß vor: als Science Fiction-Fan eröffnet sich einem die Möglichkeit, ein eigenes Raumschiff zu basteln und damit tatsächlich auf Tuchfühlung mit Außerirdischen zu gehen! Wer wäre da als Heranwachsender nicht begeistert? Zumindest in den 80ern. Und im Gegensatz zur unterwältigenden Serie "Stranger Things" (s.o.) weiß Joe Dante diese Magie, das zauberhaft abenteuerliche, die jugendliche Begeisterung in kindlich sehnende Bilder einzufangen. Wenn auch größtenteils problembefreit: wunderschön zum Wohlfühlen. (7)
Casanova (2005)
Der triggert mich bekannterweise in vielfacher Weise positiv: eine romantische Kostüm-Komödie vor barocker Kulisse plus ein wenig Sturm und Drang, ein aufreizender Bilderbogen, ein frivoles Lust- und Verwirrspiel, köstlich gespielt und hingebungsvoll romantisch. Ein hinreißender Genuss - naja, für mich wenigstens. (7,5)
Vidocq (2001)
Für den habe ich seit jeher eine absonderliche Schwäche. Ich denke, das liegt an der düsteren Atmosphäre, die Pitof heraufbeschwört, eine auf eigentümlich kapriziöse Art und Weise bildgewaltige Darstellung Paris als dreckiger, liederlicher Moloch, wo hinter der Fassade gesellschaftlichen Umbruchs grauenhaftes geschieht, eine zutiefst narzisstische Upperclass unaussprechliches verrichtet, während die Bevölkerung im Chaos versinkt. Den digitalen Look müsste ich eigentlich hassen, in Wahrheit gibt er der Geschichte jedoch eine angemessenen schäbige Erscheinungsform, die der Hässlichkeit des Erzählten Tribut zollt: verzerrte Blickwinkel, groteske Nahaufnahmen, ein nichts beschönigender Voyeurismus machen "Vidocq" zu einem gleichermaßen unangenehmen, wie faszinierenden Fantasykrimi. (6,5)
Die Besucher [Les visiteurs (The Visitors)] (1993)
WTF ist hier bei der Synchronisation bloß schief gelaufen? Selbst Rainer Brandt würde sich bei dieser hanebüchenen Ansammlung idiotischer Albernheiten, die allen Beteiligten in der deutschen Fassung ohne Rücksicht auf Sinn und Verstand oder Sinn für Humor in den Mund gelegt werden (von 10 Gags pro Sekunde zünden vielleicht zwei), ratlos abwenden. Womit ich der an sich bereits albernen Zeitreisekomödie nicht zugestehen möchte, im Original merklich witziger oder intelligenter (wie es der deutsche Wikipedia-Artikel redlich darzustellen sucht) auszufallen, nichtsdestotrotz setzt die aufgekratzte Blödelsynchro dem Unfug die Narrenkappe auf, kann unter keinen Umständen in normalem geistigen Zustand über Spielfilmlänge durchgehalten werden (und ich liebe Rainer Brandt-Synchros), sofern man sie überhaupt 5 Minuten durchzustehen vermag. Ich bin ein wenig rat- und sprachlos, wie ich eine offizielle Kinosynchro zu finden habe, die wie eine lustig gemeinte Fan-Synchro aus dem Internet anmutet. Andererseits ist ein Mindestmaß an Faible für Schnoddersynchros bei mir vorhanden - so oder so bewegen wir uns hiermit ganz scharf an der Grenze des Erträglichen. Nur auf welcher Seite? (3)
Blade Runner 2049 (2017)
In einer Kinolandschaft, wo einfallslose Nachstellungen 80er-Jahre-Klassiker oder müde Neuerzählungen derselben Geschichte dominieren, fällt Denis Villeneuves Sequel merklich aus dem Rahmen, allein deswegen, weil er verbaliter eine Fortsetzung gedreht hat: der Versuch, das Original weiterzuentwickeln, weiterzuerzählen, anstelle einer Zweitausfertigung, deren einziges Anliegen darin liegt, den Vorgänger an Spektakularität zu übertreffen. Villeneuves Erzählmodus ist äußert ruhig, langsam, er schickt seinen Protagonisten in Verkleidung einer Detektivgeschichte auf Identitätssuche, nach der Natur seiner selbst und seiner Artverwandten in einer entfremdenden Welt. Was wenig Raum für herkömmlichen Science Fiction-Pomp oder Action lässt, dafür in wundervollen Bildern eine schmerzhafte Suche nach sich selbst, nach dem Ursprung, nach der Zukunft ausbreitet. Ich weiß noch nicht, wie sich "Blade Runner 2049" bei weiteren Sichtungen entwickelt, der Ersteindruck ist ohne jede Frage zutiefst eindrücklich, überwältigend, berauschend, die Bilder nehmen einen gefangen (obgleich ich Jordan Cronenweth gegenüber Roger Deakins knapp den Vorzug geben würde), die Geschichte wirkt trotz der langen Laufzeit und des Erzähltempos anregend, aber nie ermüdend oder überheblich. Letztlich empfiehlt sich Villeneuve auch mit diesem Film als einer der interessantesten Regisseure, die zurzeit Kino machen. (9)
Star Trek - Der Film [Star Trek: The Motion Picture] (1979)
Als Trekkie fällt eine objektive Bewertung des oft gescholtenen ersten Kinoabenteuers der Enterprisecrew naturgemäß schwer. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich Gefallen an Robert Wise Ansatz einer 2001-esken Odyssee finde, den Zuschauer via Blickwinkel der Kamera eine unvergleichliche Weltraumerfahrung machen zu lassen. Der visuelle Aspekt, das über den fremdartigen Anblick des Inneren der Wolke gleitende Auge sind dementsprechend das stärkste, was der Film zu bieten weiß, erzählerisch steht er dahinter leider zurück. (7)
10 - 7,5 (74,5)