Montag, April 25, 2016

Nachschlag No. 32: Game of Trumps

Ohne Worte - wobei: Leuten wie Donald Trump würde ich schon eine Rote Hochzeit wünschen.

Samstag, April 23, 2016

Der Eiserne Thron, seine Gegenwart und seine Zukunft

Morgen ist es ja soweit: "Game of Thrones" geht in die sechste Staffel und wir erfahren endlich, wie sich die Geschichte von Westeros weiter entwickelt, wer stirbt, wer lebt, was die lebenden Toten so machen und... was die intrigante Bevölkerung dieses Jahr sonst noch für uns parat hält. Gleichzeitig ist es die erste Staffel, die vor dem dazugehörigen Roman-Band George R. R. Martins erscheint und damit den Buchlesern ihr geliebtes Privileg entzieht, die schockierenden Twists im Voraus zu wissen. Man ist gespannt - und leider werde ich die erste Folge "The Red Woman" direkt mal verpassen, da ich an einem heftigen, umfangreichen Referat arbeiten muss. Was soll man da sagen?

Übrigens ist die siebte Staffel von HBO bereits bestellt, derweil haben sich David Benioff und D.B. Weiss zu ihren Plänen für die beiden voraussichtlich finalen Staffeln, das sind die besagte siebte und außerdem die achte Staffel, geäußert, etwa, dass beide zusammen nur noch 13 Episoden umfassen sollen, die Geschichte um den Eisernen Thron und wer ihn letztlich besteigt damit aber zu einem Ende gebracht werden soll - übrigens, obwohl sie sich von der Buchvorlage bereits entscheidend in vielen Dingen und gewiss nicht bloß Details entfernt haben, angeblich in Kongruenz mit dem Ende der Roman-Reihe. Und was die Zukunft angeht: George R. R. Martin sinniert bereits über die Adaptierung seines Spin-Offs "Tales of Dunk and Egg" als Fernseh-Dreiteiler. Da kann man sich doch freuen!

Montag, April 18, 2016

Ist die Liebe auch für die BPjM da?

Da die (absurd lächerliche) Geschichte um die Indizierung des Rammstein-Albums "Liebe ist für alle da" bereits des Öfteren in meinem Blog Erwähnung fand (wir erinnern uns), fühle ich mich verpflichtet, die neuste Entwicklung in dieser Sache hier ebenfalls einfließen zu lassen.

Was bisher geschah: nachdem das Album der an Skandalen nicht armen Rock-Band im November 2009 auf dem Index landete, übrigens als allererstes Werk der Band überhaupt (vormals eingereichte Indizierungsanträge hatten bei der BPjM bisher keinen Erfolg), sahen sich Band und Label in der Verantwortung, ihr im öffentlichen Verkauf stehendes Album der neuen Situation anzupassen: die CDs wurden zurückgerufen, überarbeitet, neu designt, neu gepresst und neu-veröffentlicht - diesmal um das beanstandete Lied "Ich tu dir weh" und eine "Folter-Abbildung" im Booklet bereinigt.
Natürlich wollte die Band das nicht widerstandslos über sich ergehen lassen und legte Einspruch gegen die Entscheidung ein - mit Erfolg. Im Mai 2010 entschied das Verwaltungsgericht Köln, dass die Indizierung aufzuheben sei, argumentierte unter anderem damit, dass die BPjM die künstlerische Bedeutung des Mediums unzureichend berücksichtigt hätte.
Doch damit hat die Geschichte immer noch kein Ende gefunden, denn jetzt hat Rammstein (vergleichsweise spät) Klage beim Bonner Landgericht eingereicht und fordert von der Bundesrepublik 66.000 Euro Schadensersatz mit der Begründung, dass aufgrund der zeitweiligen Indizierung etwa 85.000 Tonträger vernichten werden mussten. Der Prozess soll im Sommer dieses Jahres beginnen.
Ungeachtet davon, was man von Rammstein als Künstlergruppe oder vom betreffenden Album halten mag, wirft diese fortdauernde Farce ein erhellendes Licht auf die Institution der BPjM in ihrer Funktion als absurde Zensur-Behörde, die mit ihren Teils willkürlich anmutenden Indizierungs-Beschlüssen ein Kunst- und Zensur-Diktat konstituiert, dass über sein Jugendschutz-Ressort weit hinausgeht. Letzten Endes wird durch sie schließlich ebenfalls der erwachsene Bürger ihrem Verständnis davon, was Kunst ist und was nicht, was gezeigt werden darf und was nicht, unterworfen. Und der Fall Rammstein, bzw. der Fall "Liebe ist für alle da" legt offen, dass man sich ganz und gar nicht ohne Weiteres auf die Kompetenz der BPjM-Gremien verlassen kann und ehrlich gesagt auch nicht sollte, denn dafür ist der Begriff "Kunst" viel zu weitläufig und individuell auslegbar, von dem Argument der "Verrohung", das nur zu gern als Indizierung-Grund angebracht wird, ganz zu Schweigen. Zumal sich die Fragen eröffnen, wenn sie eine offen gelegte Fehlentscheidung getroffen haben, wie steht es dann mit all den nicht angefochtenen, nicht publik gewordenen defizitären Einschätzungen? In wie viele Fällen wurde eine Entscheidung geduldet, nur weil man den (kostspieligen) juristischen Weg der Anfechtung nicht einschlagen wollte? Inwiefern findet eine indirekte Vorabzensur bereits im Entstehungsprozess statt?
Deutschland verfügt nach wie vor über eines der striktesten, apodiktischsten Zensur-Systeme der Welt, das dringendst einer unserer demokratischen Staatsform angemessenen Reformierung (eine Abschaffung halte ich nicht für die Lösung) bedarf und den Deckmantel des Jugendschutzes und den euphemistischen Titel einer Jugendschutzbehörde abzulegen hat, auf dass dem erwachsenen Bürger im Bereich der Kunstfreiheit endlich dieses Stückchen seiner Selbstbestimmung zugestanden wird und er nicht mehr der staatlichen Entmündigung unterliegt. Einen Vorgeschmack davon, wohin uns ein vom Staat definierter Kunst-Begriff, was Kunst darf und was nicht, führt, kriegen wird gerade im Fall Böhmermann: solang es der politischen Agenda dient, sind Kunst-, Rede- und Meinungsfreiheit Dinge, die nur zu leichtfertig auf den Pokertischen der Landes- oder Weltpolitik als Einsatz missbraucht werden. Und das ist beinahe noch die leichtverdauliche Vision. Man stelle sich vor, was eine demokratiefeindliche Partei wie die AfD, sollte sie unfassbarerweise an die Macht kommen, mit einem rigiden Zensur-System wie diesem anstellen könnte. Das möchte ich mir gar nicht erst ausmalen... neben vielen anderen Dingen, die ich mir in diesem Fall nicht vorstellen möchte.
"Die Zensur ist die schändlichere von zwei Schwestern. Die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebendige Eingeständnis der Herrschenden, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können."
Johann Nepomuk Nestroy

Freitag, April 15, 2016

Kurzreviews April/I/2016

Hiermit präsentiere ich wiederum die 4 Filme und keine Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat April gesehen habe:


Filme
X-Men - Zukunft ist Vergangenheit (2014)
Bryan Singer wieder auf dem Regie-Stuhl und ich hatte ähnlich viel Spaß, wie seinerzeit mit "X2": er verknüpft die "X-Men"-Generationen in einer spannenden, bewegten Geschichte, eine findige Verquickung von eschatologischer Dystopie und hoffnungsvoller zweiter Chancen, selbst wenn aufgrund des Umfangs manche Aspekte zu kurz kommen. Das genial zu nennen, wäre sicherlich zu viel des Guten, dafür ist der Film zu sehr als reißerisches Spektakel angelegt. Aber er repräsentiert die denkbar beste Mischung aus effektgeladenem Fantasykino und intelligentem Blogbuster im Bereich der Comicverfilmungen, besteht als potente Alternative zum MCU. (7,5)

Ip Man 3 (2015)
Die aus den Vorgängern bekannte Aufteilung in zwei Filmhälften erweist sich dieses Mal als weniger effektiv, da insbesondere der ersten Hälfte ein starker Widersacher fehlt: weder Patrick Tam, zwar für den Gangsterbanden-Teil der wesentliche Antagonist, zu guter Letzt dennoch klar unterlegener Handlanger, noch Mike Tyson, der nur wenige Minuten im Film auftritt (vermutlich nicht ohne Grund), nur um schlussendlich unspektakulär aus der Geschichte entfernt zu werden, können eine charakteristische Bedrohung aufbauen. Die zweite Episode steht ganz im Zeichen des Kampfes Wing Chun gegen Wing Chun, gebietet mit Jin Zhang über einen charismatischen Gegenspieler und beeindruckend befähigten Kampfsportler. Trotzdem kratzt auch diese Geschichte zu sehr an der Oberfläche, verpasst es, die Rivalität zwischen den beiden Kämpfern und ihren Stilen genügend aufzubauen. Dafür gesteht Wilson Yip Yip Mans Frau bedeutend mehr Spielzeit zu, stellt seine Verantwortung ihr Gegenüber mehr in den Fokus - und kann trotzdem nicht das Verhältnis zwischen den einzelnen Versatzstücken wahren, so dass er für diese besonders dramatische Seite der Handlung bisweilen arg viel Drama in eine Szene quetschen muss, was sie an den Rand kitschigen Melodramas rücken lässt. Nichtsdestotrotz ist das dritte Kapitel der Yip Man-Saga ein gelungener, unterhaltsamer Kung Fu-Film mit guter, aber hie und da überfrachteter Geschichte, schönen Kulissen, die das Hong Kong der späten 50er-Jahre ansprechend wiedergeben, und selbstredend großartigen Kämpfen, diesmal von Yuen Woo-ping choreografiert. (7)
Labyrinth der Leidenschaften (1982)
Pedro Almodóvar erzählt keine Geschichte, sondern lässt jeden einzelnen seiner allzu skurrilen Charaktere für sich selbst sprechen, malt ein kunterbuntes Bild seiner Lieblingsthemen Sex, Liebe, Leidenschaft, Geschlecht und Geschlechterindentität. Wie immer bei ihm sympathisch, selbstverständlich, aber ein wenig wirr und ziellos wirkend. (5,5)

Wolverine - Weg des Kriegers (2013)
Im Kanon der "X-Men"-Filme von der Geschichte her ein besseres B-Movie, klischeeüberladen und vorhersehbar, ein wenig lustlos inszeniert, obwohl es dem Film gut tut, nicht zu betont das Mutanten-Thema in den Mittelpunkt zu rücken. Ich fühlte mich allerwenigstens gut unterhalten. (6)






















4 - 6,5 (26,0)

Montag, April 04, 2016

Kurzreviews März/II/2016

Hiermit präsentiere ich wiederum die 26 Filme und 7 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat März seit der letzten Liste gesehen habe:


Serien-Staffeln
Orange Is the New Black (Season 1) (2013) (6-7)
Archer: Vice (Season 5) (2014) (6-6,5+)
Broadchurch (Series 1) (2013) (6,5-7)
Daredevil (Season 2) (2016) (7-8,5) 
Shaun das Schaf - Die Lamas des Farmers (2015) (8)
Archer (Season 6) (2015) (6,5-7) 
Sherlock - Die Braut des Grauens (2016) (6,5)

Filme
Pearl Harbor (2001)
Michael Bay äfft James Camerons "Titanic" nach, doch in den Händen dieses grottenschlechten Regisseurs wird die Vision eines großen romantischen Historien-/Kriegsepos zur hochnotpeinlichen Angelegenheit. Den größten Spielraum verschwendet er auf eine triviale, mies geschriebene und realisierte Romanze mit langweiligen bis unsympathischen Charakteren, den Rest der Zeit lutscht er mit Vorliebe Amerikas Patriotismus-Schwanz. Allein die Action ist technisch gelungen zu nennen. (3)

Die Blechpiraten (1974)
H.B. Halickis fleischgewordener Kindheitstraum den größten Auto-Crash-Film aller Zeiten zu drehen. Demgemäß verschwendet er keine Zeit auf eine ausgeklügelte Geschichte, Charaktere oder Dramaturgie, der ersten Hälfte nach kann man das im Grunde nicht mal einen Film nennen. Die zweite konzentriert sich indessen auf die legendäre Verfolgungsjagd und bietet schicke Auto-Stunts und Karambolagen. Wer mehr will, ist hier falsch. (B-Movie-Skala: 6)

Nur noch 60 Sekunden (2000)
Eine rudimentäre Geschichte hat das Remake, ebenso wie Geld und Star-Power. Trotzdem wirkt es im günstigsten Fall wie ein weniger intelligentes Vorspiel zu "The Fast and the Furious", reiner "style without substance". Sieht schnieke aus, hat nichts dahinter: die Charaktere sind praktisch nicht existent, die Geschichte gewinnt keinen Blumentopf, leider mangelt es sogar größtenteils an Auto-Jagdszenen. Das paradoxe an der Sache: irgendwie mag ich den trotzdem. Vielleicht liegt's an Nicholas Cage, vielleicht am exemplarischen 2000er-Charakter... ein guilty pleasure. (5)

Geboren am 4. Juli (1989)
Der Mittelteil Oliver Stones Vietnam-Trilogie befasst sich mit den körperlich, wie seelisch verkrüppelten Kriegsheimkehrern, ein mit Sicherheit wichtiges, komplexes Thema. Stones Darstellung ist dahingegen einseitig und neigt zur Larmoyanz, eine weniger emotional involvierte, gebührenden Abstand wahrende, differenzierte Perspektive wäre vielleicht vorteilhafter gewesen. (6)

Ocean's Eleven (2001)
Locker-flockiger Heist-Film mit neuzeitlichem Charme und Eleganz ausgestattet, von einer gut aufgelegten Darstellerriege und Regie getragen. (7)

The Grandmaster (2013)
Große Worte und Gesten, gefolgt von prätentiösen Kampfszenen, dazwischen reichlich kryptische, unzugängliche Charaktere, deren Dauertragisches Gehabe schrecklich ermüdet. Natürlich ist das ein Film von Wong Kar-wai, was in den vielen poetischen, visuell atemberaubenden Momente erkennbar ist, demgegenüber strengt die unfokussierte, wie vom Kunst-Olymp herabblickende Perspektive auf die Dauer fürchterlich an, ist für ein durchdringendes Charakterportrait viel zu elliptisch und selbstgefällig. Für Leute, die längst einen abgehobenen Kunst-Kung-Fu-Film herbeisehnten. Wer sich für die Geschichte von Yip Man interessiert, ist gleichwohl mit den bodenständigeren Donnie Yen-Filmen tatsächlich besser beraten. Bei Wong Kar-wai verkommen der Großmeister und sein Schicksal zur besseren Nebenrolle - wie fast alle Figuren. (5)
Night Train (2001)
Überraschend effektiver kleiner, mit bescheidenen Mittel realisierter B-Movie-Thriller, der seine hinlänglich bekannte Geschichte mit geläufiger Moral spannend und wendungsreich zu präsentieren versteht. (B-Movie-Skala: 6)

Das Ritual (1987)
Vor allem mit fortschreitender Laufzeit atmosphärischer Okkult-Thriller mit fiesen Einfällen und entsprechenden visuellen Umsetzungen. Das er mit dem verunsichernden Reiz des Exotischen spielt, sollte man ihm überdies nicht als Rassismus auslegen. (6,5)

Das Geheime Leben der Worte (2005)
Einsame Menschen, die sich gänzlich in den Schmerz der Vergangenheit zurückziehen, unablässig in diesem leben und sich vom Rest der Welt absondern. Das ist keine leichte Kost, dabei stark gespielt und angenehm unaufdringlich in Szene gesetzt. (7)

Frankie und seine Spießgesellen (1960)
Stargespickte Langeweile. (3,5)

Das Mädchen, das die Seiten umblättert (2006)
In der Wirkung wie ein besserer TV-Thriller, der kein Verhältnis zwischen Drama und Spannung findet. (5)

Spurlos (2010)
Ein unsympathischer Protagonist reitet sich mit jedem Schritt aus eigener Blödheit immer tiefer in die Misere. Das erzeugt aufgrund fehlenden Mitfieberns höchstens leidlich Spannung. (4)

Die Schwarze Windmühle (1974)
Don Siegel goes Britain und nimmt sich einer Agenten-Geschichte mit Michael Caine an, die zwar solide, insgesamt allerdings nicht sonderlich aufregend daherkommt, in dem Moment, wo die Geschichte Fahrt aufnimmt, schon wieder vorbei ist. (6)

Ironclad 2 - Bis aufs Blut (2014)
In der falschen Reihenfolge. Selbst eine geistlose Aneinanderreihung von Schlachtszenen fordert ein Mindestmaß einer rudimentär mitreißenden Geschichte oder Charaktere, deren Schicksal geringstenfalls nicht kalt lässt - insbesondere, wenn die Kampf-Szenen so unerhört lust-, wie schwunglos, zerschnitten und verwackelt umgesetzt sind wie hier. (2)

Ironclad (2011)
Über das Quäntchen Geschichte und Charaktere, das für die nötige Grundspannung sorgt und die Auseinandersetzungen dramaturgisch ausreichend rechtfertigt, verfügt der Vorgänger - freilich ohne Shakespeare'sche Dimension zu erreichen, narrativ unbeholfen, historisch hanebüchen. Dafür ist Jonathan English nicht eben der fähigste seiner Zunft, gestaltet die Scharmützel immerhin geringfügig aufregender und mit drastischer Brutalität, würde trotz allem gänzlich untergehen, hätte er nicht die sträflich unterforderte, namhafte Darstellerriege. Wie dem auch sei: Fans mittelalterlichen Schlachtengetümmels kommen auf ihre Kosten. (5)

Sharknado 3 - Oh Hell No! (2015)
Besser wird der Asylum-Output vermutlich nicht mehr: im vollen Bewusstsein, dass die Grundidee bereits unsagbar dämlich und haarsträubend überzogen ist, feiert Anthony C. Ferrante diesen Wahnsinn einfach nur noch ab, stürzt sich mit Genuss in die irrsinnigsten, von logischen Grenzen ganz und gar befreiten Ideen. Und das ist tatsächlich witzig, kurzweilig und randvoll mit amüsanten Cameos. Ich bin nicht unbedingt ein Freund der Entwicklung weg vom klassischen Exploitation hin zum sich seiner Selbst bewussten Trash, demungeachtet kann das hier schon als kleiner Genre-Höhepunkt angesehen werden. (Trash-Skala: 8)
Die Hindenburg (1975)
Ein im Guten wie im Bösen typischer Vertreter des 70er-Katastrophenfilms, zugegeben mit unkonventionellem Setting. Zum Leidwesen von Film und Zuschauer weiß Robert Wise weder der Geschichte mit ihren halbherzigen politischen Dimensionen, noch den Charakteren Spannendes abzugewinnen, inszeniert auf kleinbleibender Sparflamme. (5)

Prisoners (2013)
Dennis Villeneuve ist ein brillantes, hochspannendes Thriller-Drama gelungen, wirksam durch seinen Verzicht auf allzu reißerische Stilmittel und moralische Eindeutigkeit, mit ausdrucksstarker, ruhiger Regie, komplex in der Charakterisierung seiner Protagonisten, die von ihren bravourösen, nuancierten spielenden Darstellern eindringlich intensiv verkörpert werden. (8)

Skin Trade (2014)
Hier kommen einige für einen B-Action-Klopper glückliche Umstände zusammen: Action, die nicht in unübersichtliche Schnittgewitter ausufert, geschätzte Akteure, wie Dolph Lundgren, Tony Jaa, Michael Jai White und Ron Perlman vereint, und Thailand als Setting, das sich dankbarerweise von der gängigen Ost-Block-Tristesse abhebt. Zum Highlight fehlt es am alles umreißenden Höhepunkt und an inhaltlichen Qualitäten, die Kämpfe Lundgren vs. Jaa, bzw. Jaa vs. White sind abgesehen davon ein Genuss für Genre-Fans. (B-Action-Skala: 7)

Der Informant! (2009)
Ein ulkiger Charakter, an dem sich Matt Damon fröhlich austoben darf, nur reicht die Geschichte nicht, um einen Spielfilm auszufüllen, ist nach dem leichtfüßigen Beginn schnell ausgebrannt. (5)

Kick It Like Beckham (2002)
Simples, unkompliziertes Wohlfühlkino nach bekanntem Muster, das für seine vielzähligen Konfliktherde einfache Lösungen parat hält und vorhersehbar in einem Happy End mündet. Weil das aber sympathisch gespielt und fidel inszeniert ist, kann man seine Freude damit haben. (6)

Trance - Gefährliche Erinnerung (2013)
Von Danny Boyle chic, optisch berauschend arrangiertes Verwirrspiel, das etwas zu sehr auf seine verschiedenen Twist hin ausgerichtet ist, die in einem sehr guten Finale kulminieren. (6,5)

The New World (2005)
Ach, Terence Malick - ich weiß: eine Geschichte zu erzählen, das ist dir herzlich egal und das ist überhaupt nicht schlimm. Doch mit der zugegeben staunenswerten Kameraarbeit Emmanuel Lubezkis durch die Natur und Kulissen zu rennen, Bäume, Wind und sanft wiegende Pampas-Gräser zu bewundern, während irgendeine Stimme leise Eso-Liebes-Sülze flüstert, ermattet auf die Dauer, zerrt kräftig an der Geduld, erschwert es schlussendlich sogar, die betörenden Bilder zu genießen. Warum dich das zu so einem Ausnahmetalent macht, erschließt sich mir immer noch nicht. (4)
 
Ocean's Twelve (2004)
Die Stars sind unvermindert in Spiellaune und Steven Soderbergh hält am ausgelassen-lockeren Stil des Vorgängers fest - allerdings ohne dessen Verve reproduzieren zu können, mit einem mauem, verworrenen Drehbuch ohne Höhepunkt, dessen größter Trick darin besteht, die interessantesten Passagen auszulassen oder erst im Nachhinein zu schildern. (5,5)

The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten (2011)
Ich brauchte anfangs Zeit, um in den Film reinzukommen, war dann jedoch schnell eingenommen von den Charakteren, ihren Schauspielern und Alexander Paynes untrüglichen Gespür dafür, Stimmungen wiederzugeben und zu vermitteln, ein tragisches Familien-Drama mit Feingefühl und Sinn für Humor zu erzählen, ohne jemals eine Komödie zu sein. Obwohl manchmal schon etwas zu entspannt, ein schönes Erlebnis vor paradiesischer Kulisse. (7)

Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (1962)
Die Edgar Wallace-Version von Sherlock Holmes. Christopher Lee gibt (selbsterklärend) einen guten Holmes, während Thorley Walters als Watson etwas undankbar die tollpatschige comic foil geben muss. Insgesamt ein eher unspektakulärer, langweiliger Fall. (5)
















26 - 5,4 (144,0)