Freitag, Oktober 01, 2010

Kurzreviews September/II/2010

Schon wieder ist eine Legend des Kinos von uns gegangen: Arthur Hiller Penn, Regisseur von solch legendären Filmen wie "Bonnie und Clyde" oder "Little Big Man", ist am 28. September, einen Tag nach seinem Geburtstag, im Alter von 88 Jahren in Manhattan an Herzversagen gestorben.


R.I.P.


Nur einen Tag zuvor verstarb Quentin Tarantinos Cutterin Sally Menke, die für ihn alle Filme von "Reservoir Dogs" bis "Inglourious Basterds" geschnitten hatte, im Alter von 56 Jahren. Sie wurde nach einem Spaziergang mit ihrem Hund tot aufgefunden, vermutlich aufgrund eines Hitzekollaps, allerdings wird die Todesursache noch untersucht.


R.I.P.



Als wäre das nicht genug, ist am 29. September auch noch Tony Curtis ("Manche mögen's heiß", "Spartacus") in Henderson Nevada im Alter von 85 Jahren an einem Herzstillstand gestorben.


R.I.P.



Damit reihen sich die drei in die weitläufige Schlange kürzlich verstorbener Filmlegenden. Doch trotz dieser tragischen Todesfälle hier die 11 Filme (ausgeschlossen Serien und Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe), die ich im Monat September seit der letzten Liste gesehen habe:

White Tiger (1996)
08/15-USA-Martial-Arts-Actioner, hier mit Gary Daniels (Gut) vs. Cary-Hiroyuki Tagawa (Böse... was sonst). Die üblichen Kritikpunkte, schwache Story und Charaktere, sowie Logikschwächen, finden sich auch hier ein. Die Action und Fights sind solide, missen aber den letzten Kick. Kurzweiliger Spass. (6,5/10 auf einer B-Action-Skala)

Harry Potter und der Stein der Weisen (2001)
Gewohnt familienfreundlich beginnt Chris Columbus fulminant die Potter-Saga, trotz begrenzten Spielraums, mieser Effekte und gänzlich nach Optik gecasteter Jungdarsteller. Austattung, Kostüme, wie Production-Desing sind nahezu perfekt und die erwachsenen Darsteller klug gecastet. Eine wahrhaft phantastische Reise in eine magische Fantasy-Welt, in der es viel zu entdecken gibt. Wunderschöne Potter-Verfilmung mit kleinen inszenatorischen Schwächen. (8/10)

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (2002)
Der zweite Teil präsentiert sich wesentlich düsterer, dafür auch ausgegorener in der Inszenierung. Alles erscheint einen Tick besser, die Darsteller, die Effekt, die Atmosphäre... dennoch wirkt die Geschichte immer noch arg in 150 Minuten Laufzeit gequetscht und dem grandiosen Finale steht ein quälend kitschiger Epilog entgegen. Somit nur einen Tick besser als der Vörgänger. (8,5/10)

Hellbound - Hellraiser II (1988)
Bluttriefende Odyssee durch das Reich der Cenobiten, die zwar keine Antworten bietet, dafür in weitere Mysterien eindringt - mit einigen der deftigsten Splatter- und Gore-Einlagen der Filmgeschichte. Gelungene Fortsetzung zum Horror-Klassiker. (8/10)

Batmans Rückkehr (1992)
Eine der besten Batman- und Comic-Verfilmungen überhaupt! Verfeinert den Vorgänger und begreift sowohl seinen "Helden" nicht nur als heroisches Symbol, als auch seine "Monster" nicht allein als bloße Antagonisten, sondern als ambivalente, sogar tragische Charaktere. Tim Burton garantiert zudem wieder seinen (alp-)traumhaften, skurillen Stil und die Hauptdarsteller Danny DeVito, Michelle Pfeiffer und ganz besonders Michael Keaton, der bis heute den besten Batman darstellt, sind grandios - wie der Film. (9/10)

Black Death (2010)
Finsterstes Mittelalter in Zeiten der Pest. Sehr düsterer Film, mit bedrückender und intensiver Atmosphäre. Gegen Ende weiß Regisseur Christopher Smith allerdings nicht wohin, macht zwar etwas Religionskritik Luft, jedoch ohne eine wirkliche Argumentation zu bieten. Nichtsdestotrotz ist diese Mischung aus "Der 13te Krieger" und "Der Name der Rose" einen Blick wert. (7/10)

Resident Evil: Degeneration (2010)
Der Film ist wie eine PC-Spiel-Zwischensequenz... eine GUTE 90-minütige Zwischensequenz! Der Flair des Spiels kommt dabei mehr auf, als in jedem Schrott, den Paul W.S. Anderson produziert. Der Film ist sogar sehr gut animiert, an der Grenze zum Fotorealismus - bis auf die Mimik, die immer noch nicht überzeugend dargestellt werden kann. Kurzweiliges Zombie-Action-Geplänkel. (6,5/10)

Tremors - Im Land der Raketenwürmer (1990)
Sympathische B-Monster-Movie-Hommage, dank seiner Ideenvielfalt, liebenswerten Charaktere und amüsanten Monster. Nimmt sich nie ernst und macht einen Heidenspaß! (7,5/10 auf einer B-Movie-Skala)

Dune - Der Wüstenplanet (1984)
David Lynchs Version von Frank Herberts Roman besticht durch eine ungewöhnliche Inszenierung und dichte Atmosphäre. Allerdings folgt auf eine starkte erste Hälfte, eine sprunghafte, überhetzt wirkende zweite Hälfte, immerhin mit explosivem Finale. Ist allerdings hier und da stark von der Vorlage abweichend. Kurioses Sci-Fi-Erlebnis. (7,5/10)

Dune - Der Wüstenplanet (2000)
Lustige TV-Version des Romans, deutlich vorlagengetreuer. Dafür ohne Budget, daher mit billigen Kulissen (Wüsten-Matte-Paintings xD), billiger Austattung, miesen Effekten, hölzernern Darstellern (inklusive Uwe Ochsenknecht) und dazu noch überlang - aber was ist das doch für ein gewaltiger Spaß, ob seiner Trash-Qualitäten! Es gibt nichts amüsanteres, als Science-Fiction-Trash! (6,5/10 auf einer Trash-Skala)

Night Hunter (1986)
Vorzeigeprodukt der B-Action-Schmiede Golam/Globus mit Michael Dudikoff. Gute Mischung aus Rache-Thriller und Menschenjagd, mit straighter Story, guter Action und sogar etwas Dramatik. Zudem solide inszeniert von Routinier Sam Firstenberg. (7,5/10 auf einer B-Action-Skala)



11 - 7,5 (82,5)

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Resident Evil fand ich so unglaublich schlecht.:-/
Die Dialoge von allen Darstellern zusammen hätte man auf eine A4 Seite schreiben können.:-/

Okami Itto hat gesagt…

Du meinst Degeneration, richtig? Und nicht die Realverfilmungen. Letztere sind in der Tat mies, doch den ersten mag ich irgendwie, weil er so dämlich trashig ist. ;-)

Degeneration ist dagegen wirklich gut und tatsächlich wie eine sehr lange Spiel-Zwischensequenz, nicht allein weil er komplett computeranimiert ist. Natürlich sind die Charaktere nicht sonderlich komplex, schließlich ist das ein Action-Horrorfilm. Dafür bietet er richtig gute Action-Sequenzen und die Geschichte ist tatsächlich nicht übel. Der Film hat definitiv mehr Inhalt als die meisten anderen Zombie-Survival-Filme. Im Grunde hat der Film mehr Inhalt als "Avatar". ;-)

Jens hat gesagt…

Tremors - Im Land der Raketenwürmer; Manchmal muss diese absurden Zusatztitel einfach lieben. :D

Black Death würde ich mir ja gerne angucken, aber irgendwie wird der in keinem Kino gezeigt. Jedenfalls nicht hier in der Nähe. :/

Jens hat gesagt…

+man - Ne, wisster Bescheid. :D