Samstag, Dezember 27, 2014

Kurzreviews November/II/2014

Hiermit präsentiere ich wiederum die 18 Filme und 1 Serienstaffel (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat November seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln
Malcolm Mittendrin (Staffel 1) (2000) - (7-7,5)

Filme
RoboCop (2014)
Versagt bereits ab dem Punkt, an dem Joel Kinnaman als posender Arschloch-Cop in einer einfallslos abgespulten Korruptionsgeschichte eingeführt wird. Alles was folgt, könnte belangloser nicht sein, ohne Ecken und Kanten, ohne interessanten Protagonisten oder Antagonisten, ohne auch nur einen interessanten Gegenstand, von dem zu erzählen es sich lohnen würde. Die Original-Geschichte ist missverstanden und verdreht verarbeitet, die Ergänzung der Familie trägt zu nichts bei, halbherzige Versuche kontemporärer Satire und politischen Kommentars versumpfen im Nichts. Ohne Attraktionsmoment endet der Film in einem höhepunktlosen Showdown und rein gar nichts bleibt in der Erinnerung haften. (2) 
Total Recall (2012)
Selbst wenn ich es nicht erklären kann, hatte ich das Gefühl, als "Johnny Mnemonic"-Remake wäre das ein okayer Film geworden. Als unnötige Neuauflage des Verhoeven-Klassikers, die sein Design ideenlos aus "Blade Runner", "Minority Report", "I, Robot" et al. zusammenwürfelt, scheitert der Film jederzeit abseits der anguckbaren Action-Szenen und wen kümmert es ernsthaft, ob der größenwahnsinnige Heisenberg Australien erobert, wenn man sich vor Augen führt, was für eine irre Odyssee Paul Verhoeven auf dem Mars mit Mutanten und Aliens abgefeiert hat. (4)

Underworld: Awakening (2012)
Konzentriert sich ausnahmslos auf die deutlich graphischeren Action-Szenen und vernachlässigt die Mythologie, die irgendwo den Kern und Atmosphäre der Vorgänger ausgemacht hat. Somit reiht sich handlungsabstinent Schlachterei an Schlachterei, sieht chic aus, langweilt indes mächtig. Und wer hielt es bitte für eine gute Idee in den Action-Szenen an einer Tour den Lichtschalter immer wieder aus und an zu schalten? (4)

Pakt der Wölfe (2001)
Irre Genre-Synthese, ein ungestümer Mix aus Historienfilm, Action-/Martial-Arts-Action, Romanze, Fantasy, (romantisierter) Indianer-Mystik, Verschwörungen und Intrigen. Verhältnismäßig nicht immer stimmig, aber mit optischem Verve vorgetragen, stellenweise regelrecht überfahrend. (7)

Die Mumie (1999)
Flotter Abenteuer-Spaß mit heute noch tollen Special Effects, nicht mehr, nicht weniger. Wäre allerdings lahm ohne die Charaktere und ihre gut aufgelegten Darsteller. (7)

Katakomben (2014)
Die Schatzsuche in den Katakomben von Paris fällt bisweilen etwas albern aus, die Protagonistin ist wegen ihrer gefährlichen Obsession und der daraus resultierenden Bedrohung ihrer Mitmenschen nicht gerade sympathisch, das Found-Footage-Konzept wird hingegen ausnahmsweise effektiv genutzt, erweist sich der beengenden Atmosphäre tatsächlich als zuträglich. Bietet genug Gruseliges, lauernde Schatten hinter allen Ecken, um als Horrorfilm mindestens zu funktionieren. (6,5)
Die Mumie kehrt zurück (2001)
Ganz das Hollywood-Sequel, schneller, höher, lauter. Zwar mit schlechteren Effekten, dafür gibt es ein herzliches Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren, ergänzt um ein paar neue, die sich stimmig in das Universum fügen. Ein nicht minder unterhaltsamer Abenteuerausflug. (7)

Noroi: The Curse (2005)
Japanisches "Blair Witch"-Pendant, fernab vom üblichen Geistermädchen-Klischee, entwickelt sich schleichend, breitet seine Handlungsstränge erst weit aus, um sie im Finale zu einem unheimliche Ganzen zusammenzuführen, bewahrt sich dennoch seine Rätsel. Übrigens ebenfalls ein gelungener Einsatz des Found-Footage-Stils. (6,5)

Samstag, der 14. (1981)
Urige Horror-B-Movie-Parodie, mit bewusst offen bekundeter Zuneigung zum Genre und allen dazugehörigen Schwächen, ob absurde Figuren in grenzwertigen Dialogen oder Monstern in Billig-Kostümen - das muss man mögen, denn hier erwartet einen weder eine fein nuancierte humorvolle Zurschaustellung, noch ein Gaga-Gag-Feuerwerk à la Zucker, Abrahams, Zucker. (5,5)

Backwoods - Die Jagd beginnt! (2006)
Koldo Serra eifert fleißig Sam Peckinpah nach, eine Bedrohung führt zum Mord im Affekt, unbarmherzig bricht die Gewalt über die Protagonisten herein, der Weg führt in eine Sackgasse ohne Umkehrmöglichkeit. Dabei wird der Thematik nichts Neues abgewonnen, trotzdem ist die Präsentation gekonnt, eine Heldenzeichnung wird vermieden und  Serra beweist Händchen für Atmosphäre. Besonders gefallen Gary Oldman in seiner ganzen ambivalenten Pracht, sowie Lluís Homar. Schwächelt gegen Ende. (6,5)
Cheap Thrills (2013)
Bitterböser Thriller mit satirischen Anklängen, kompakt und auf den Punkt inszeniert, immer mal wieder unsere innere Stimme kitzelnd: was würden wir tun? Wo verorten wir unsere Grenzen? Klein und gemein. (7)

Enemy (2013)
Hat man erst den Deutungs-Schlüssel gefunden, ist das im Grunde eine simple Geschichte (ich werfe die Worte Apologie und leichten Hang zur Misogynie mal in die Runde), nur symbol- und Allegorie schwanger vorgetragen. Kann Gefallen, sofern man auf diese Art von Mindfuck Marke David Lynch steht und seine Filme lieber in kryptischen Bilder als in klaren Worten vor sich ausbreitet. In jedem Fall interessant inszeniert und eine Herausforderung für Denker. Lohnt eine zweite Sichtung. (6,5)

The Dark Knight Rises (2012)
Diesmal ging ich mit der Einstellung an den Film, dass sich mir nun, da mir inzwischen bewusst geworden war, dass unmöglich die durch "The Dark Knight" geschürte Erwartungshaltung erfüllt werden konnte, die Möglichkeit eröffne, mit offenem Geist und milderem Gemüt mich mit ihm auseinanderzusetzen - der Effekt blieb der derselbe. Zu Beginn versuchte ich Christopher Nolans (vorerst) letztes (eigenständiges) Batman-Abenteuer zu mögen. Ich mochte (und mag) Bane als Antagonisten, ungeachtet fragwürdiger Stimmenverfremdung, Anne Hathaway gibt eine reizvolle Catwoman, der Build-Up ist enorm und verspricht eine spektakuläre Klimax. Dann wandelt sich der Willen allmählich zur Forcierung, dann kommt die Ernüchterung. Nach wie vor lässt sich sagen: Nolan hat sich mordsmäßig übernommen, findet nie ein Maß für all das, was er in den Film integrieren wollte. Das persönliche Drama von Bruce Wayne kommt viel zu kurz, ist praktisch inexistent, Emotionen kann der Mann nach wie vor nicht schreiben oder inszenieren, die Bedrohung durch Bane löst sich in einer gewaltigen Kettenreaktion aus Ungereimtheiten auf, die bemühten Occupy- und Revolutions-Assoziationen führen zu nichts, da sie keine Bedeutung haben. Konkreter noch: es fehlt jede Form von Zeitgefühl, die Bevölkerung von Gotham kann nicht den Wunsch nach Rettung oder gar Erlösung wecken, da sie so gut wie nicht vorhanden ist, nichts tut, nicht leidet, nie in Gefahr scheint, sich ferner nicht durch einen Bus mit Waisenkindern aufwiegen lässt. Dem überstürzten Finale fehlt jede Dramatik, es ist einfallslos, vorhersehbar, spannungsfrei, die Wendungen in letzter Minute sind derart ausgelutscht, dass sie sich entweder Stunden vorher ankündigen oder, schlimmer noch, unsinnig sind. Die erschreckend schlampige Inszenierung versetzt all dem den Todesstoß. Mir bleibt zu sagen: die erneute Sichtung hat die Makel des Films nur noch deutlicher hervorstechen lassen. Schade drum. (4)

Doom - Der Film (2005)
Ein Verrat an der Vorlage, ein Spaß für B-Sci-Fi-Action-Fans. (6,5)

Inglourious Basterds (2009)
Quentin Tarantino huldigt Naziploitation, inszeniert ohne die eponymen Basterds in den Mittelpunkt zu rücken in 5 Kapiteln eine Vielzahl von hochkarätigen, spannenden Dialogen, kulminiert in einem feurigen Finale, lässt das Kino über den Faschismus triumphieren. Mit durchweg einprägsamen Szenen und guten Darstellern, aus denen unanfechtbar Christoph Waltz nochmal hervorsticht. (8)

The Children - In ihnen schlummert das Böse (2008)
Kinder im Horrorfilm sind kein Novum, das hindert Tom Shankland nicht daran, die trügerische Familienidylle gleich durch eine Gruppe unheimlicher Heranwachsender zu terrorisieren. Trotz eines überschaubaren Body-Counts mit einigen Härten hält er die Spannung konsequent aufrecht, lässt ganz allmählich mit steigender Intensität das Grauen in die bekannte Feiertagszusammenkunft eindringen. Es hilft, dass die Kinderdarsteller eine grandiose Vorstellung geben, mit ihrem merkwürdigen Verhalten stets eine Gänsehaut erzeugen, was sich teils daraus speist, dass nie ganz klar ist, was sie derart verändert und zu was sie noch fähig sind. Natürlich sehen die Erwachsenen die Bedrohung nicht kommen, reagieren erst, wie im Horrorfilm üblich, wenn es zu spät ist. Weil aber der elterliche Instinkt ihre klare Sicht vernebelt, die Kinder zudem perfid-geschickt agieren, erscheint dies nachvollziehbar und glaubwürdig. Vorsicht: nach diesem Film werdet ihr eure Kinder mit anderen Augen sehen! ;-) (7)

Dead Snow: Red vs. Dead (2014)
Schließt nahtlos an den Erstling an, lässt hingegen von Anfang an raushängen, dass er sich noch eine Spur weniger ernst nimmt. Das resultiert leider in einigen eher lustig gemeinten Scherzen, insbesondere das amerikanische Zombie-Jäger-Trio und der ständig mies gelaunte Polizeichef wirken viel zu gewollt, sind selten leibhaftig witzig. Und doch gibt es unterhaltsame Szenen, teils mit sehr schwarzem Humor, und die finale Schlacht zwischen Zombie-Nazis und Zombie-Kommunisten ist schon ein Späßchen. Aber nie ganz der Spaß, der den Vorgänger ausgemacht hat. Bonuspunkte für die Titanic-Referenz. (6)

Sex on the Beach 2 (2014)
Vielleicht liegt es daran, dass ich zwischenzeitlich die Serie gesehen habe, aber der zweite Ausflug der Inbetweeners ist sicherer im Umgang mit seinen Charakteren und der Situationskomik. Nachdem sie im Wasserpark jedoch ihren Höhepunkt erreicht haben, passiert eigentlich nichts aufregendes mehr. Für Fans. (6)


















18 - 5,9 (107,0)


Mittwoch, Dezember 24, 2014

Montag, Dezember 22, 2014

Da wird der Maximilian verrückt - und wütend

Geständnis: die ersten bewegten Bilder zum neuen "Mad Max"-Teil "Fury Road" haben mich nicht überzeugt, wirkten zu geleckt, zu sehr wie ein Werbeclip. Sowieso nehme ich Remakes gegenüber eine skeptische Haltung ein, meist zu Recht. Schließlich sind die ersten beiden Teilen kleine Endzeit-Perlen, so wundervoll eigensinnig und auf ihre Weise abgedreht, dass man sie einfach lieben muss. Sich etwas vergleichbares in der heutigen Kinowelt vorzustellen, gelingt höchstens mit einigen Abstrichen.
Dann kam jedoch der zweite Trailer und ich muss gestehen: der hat mich eiskalt erwischt. Darin sieht es ganz danach aus, dass George Miller, Regisseur der Original-Trilogie, mit dem hier das Actionfeuerwerk abfeiert, das er gerne bereits mit "The Road Warrior", dem bisherigen Höhepunkt der Reihe, abgefeuert hätte. Addiert man also jede Menge Explosionen und fantastisch-akpokalyptische Wüstenei dazu, kommt dieses Upgrade dabei heraus:

Eigentlich kümmert es mich angesichts solcher Szenen kaum noch, ob der Film wirklich gut wird: das will einfach im Kino erlebt werden. Ich hoffe, der wird so ein Höllenritt, wie der Trailer es verspricht und das George Miller damit erfolgreich an "The Road Warrior" anknüpft. Übrigens: Tom Hardy gefällt mir rein optisch in der Rolle bisher ganz gut. Viel mehr Worte als Mel Gibson hat er bisher jedoch nicht zu verlieren.

Donnerstag, Dezember 18, 2014

Der Lucas-Stern in Abrahams Krieg

Ja, ja, ja, ich weiß, von wegen Review-Liste und so, und dem Propheten schulde ich auch noch seinen Berg. Leider, leider bin ich zur Zeit sehr ausgelastet und finde kaum Zeit für andere Dinge außer meinem Studium (was unter anderem daran liegt, das ich dafür fleissig pendeln darf). Deswegen hier nur eine kurze Zwischenmeldung: mich gibbet noch. Um das indes noch mit etwas film-mäßigen anzureichern: wir alle... die meisten... die auf "Star Wars" stehen, haben mit Sicherheit den Teaser zu Jar Jars Disney-Ausverkauf, meine -Verfilmung gesehen. Warum auch nicht? Ich verkneife mir meine Kommentare, ist schließlich bloß ein Teaser aus dem sich herzlich wenig schlussfolgern lässt (als Kind hat mich das übrigens bei Episode I noch begeistert... ist es nicht schön naiv zu sein?). Trotzdem hier nochens der Trailer:

Warum einen Trailer posten, wenn ihn doch eh bereits alle gesehen haben? Ausschließlich zum Vergleich, denn wo sich große Aufmerksamkeit scharrt, dort sind Parodien nicht fern, und diese hat es mir ganz besonders angetan. Somit ohne weitere Worte: der Trailer zu "Star Wars: Episode VII" - als George Lucas' Special Edition. So, so, so unglaublich treffend.

Montag, November 17, 2014

Kurzreviews Oktober/November/I/2014

Hiermit präsentiere ich wiederum die 15 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Oktober und im ersten Teil des Novembers gesehen habe:


Serien-Staffeln
Archer (Season 1) (2009-2010) - (6-6,5)
Per Anhalter durch die Galaxis (1981) - (7-7,5)

Filme
Password - Das Rätsel (2005)
Der Schockeffekt einer Synchro liegt bei mir nach "Acarophobia" und "Horror Aliens" inzwischen ganz weit unten, der hier kommt gerade in die Nähe. Dazu gibt es dilettantischen Mumpitz made in italy, eine katastrophal misslungene Mischung aus Krimi, Action, Thriller und Science Fiction mit entsprechender Inszenierung und Schauspielleistung. (Trash-Skala: 2)

Judge Dredd (1995)
Der Versuch die satirisch-zynische Comic-Vorlage in ein massentaugliches, um Rob Schneider ergänztes Blogbusterkonzept zu zwängen, konnte nie gelingen, uns bleibt das Sly Stallone Edel-Trash-Action-Vehikel. Guilty Pleasure. (6)

The Return of the First Avenger (2014)
aka "Captain America: The Winter Soldier". Erstaunlich gelungenes Marvel-Sequel, das es wagt, sich in Maßen zu politisieren, durch die Polit-Thriller-Atmosphäre Bonuspunkte sammelt, trotzdem nicht auf gute Action-Szenen verzichten muss und einen überzeugenden Bogen zum Erstling schlägt. (7,5)

Die Unbesiegbaren 5 (1978)
Shaw Brothers-Klassiker, Prügeleien auf hohem Niveau gepaart mit einem Krimi-Anteil bis Whodunit. Kann stellenweise etwas drastisch werden, bleibt gerade wegen der fünf unterschiedlichen Kämpfer und ihrer Kampfstile, sowie dem Umstand, dass sie erst nach und nach enthüllt werden im Gedächtnis. (7,5)

Oblivion (2013)
Ein bildschöner Science-Fiction-Film in ebenso schönen Aufnahmen, ein optischer Leckerbissen in dem Maße, dass es so gerade reicht, die schwache Story abzudecken, die insbesondere gegen Ende immer nachlässiger wird. Tom Cruise gibt nach wie vor einen charismatischen Lead, die Atmosphäre zu Beginn ist besonders gelungen. (6)

Riddick - Überleben ist seine Rache (2013)
Entgegen dem im Pomp untergegangenen Vorgänger versucht David Twohy den Erstling zu channeln. Somit sind Riddicks Survival-Eskapaden zu Beginn derart albern, dass sie auf eine abstruse Art wieder cool werden, woran Vin Diesel mit seinem Badass-Charisma großen Anteil hat. Die späteren Kopfgeldjägerbanden sind hinreichend charakterisiert, das Katz-und-Maus-Spiel macht Spaß, der aus "Pitch Black" entlehnte Überlebenskampf misst hingegen dessen Dramatik. Nichtsdestotrotz ein akzeptabler Riddick-Re-Run. (Bonuspunkte für Vin Diesel: 7)

Marco Polo - Im Reiche des Kublai Khan (1975)
Der Eindruck eines Abenteuerfilms aus dem Haus Shaw Bros. täuscht, der eponyme Marco Polo wird rasch in eine bessere Nebenrolle mit unüberzeugender Charakterentwicklung gedrängt, zu Gunsten eines Quartetts, das sich klassisch einem Ausbildungsszenario durch kapriziöse Trainingsmethoden unterziehen muss, um schlussendlich die handelsübliche "tapfere Chinese gegen böse Unterdrücker"-Formel zu bemühen. Wirkt abgenutzt, das Vierfach-Training hat man besser gesehen, dahingegen macht der finale Kampf ordentlich Laune, insbesondere wenn einer der Protagonisten eine anstürmende Armee mit riesigen Steinblöcken vermöbelt. (6,5)

Die Duellisten (1977)
Ridley Scott erster abendfüllender Spielfilm gefällt durch Ausstattung und Atmosphäre, sowie schöne Bilder und Musik, bedient ferner überwiegend eitle Männerfantasien von Ehre, hetzt seine zwei guten Hauptdarsteller in vielfältigen Konfrontationen aufeinander, versucht immer mal wieder, nicht kritiklos die Ausgeburten ihres Duell-Wahns im Kontext ihrer Umgebung zu präsentieren. (7)

Knights of Badassdom (2012)
Wirkt als Fan-Film etwas professioneller als etwa  "Der letzte Lovecraft", bietet LARPern garantiert einige nette Anspielung, misst jedoch Tempo und Witz, die er vielleicht in den letzten zehn Minuten entwickelt, um seinen Unterhaltungsfaktor darüber hinaus aufrecht zu erhalten. Ein strafferes Drehbuch und eine sicherere Regie hätten gut getan. (4)

Feuertanz - Horror Infernal (1980)
Vorzeigebeispiel für die Subalternität der Narration in Dario Argentos Filmen, beinahe vollständig von seiner Geschichte losgelöst, vornehmlich durch in ästhetisierten Farb- und Raumkompositionen kadrierten Bildern ausgedrückt. Schafft einerseits eine interessante Atmosphäre, unterliegt bei aller optischen Vielfältigkeit trotzdem dem Selbstzweck, der Schnitt ist teils miserabel und, wie oft genug bei Argento, stört die Musik eher als zu akzentuieren. Zwar gewinne ich ihm jedes Mal was neues ab, indes nicht nur Gutes. (6)

Zhao - Der Unbesiegbare (1972)
Ein weiterer Archetyp: Rivalität zwischen der rechtschaffenden Kung-Fu-Schule einerseits und der niederträchtigen andererseits. Mit dem Fokus auf der sogar abwechslungsreichen Geschichte, die ein bisschen Charakterdynamik zulässt, fallen die Kampfeinlagen diesmal beinahe zu pflichtgemäß inszeniert aus, missen die übliche Dramatik. Wird niemals mein Liebling. (6,5)

RoboCop (1987) 
Paul Verhoevens feiner Science-Fiction-Action-Cop-Thriller reißt einen von Anfang an mit durch die glaubhaft skizzierte Dystopie, samt dem typisch-Verhoeven eingestreuten Medienbezug, und subtilen Satire-Anklängen. Die Geschichte erzählt er straight ohne unnötige Abweichungen und konzentriert sich auf die Mensch-Maschine-Fusion, setzt geschickt Gewaltspitzen ein. Ein wilder Mix aus Blut und Stahl. (8,5)

Godzilla (2014)
Dass man Gojira die meiste Zeit nur angeteasert hat, ihn relativ spät in seiner ganzen Pracht bewundern durfte, ist nicht das Problem. Das ist in Ordnung, das schürt die Erwartungshaltung. Was gänzlich misslungen ist, ist das Gareth Edwards, immer wenn es etwas zu sehen geben könnte, zu gänzlich unwichtigen Dingen umschneidet. Mit Vorliebe legt er den Fokus auf Aaron Taylor-Johnson, ein absoluter Langweiler als Protagonist, der nicht in einer Szene etwas sinnvolles zur Handlung beitragen kann, seine Familie gleichermaßen. Papi Bryan Cranston wird als einzig brauchbarer Charakter ganz fix abgemurxt, die ganze Geschichte um ihn führt letztendlich nirgendwo hin. Mitleid empfand ich überdies für Ken Watanabe, der in einer selten dämliche Rolle verbraten wird. Wenn wenigstens der Spektakelfaktor stimmen würde, könnte man die hundsmiserable Charakterisierung getrost vergessen, aber die Monsterprügeleien sieht man so gut wie gar nicht, ein Schlag wird angedeutet und dann zu Taylor-Johnson, der wieder mal nichts tut, oder glubschäugien Kindern geschnitten. Es gibt keine Dramatik, keine Spannung, selbst vernünftiges apokalyptisches Flair misst man. Man gewinnt den Eindruck, dass vielleicht zwei Städte Kaijū-Hausbesuche bekommen, die nicht in einer Zerstörungsorgie münden, sondern in einem "Upps, wir waren mal da und haben 'nen Gateway eingedellt", da helfen auch keine Assoziation mit kontemporären Katastrophen wie Fukushima. Es ist nichts gegen eine Versuch einzuwenden, etwas "anders" zu machen, selbst (oder gerade) gegen beinharten Fan-Protest, aber man sollte wenigstens ETWAS machen oder zumindest etwas interessantes. Schade um die guten Effekte und stellenweise gelungene Kameraarbeit. (4)
Kill Zone SPL (2005)
So was wie die damalige HK-Actionfilm-Renaissance, zögert die Martial-Arts Höhepunkt ebenfalls bis zum Finale heraus, liefert vorher höchstens Kostpröbchen, um die Vorfreude dann in irren Kämpfen zu entladen - die ich allerdings nicht immer als gelungen gefilmt empfand, vielleicht liegt's an meiner DVD. Die Geschichte um die Gruppe Cops, die den gefährlichsten Gangsterboss der Stadt jagen, trieft hingegen vor Melodramatik, trägt gerne dick auf, besonders musikalisch, schafft es trotzdem nicht, dass man sich um die Protagonisten schert, die sich stellenweise wie Arschlöcher aufführen. Donnie Yens Charisma kommt dennoch zur Geltung, seine Kampfsport-Fähigkeiten selbstredend auch. Für das Finale lohnt es sich. (6)

Die Todeshand des gelben Adlers (1979)
Chice Kulissen, tolle Stab-Kampf-Choreographien, Ti Lung - eigentlich sollten ich den mögen, aber die Geschichte zieht sich zu sehr, der Hauptcharakter lässt sich viel zu lange von den offensichtlichen Fieslingen an der Nase herumführen, sein Lehrling wirkt nachgereicht, die ganze Geschichte halbherzig. (6)



















15 - 6,0 (90,5)

Donnerstag, November 06, 2014

Ab morgen bin ich mit meiner Freundin das ganze Wochenende in Paris, um dort ihren Geburtstag zu feiern! Dem entsprechend arbeite ich an der überfälligen Review-Liste erst später weiter. An PropheT: die Antwort auf Deine Frage kommt auch erst nächste Woche!

Bis bald!

Mittwoch, Oktober 15, 2014

Kurzreviews September/2014

Und wieder sind zwei Große von uns gegangen: am 11. September 2014 ist Joachim Fuchsberger, das Gesicht des deutschen Edgar-Wallace-Films, verstorben, nachdem er seit 2003 bereits zwei Schlaganfälle und mehrere Herzoperationen hinter sich hatte.
 R.I.P.
Nur einen Tag zuvor am 10. September 2014 ist Richard Kiel von uns gegangen. Seine ikonischste Rolle hatte er in den James-Bond-Filmen als Antagonisten-Gehilfe "Beißer", aber auch in "Der verrückte Professor" (1963), "Starsky & Hutch" oder "Pale Rider" war er zu sehen. Nach einem Unfall 1991 war er bis zu seinem Lebensende auf eine Gehilfe, für längere Strecken sogar auf einen Rollstuhl angeweisen.
R.I.P.

Hiermit präsentiere ich wiederum die 17 Filme und diesmal keine Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat September gesehen habe:

Filme
Edward mit den Scherenhänden (1990)
Klassisch Tim Burton, ein Außenseiter in Suburbia, akzentuiert in skurill-märchenhaften Szenen, die das Alltagseinerlei konterkarieren. Die meisten Akteure sind prägnant, doch karikaturartig, die Kraft liegt vordergründig in den Bildern, durch die Burton besonders die Beziehung zwischen Johnny Depp und Winona Ryder wundervoll auszudrücken weiß, fern mainstreamhaften Kitschs. Ganz groß übrigens: Danny Elfman. (7,5)

Carrie - Des Satans jüngste Tochter (1976)
Es ist bezeichnend, dass mir, wenn ich mich an "Carrie" zu erinnern versuche, die höchsten zwei, vielleicht drei ikonischen Szenen ins Gedächtnis kommen. Schwer gealtert leidet der Film unter Brian De Palmas Faible für Kameraspielerei. Er schafft es nicht, die Spannung für das Finale aufzubauen und in diesem kulminieren zu lassen, wenn es passiert, ist das bloßer Effekt, kein emotionaler Höhepunkt. Nicht auszuschließen, dass das Wissen um den allseits bekannten "Ausraster" auf dem Ball einen tiefergehenden Schock verhindert, nur herrscht ansonsten zwischen Anfang und Ende pure Langeweile - oder es bedarf der amerikanischen Perspektive, um die Vorfreude auf diese Art von Abschlussball nachvollziehen zu können. Ungünstig ist zudem das kaum fühlbar gemachte Leiden Carries, so passend und gut Sissy Spacek in ihrer Rolle auch ist. Treffende, aber geborgte Beschreibung De Palma scheint mehr an einer pfiffigen Kameraführung als an dem Innenleben der Titelfigur interessiert. Insofern: rein technisch nicht schlecht, dennoch weder gruselig, noch spannend, noch dramatisch. (5)

Airport (1970)
Mutter des 70er-Jahre Katastrophenfilms, Vorreiter der klassischen Formel ein drohendes Unheil mit den privaten Problemen der Protagonisten zu nektieren. Manche stören sich an letzterem, das hier in vielfältiger Weise in Erscheinung tritt, andere lassen sich von der Stimmung, die das Chaos am Flughafen gut vermittelt, faszinieren. Ein entspannter Thrill. (6,5)

Fragile - A Ghost Story (2005)
Der größte Schwachpunkt: Calista Flockhart. Ferner funktionieren die Grusel-Szenen zwar weitgehend dank stimmigem Setting, die superfizielle Hintergrundgeschichte, vor allem von Flockhart, überzeugt hingegen nicht, leidet unter schwachen Dialogen. (4,5)

Abominable (2006)
Von Papi Lalo unterstützt, liefert Ryan Schifrin einen ordentlichen Bigfoot-Thriller ab, der mit kräftien "Rear Window"-Anleihen tatsächlich einen gewissen Spannungsbogen hält, obwohl das Monsterkostüm nur bedingt zum Erschrecken taugt. Es gibt genug Härten und Opfer, um seinem Genre in B-Movie-Maßen gerecht zu werden, und die Musik vom alten Herren ist beinahe zu gut. (B-Movie-Skala: 6)

Acarophobia: Cami - Königin der Insekten (2005)
Vergessen wir die miserablen Effekte und die nackten Tatsachen, die den Film zum halben Porno machen, und konzentrieren uns auf das wesentliche: die mieseste deutsche Synchro, die ich je erlebt habe und gerade deswegen zumindest Auszugsweise mal erlebt werden sollte. Selbst die billigsten Schmuddelfilmchen haben synchrontechnisch mehr zu bieten. (1,5)

The Aura (2005)
Fabián Bielinskys letzter Film konzentriert sich primär auf die Leiden seines Protagonisten, eindringlich, doch subtil dargestellt von Ricardo Darín, ordnet den eigentlichen Krimi diesem unter, vermeidet tarantinoeske Gangsterromantik. Am besten funktioniert der Film, wenn kein Wort gesprochen wird, wenn Bielinsky sich voll und ganz auf seine eindrucksvolle Bebilderung verlassen kann. Die Spannung steigert sich allmälich, verirrt sich nie in forcierte Spektakel-Versuche, sondern bleibt dort, wo es von Bedeutung ist. (7)
Accident - Mörderische Unfälle (2009)
Das gleiche in Chinesisch: Pou-Soi Cheangs unverkennbar unter der Ägide von Johnnie To entstandender Thriller vermeidet ebenfalls überflüssigen Thriller-Pomp, spielt stattdessen aus der Perspektive des Protagonisten heraus geschickt mit der Ungewissheit, kehrt die zugegeben raffinierte Mord-Methode, ein Spiel mit der Wahrscheinlichkeit, das Hitchcock gefallen hätte, in einer perfiden, Paranoia evozierenden Wende gegen ihn. Eine unklar zu identifizierende Bedrohung wird zum spannungstreibenden Motor der Geschichte, verzichtet zu Gunsten dieses beklemmenden Gefühls sowohl auf einen klar definierten Antagonisten, als auch auf selbstzweckhafte Thrill-Momente. Was der eine nun als langweilig empfindet, da tatsächlich lange Zeit nichts nennenswertes geschieht, offenbart demjenigen, der sich auf diese Manier einlassen möchte, eine alternative Form der Spannung, die sich aus der Situation und dem Charakter ergibt. Muss man mögen, auch hinsichtlich des Endes und der Tatsache, dass sich der Film trotz bereits kompakter Laufzeit bisweilen zieht. (6,5)

Der Prinz aus Zamunda (1988)
Besonders der Anfang in Afrika gefällt, in Amerika angekommen wagen John Landis und Eddie Murphy für eine Satire zu wenig, verfallen nach einigen Albernheiten zusehends der romantischen Komödie. Bestimmt nicht in schlechtem Maße, dafür ist hier geügend Talent versammelt, dennoch ist das ein bequemes Produkt der 90er, eine Feel-Good-Kompromiss-Lösung. (6,5)

Stinger (2005)
Schlecht. So einfach ist das. Zu dunkel, defizitär gefilmt, schlecht gespielt, ein als U-Boot verkaufter Heizkeller, obs ein Drehbuch gab, wissen vermutlich nicht mal die Beteiligten. Dafür kann ich nicht mal Trash-Qualitäten attestieren. (0)

The Pact (2012)
Nichts neues, interessant verpackt. Zugrunde liegt eine durchaus beängstigende Idee, in der die Geistergeschichte nur einen Teil ausmacht. Nicholas McCarthy vermeidet den übermäßigen Einsatz von Jump-Scares oder selbstzweckhaften, übertriebenen, eine Ekelreaktion forcierenden Gore, erzielt den gewünschten Gruseleffekt durch schleichenden Schrecken, gezielt platzierten blutigen Szenen und Verunsicherung durch Vermeidung allzu offensichtlicher Genre-Konventionen. Überschaubar, doch effektiv. (6)
Zorn der Titanen (2012)
Wieder einmal Götterdämmerung und wieder einmal scheint niemand in Hollywood auf die Erzählkraft alter Mythen zu vertrauen. Jedoch muss ich gestehen, dass ich das Sequel als passablen Fantasy-Actionfilm ganz unterhaltsam fand. Durch chice Set Pieces, die allerdings mehr abgearbeitet werden, steuert er auf einen brauchbaren Showdown zu, lässt jedoch das Gefühl von Epik vermissen, dass er für einen gigantischen Abschluss benötigt hätte. (5,5)

Folter (1968)
aka "Chamber of Fear". Ein drollige Trash-Produkt, aus dem sich einzig Boris Karloff halbwegs würdevoll herausschlängeln kann, während alles andere eine konfuse Nonsense-Abfolge von Füllern ohne Kohärenz darstellt, inklusive Titten-Tanz. Aber es ist kurios-witzig, wenn sich die Darsteller halbherzig gegen ein Monster zu Wehr setzen müssen, dass sich die Macher zu zeigen sichtlich geschämt haben. In dem Sinne: "Ich werde Herrscher der Welt!" (Trash-Skala, Bonuspunkte für Yerye Beirute: 6)

Future War (1997)
Und wer dachte, "Folter" wäre undurchschaubarer Schrott: eigentlich klingt dieses irgendwie "Terminator"-Plagiat, nun ja erst mal bizarr, als nächstes himmelschreiend komisch, schließlich hetzt das hiesige Terminator-Plagiat im Wolle Petry-Look Jagdhund-Velociraptoren (oder sowas ähnliches) auf Kampfsportass (nicht zu verwechseln mit Darstellerass) Daniel Bernhardt. Bernhardts Reaktion: eine Zweckallianz mit einer Nonne mit Drogenvergangenheit und Gangkontakten. Dankbarerweise versucht niemand, dieses Geschehen nachvollziehbar zu machen, zu erklären oder in eine sinnvolle Geschichte zu verpacken. Hanbüchende Szene, folgt auf hanebüchende Szene, gerne auch mit hanebüchendem Übergang. Herrlich! (Trash-Skala: 7)

Lord of War - Händler des Todes (2005)
Waffenhandel ist ein sträflich vernachlässigtes Thema, deswegen steht Andrew Niccols Werk erst mal konkurrenzlos da, erzählt die simple Geschichte des Aufsteigenden Waffenhändlers in geleckten Bildern, mit viel Zynismus und mit über die volle Filmlänge platzierten thematischen Quips - alles etwas oberflächlich. Natürlich verpasst er dadurch nicht seine Wirkung, der Film guckt sich gut weg und am Ende lässt sich affirmieren: ja, Waffenhändler sind amoralisch. Nur ist das keine neue Erkenntnis, allerhöchstens eine Bestätigung von bekanntem in Filmform. Ein bisschen reflexive Spielerei mit dem Umstand, dass man als Zuschauer mit Yuri Orlov sympathisiert, immer eine Gefahr solcher Filme, wäre zum Beispiel wünschenswert gewesen. Ich mag den Film trotzdem, ich mag Nic Cage, den Inszenierungsstil und faute de mieux das Thema, dass sich überhaupt mal jemand dieses Sujets angenommen hat. Und wie gesagt: wirken tut er. (7)

Guardians of the Galaxy (2014)
Endlich wieder ein Science-Fiction-Film, der Spaß macht: James Gunn schickt seine Guardians auf eine wilde Odyssee durch ein vielfältiges Universum, detailverliebt und abwechslungsreich, erlaubt dennoch allen Protagonisten, ihren Charakter auszuspielen, bietet jedem der hervorragenden Darsteller genügen Spielraum. Beinahe zu schnell reist er dabei von einem tollen Design ins nächste, verbindet Witz, Action und, im engeren Rahmen, Ernhaftigkeit zu einem mitreißenden Cocktail. Das die Geschichte dabei auf der Strecke bleibt, ist verschmerzbar, denn im bereits sicheren Sequel lässt sich selbst daran noch arbeiten. (8,5)

Horror Aliens - Eaten by Aliens (2006)
aka "Alien Warrior". Für alle, die nach "Acarophobia" dachten, eine schlimmere Synchronisation gäbe es nicht. Ist sie schlimmer oder gleichauf schlecht? Ich bin mir nicht sicher. Sobald das erste Wort "gesprochen" wurde, saß ich den restlichen "Film" über nur noch wie unten dargestellt vorm Fernseher. (1,5)
















17 - 5,4 (92,5)

Dienstag, September 09, 2014

Kurzreviews August/II/2014

Anscheinend sind wir wieder in eine Phase eingetreten, in der (mal mehr, mal weniger) große des Filmgeschäfts dieser Welt lebewohl sagen. Nach Robin Williams müssen wir uns jetzt auch von Regisseur ("Chaplin", "Gandhi", "Die Brücke von Arnheim") und Darsteller ("Gesprengte Ketten", "Jurassic Park", "Das Wunder von Manhattan"-Remake) Richard Attenborough verabschieden, der am 24. August 2014 im Alter von 91 Jahren von uns gegangen ist. Am 1. September 2014 verstarb zudem Gottfried John mit 72 an den Folgen einer Krebserkrankung, als Darsteller war er unter anderem für Rainer Werner Fassbinder tätig, größere internationale Bekanntheit dürfte durch seine Rolle als Bond-Bösewicht in "Goldeneye" bekommen haben. Kurz danach am 4. September 2014 erwachte Entertainerin Joan Rivers nicht mehr aus einem künstlichen Koma, in dem sie nach einer Stimmbandoperation lag.

R.I.P.

Tortzdem präsentiere ich hiermit wiederum die 9 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat August seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln 
Babylon 5 (Season 3) (1995/96) - (8,5-9)
Pushing Daisies (Season 1) (2007) - (7,5-8)

Filme
V wie Vendetta (2005)
Nicht direkt eine gelungene Übertragung der komplexen Graphic Novel, nichtsdestotrotz eine mitreißende Kino-Version, die, nach ein wenig Anlaufschwierigkeiten, mit einigen brillianten Montagen große Kinomomente schafft und sich durchaus was vom Diskussionspotenzial der Vorlage bewahrt. (8,5)

Stirb langsam (1988)
Einfach DER Actionfilm. Vielleicht nicht so schnell wie neuere Produkte, dafür sicher inszeniert, mit einem ikonischen, da unperfekten Helden und einem grandiosen Bösewicht. Oft kopiert, nie erreicht. (10)

Krieg der Götter (2011)
Kurioses Style-over-substance-Produkt mit unterenwickeltem Drehbuch, damit einhergehend leeren Charakteren und in einem bedrückend künstlichem Look. Immerhin sind die Schlachtszenen grimmig und wenig zimperlich, wirken somit rauer und weniger angenehm durchästhetisiert. Trotzdem höchstens ein unbedeutendes Nebenprodukt. (4)

Mama (2013)
Das Schlimme ist, der Film hat tatsächlich gelungene Szenen, unheimliche Vorkommnisse, die die Präszenz der hyperprotektiven Titelfigur andeuten und mit einem Anflug von Gänsehaut bewusst machen, und wirklich gute Darsteller. Dem gegenüber gibt es zwar gruselig gemeinte, dennoch effektlose Schockversuche, die in ihre Künstlichkeit zusammenfallen. Zumal die Geschichte schwach erzählt ist und der Wandel von Jessica Chastains Charakter ruckartig und unüberzeugend erzwungen wird. (4,5)

Scary Movie 5 (2013)
Reiner Zufall nach "Mama", treibt mir gar etwas Schamesröte ins Gesicht. Denn er ist unsagbar dämlich, auf die wenigen Gags, die in ihrer albernen Art witzig sein können, folgen dutzende misslungene, humorfremde Einschübe. Bei allem bleibt man der Formel treu: statt Parodie setzt man auf Kopie, ergänzt um Slapstickeinlagen, Körperflüssigkeiten oder haltlose pop-kulturelle Referenzen. Bitte, bitte tragt die Reihe und alle damit verbundenen Epigonen endlich zu Grabe - oder verschafft ihr tatsächlich eine Frischzellenkur. (2)

Men in Black 3 (2012)
Zunächst einmal: das ist eine Zeitreise-Geschichte, also werft alle Logik über Bord. Wenn Will Smiths Trip in die Vergangenheit Spaß macht, liegt das primär an Josh Brolin, der als jüngere Version von Tommy Lee Jones brilliert und zu Smith mindestens genauso gute Chemie beweist, zum anderen am gelungenen Antagonisten. Die großen Schwächen des Films, neben der eingangs erwähnten, finden sich im unaufgeregten Drehbuch, das den Filme wie eine Serien-Episode wirken lässt und zu selten sein Setting zu nutzen weiß. (6)
Der Letzte Lovecraft - Auf der Suche nach dem Relikt des Cthulhu! (2009)
Wer schon immer mal H. P. Lovecraft-Nerds beim Cthulhu-Cosplay zugucken wollte, hat hier die Gelegenheit. In seiner trashigen Fan-Naivität irgendwo sympathisch, für einen Hobby-Film beinahe zu "sauber" ausgefallen, damit leider auch  zu langweilig, da selten wirklich witzig oder dämlich genug, um langzeitig zu unterhalten. (Trash-Skala: 3)

The Body (2012)
Oriol Paulo entlarvt früh den Mörder, macht ihn sogar zum Protagonisten, lässt ihn parallel zu den polizeilichen Ermittlungen agieren, hält trotzdem noch eine unbekannte dritte Partei in der Hinterhand, um den Faktor der Ungewissheit aufrecht zu erhalten. Aus der Interaktion zwischen diesen drei Ebenen ergeben sich hochspannende Szenen, und obwohl erfahrene Krimi- und Thriller-Fans den finalen Twist erahnen können mögen, hält die häppchenweise vorangetriebene Aufdeckung der Handlung bei der Stange und ermöglicht ein Rätseln und Mitfiebern bis zum Schluss. (7)

Die Totale Erinnerung - Total Recall (1990)
Paul Verhoeven und Arnold Schwarzenegger auf dem Mars. Hier durfte der Regisseur so richtig am Rad drehen und feiert eine irre Achterbahnfahrt ab, hetzt seinen Hauptdarsteller von einen ausgeflippten Setting ins nächste, kann dabei vor allem auf sein FX-Team bauen. Alle Diskussion, ob das nun ein implantiertes Abenteuer oder die Realität war, erscheint bei diesem ausgedehnte Sci-Fi-Spaß letztendlich als Randnotiz. Immer wieder gerne. (7,5/10)

















9 - 5,8 (52,5)

Mittwoch, August 20, 2014

Urlaub!

Bis einschließlich den 27.8. bin ich im Urlaub und daher bloginaktiv. Bis bald! :-)

Freitag, August 15, 2014

Kurzreviews August/I/2014

Aufreger der Woche war natürlich der Suizid von Robin Williams am 11. August 2014. Damit ging ein einmaliger Komödiant von uns, selbst wenn er in letzter Zeit nicht mehr an seine Hochzeit anzuknüpfen konnte. Uns bleiben die Erinnerungen an "Good Morning, Vietnam", "Der Club der toten Dichter", "Good Will Hunting" oder sogar seine Motormouth-Darbietung in Disneys "Aladdin".

Daneben gingen die tragischen Todesmeldungen zu Make-Up-Pionier Dick Smith, Lauren Bacall und B-Actionfilm-Urgestein Menahem Golan fast gänzlich unter. Auch sie wollen wir nicht vergessen.
R.I.P.

Davon abgesehen, habe ich an der Angabe der Bewertungen in der Liste zwei kleinere Modifikationen unternommen, die hiernach für alle nachfolgenden Listen gelten. Die erste ist, dass ich zukünftig nicht mehr bei jeder Wertung darauf hinweise, dass ich eine Skala von 1-10 nutze, da das inzwischen offenkundig sein sollte und schlanker ausschaut. Die zweite Änderung findet sich bei den Bewertungen für Serienstaffeln, die ich demnächst mit einem Punktespielraum wiedergebe, um dem Umfang einer Staffel gerechter zu werden.
Damit präsentiere ich wiederum die 7 Filme und 6 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat August gesehen habe:

Serien-Staffeln
Stromberg (Staffel 1) (2004) - (6,5-7)
The Inbetweeners (Series 2) (2009) - (6,5-7)
Babylon 5 (Season 1) (1994) - (8-8,5)
Babylon 5 (Season 2) (1994/95) - (8,5-9)
The Inbetweeners (Series 3) (2010) - (6,5-7)
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer (Season 4) (2014) - (9-9,5)

Filme
Merantau - Meister des Silat (2009)
Während die meisten Action-Fans "The Raid" in den siebten Action-Himmel loben, übersehen sie gerne Gareth Evans Vorgänger, der bereits über beeindruckende Kämpfe in deutlich abwechslungreicheren Settings gebietet und inhaltlich ein bisschen mehr zu bieten weiß, was sich indes in der zweiten Hälfte verliert, zumal er bisweilen sehr auf  forcierte Betroffenheit abzielt. Nichtsdestotrotz ein lohnender Martial-Arts-Film. (7)

The Raid 2 (2014)
Im Vorfeld mächtig gehypt, bei Release steigerte sich der Enthusiasmus. Das Sequel setzt an den richtigen Punkten an, verknüpft die ultrabrutalen, dessenungeachtet grandiosen Prügeleien über eine gelungene Begleit-Gangster-/Undercover-Story mit einigen memorablen Charakteren. Zudem gefallen die dynamische Kameraarbeit, der Schnitt, stylishe Einstellungen und der klare Szenenaufbau, der andererseits den Film zu einer simplen Aneinanderreihungen von in sich geschlossenen Sequenzen macht. Doch wenn Iko Uwais im Epilog erschöpft, verletzt und am Ende seiner Kräfte das Schlachtfeld verlässt (dabei die Tore für Teil 3 aufstösst), ergießt sich die Körperlichkeit, die Anstrengung und letztliche Erschöpfung aus der Leindwand heraus - und das ist eine bemerkenswerte Leistung. (8,5)
Die Drei Musketiere (1993)
Disney-Spaßpaket, laut, rasant und allgemein verträglich. Die moderne Version davon lieferte Paul W.S. Anderson, nur fehlte der Tim Curry. (6)

13 Assassins (2010)
Immer noch in Unkenntnis des Originals: den Charakteren, wenn auch nicht allen, dem wahrhaft widerlichen Bösewicht und subtiler Samuraikritik gewährt Takashi Miike zu Beginn viel Raum zur Entfaltung, geleitet sie derart vorbereitet in das überlange und unglamuröse Kampffinale, dessen Dramatik er gekonnt zu inszenieren weiß. Am Ende steht eine ähnliche Erschöpfung wie bei "The Raid 2", vergleichbar unheroisch und trotz getaner Arbeit mit bitterem Nachgeschmack. (8)

Snatch - Schweine und Diamanten (2000)
Die klar gesponnenen Geschichtsfäden, die Guy Ritchie immer mal wieder geschickt kreuzt, sorgen für einen nahtlosen Fluss, die Vielzahl skuriller Typen für durchgängig amüsant-absurde Situationen. Ritchie auf seinem Schaffenshöhepunkt. (8)

The Man with the Iron Fists (2012)
RZA, bekanntlich Shaw Brothers-Fan, hat sich mit dieser Huldigung mit Regie, Drehbuch, Musik (Kung-Fu-Rap, anyone?) und zu allem Überfluss Hauptdarstellerposten merklich überhoben, kann in keinem Moment den großen Vorbildern das Wasser reichen, verpasst konsequent deren Unterhaltungsfaktor. Stattdessen konzentriert er sich  auf chice Sets und Prügeleien, die hingegen wegen überzogenem Wire-Fu-Einsatz einerseits, wegen mangelndem inszenatorischen Verständnisses andererseits kaum ihre Schauwerte ausspielen können. (4,5)

Winners and Sinners (1983)
Niedlich-netter Einstieg in die Lucky-Stars-Reihe, mehr auf Humor als auf Action, die dennoch nicht zu kurz kommt, getrimmt. Auf den asiatischen Humor muss man stehen, dann wiederum gibt es dafür extremere Beispiele. (6,5)


















7 - 6,9 (48,5)

Freitag, August 01, 2014

Kurzreviews Juli/II/2014

Hiermit präsentiere ich wiederum die 12 Filme und 3 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Juli seit der letzten Liste gesehen habe:


Serien-Staffeln
The Musketeers (Series 1) (2014) - (7/10)
Spacecenter Babylon 5 - Die Zusammenkunft (1993) - (7/10)
The Inbetweeners (Series 1) (2008) - (7/10)

Filme
Big Mama's Haus (2000)
Für eine dieser "Ghetto-Komödien", dazu noch mit Martin Lawrence, fand ich den recht amüsant. (6/10)

The Black Gestapo (1975)
Einer der berüchtigsten Blaxploitation-Klassiker, tatsächlich ein interessanter Vertreter mit historischem Hintergrund und damit meine ich nicht die plumpe Nazi-Parabel. Stößt selbstredend schnell an seine professionellen und finanziellen Grenzen, ist innerhalb seines Genres hingegen durchaus einen Blick wert. (7/10 auf einer B-Movie-Skala)
Mafia vs. Ninja (1985)
Ganz herrlich unsinniger HK-Klopper, mit Prügeleien von der erste Sekunde an, die sich von Szene zu Szene steigern und wenn man glaubt, da könne kein hirnrissigerer Einfall mehr kommen, hält der Film stets eine WTF-Überaschung bereit. Bonus-Punkte für den Hawaian Nazi Sumo Samaurai und den messerwerfenden Scarface. (8/10 auf einer Trash-Skala)

The Final Patient (2005)
Der Vorspann gibt die Richtung vor: pure Langeweile, stundenlanges Gelaber über Nichts, dass sich nachfolgend inhaltsgleich wiederholt. In den letzten fünf Minuten geht ein wenig die Post ab, jedoch in einem einzigen, unerklärlichen Chaos. Wenigstens Bill Cobbs macht noch das Beste draus. (1,5/10)

Der Plan (2011)
Philip K. Dick muss wieder mal herhalten für einen im Ansatz gut gemeinten, im Endeffekt jedoch reichlich uninteressanten Film, der seiner Liebesgeschichte zuviel Bedeutung beimisst. Ganz nett sind die Bewegungen durch die "Abkürzungen", ansonsten fehlt es einfach an Spannung - oder Signifikanz. (5/10)

Die Roten Schuhe (1948)
Einer der ganz großen Klassiker des Duos Michael Powell und Emeric Pressburger, für viele der ultimative Ballettfilm, nicht zuletzt wegen einer der großartigsten Tanz-Sequenzen der Filmgeschichte, eine faszinierende Inszenierungs-Symbiose aus Bühnen- und Film-Elementen. Das diese und das überzeugend vermittelte Bühnenleben im Fokus stehen, ist selbsterklärend, und doch ist das Drama der beteiligten Protagonisten ganz und gar nicht trivial, zumal die Darstellerleistungen über jeden Zweifel erhaben sind, ganz besonders der anbetungswürdige Anton Walbrook. Ein ganz, ganz wundervolles Stück Filmgeschichte. (8,5/10)

Coraline (2009)
Schöner, märchenhafter Film mit alptraumhaften Elementen, überzeugt besonders durch seine starke Protagonistin und die hingebungsvollen Claymation-Kreationen. (9[8,5/10])

Demolition Man (1993)
Mit niedlich selbstironischen Anspielungen, im Kern nichtsdestotrotz eine geradlinige Action-Komödie, solide inszeniert und kurzweilig. (6/10)

Zwei Banditen - Butch Cassidy and the Sundance Kid (1969)
Aufgelockerter Westernabgesang, äußerst episodisch, doch sympathisch, gerade wegen der hervorragenden Chemie zwischen Paul Newman und Robert Redford. Und doch ist das ein unschlüssiger Film, der sich mehr für die eindrucksvollen Landschaften als für seine Helden zu interessieren scheint. Trotzdem gut inszeniert und gespielt. (6/10)

Monty Python's - Der Sinn des Lebens (1983)
In unzusammenhängenden Collagen sinnieren die legendären Briten über den Sinn des Lebens und machen sich beiläufig über allerlei gesellschaftliches lustig, unübersehbar im Geiste ihres "Flying Circus" mit absurden Gags, surrealen Sequenzen, ergänzt um Szenen, die ein bisschen zu sehr empören wollen. Dafür sollte man schon Fan sein. (7/10)

Augen der Angst (1960)
Erstaunlich avantgarder Film, seiner Zeit weit voraus - offensichtlich zu weit. Ganz im Sinne des Mediums fängt Michael Powell die doppelbödige Auseinandersetzung mit Tod und Voyeurismus brilliant ein, setzt den Zuschauer einer unangenehm reflexiven Ambivalenz aus, in dem er konsequent den Mörder zum Protagonisten macht, ihm ein nachvollziehbares psychologisches Profil gibt und somit ein simples Gut-Böse-Schema vermeidet, darüberhinaus die manische Faszination zum Spiegel des Zuschauers werden lässt. Karlheinz Böhm brilliert als soziopathischer, monomanischer Killer, kämpft verzweifelt gegen sein Sissi-Image an. (8,5/10)
Dragon Bruce Lee 2 (1976)
aka "The Big Boss: Part 2". Ist man erst mal über die Bande von Hitler-Schnauz-Trägern hinweg, verliert man rasch den Überblick über die konfus erzählte Geschichte, zumal Dragon Lee höchstens einen passablen Bruce-Lee-Verschnitt abgibt. Das man deutlich sieht, wie Schläge ihre Ziel verfehlen, macht die Kämpfe zudem unfreiwillig komisch. (4/10 auf einer Trash-Skala)
















12 - 6,3 (76,0)

Donnerstag, Juli 31, 2014

Nachschlag No. 28: A Nipple to Kill For?

Natürlich gibt es auch zum langsam beachtlich überfälligen Sequel zu "Sin City" einen neuen Trailer (eigentlich sogar zwei), diesmal in der Red Band-Ausgabe (sprich: nicht jugendfrei mit Gewalt und Sex und so), und während in good old USA das Poster mit einer beinahe sichtbaren Brustwarze Eva Greens scheinbar für Proteste und Straßenschlachten gesorgt hat, können wir uns über jedes fast halbnackte Bild im Schatten freuen. Wie dem auch sei: der Trailer ist flott und stilvoll, hoffentlich übertrifft das Endprodukt das Niveau des Vorgängers.

Dienstag, Juli 29, 2014

Der Hobbit: Jetzt gibbet was auf die Mütz'

In letzter Zeit gab's wieder mal jede Menge Trailer-Material zu mal mehr, mal weniger interessanten Filmchen. Den Anfang mache ich zunächst mit dem Teaser zum "Hobbit"-Finale, in dem es unter anderem zur im Titel genannten Schlacht der fünf Heere (Menschen, Elben und Zwerge gegen Orks und Warge) kommt. Wir alle wissen, dass es nur zwei Filme hätten werden dürfen und das "The Desolation of Smaug" die Schwächen der Trilogie ganz besonders offen gelegt hat, trotzdem habe ich beide Filme sehr gerne gesehen und mit dem Schlussakkord hat Peter Jackson die Gelegenheit, alles mit einem fulminanten Knall enden zu lassen (und nebenbei die ärgsten Schwächen im Vorgänger mit seinem 25-Minütigen Extended Cut zu kitten) und der Teaser macht zumindest einen guten ersten Eindruck. Ich freu mich drauf.

Freitag, Juli 18, 2014

Kurzreviews Juli/I/2014

Hiermit präsentiere ich wiederum die 14 Filme und 3 Serienstaffeln (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Juli gesehen habe:


Serien-Staffeln
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer (Season 3) (2013) (9/10)
Doctor Who (Season 7) (2012) (8,5-9/10)
Doctor Who: The Day of the Doctor (2012) (8/10)

Filme
Die Muppets (2011)
Die Eingangs- und Schlussnummer finde ich grauenhaft, ansonsten herzlich-nostalgische Kinoadaption der Muppets. Die menschlichen Protagonisten laufen den Muppets dankbarerweise nicht den Rang ab, die Musiknummern gehören einfach mit dazu, insgesamt schöne Wiederbelebung. Bonuspunkte für Jack Black. (7,5/10)
G-Force - Agenten mit Biss (2009)
Ein Agentenfilm mit Hamstern - schön schräg bescheuert, kindgerecht und actionreich, gut animiert, mit erstaunlich vielen namhaften Synchronsprechern im englischen Original. (5,5/10)

Batman (1989)
Geht es darum den Geist der Vorlage filmisch wiederzugeben, ist Tim Burton immer noch wesentlich näher dran als etwa Christopher Nolan. Natürlich liegt das mitunter an dem perfekten Batman Michael Keaton und selbst Jack Nicholsons Joker ist trotz überflüssiger Vorgeschichte ikonisch. Was nicht heißt, dass die Adaption keine Schwächen hat, aber die sollte Burton im Sequel gänzlich überkommen. (8,5/10)

Robin Hood (2010)
Ridley Scotts Neu-Interpretation bzw. Prequel zum wohl berühmtesten Vagabunden der Filmgeschichte weiß dem Mythos nichts neues abzugewinnen, macht als simples Ritterabenteuer hingegen durchaus Spaß, so man Russell Crowe denn ertragen kann. (7/10)

La Grande bellezza - Die große Schönheit (2013)
Zwischen Zurschaustellung von oberflächlicher Pracht, dem Mangel an Erfüllung abseits der zur Selbsthuldigung erhobenen Extravaganz und Sinnsuche führen uns Paolo Sorrentino und Toni Servillo mit fellininesken Anleihen durch Roms Welt der Schönen und Reichen, zeichnen dabei ein wenig erstrebenswertes Bild der High Society, huldigen auf der anderen Seite der Stadt und ihrer Reize. Ist in aller überlangen visuellen Pracht nicht ganz meins, zumal ich Rom nicht zu meinen Leidenschaften zähle. (7/10)

Rififi (1955)
Jules Dassins stilbildendes Film-Noir, Mutter aller Heist-Filme, mit einem legendären Einbruch in minimaler Soundkulisse, sowie einem packenden Finale. Brilliant inszeniert auf höchstem Spannungsniveau. (8,5/10)

The Raid (2011)
Die Minimal-Story ist kaum der Rede wert, Gareth Evans konzentriert sich auf Action und lässt seine agilen Darsteller, nachdem ihnen die Munition ausgegangen ist, in brutalen Nahkämpfen aufeinander treffen. Mit kleinen Tricks retter er den Film spannungstechnisch dabei bis ins Finale, bevor die Ermüdung Oberhand gewinnt. (7/10)

Die Ratte von Soho (1950)
Jules Dassin bebildert London als menschenzermürbenden Moloch in dessen Drainage sich der bedauernswerte Richard Widmark wiederfindet. Eine hoffnungsarme Verlierergeschichte, die keinem Beteiligten viel Gutes wiederfahren lässt. (8/10)

Die 12 Geschworenen (1957)
Eine der ganz großen Sternstunden des Kinos, obwohl sich die Geschichte auf einen Raum und kaum mehr als die eponymen zwölf Darsteller beschränkt. Aber mehr ist nicht nötig, denn mit klar gezeichneten Charakteren und brillianten Dialogen baut Sidney Lumet ein dichtes Spannungsgeflecht auf, hinterfragt mehr und mehr seine Protagonisten und entlarvt eines jeden Schwäche im Angesicht einer höchst prekären ethischen Frage, die kein einfaches Richtig oder Falsch zulässt. (9,5/10)
Der Unheimliche Gast (1944)
Klassischer Geisterhausfilm mit romantischem Einschlag. Gruselszenen sind spärlich gesät, die dramatische Vergangenheit steht im Mittelpunkt. Stellenweise ist das schaurig-schön inszeniert, während die Musik nicht immer gefällt. (7/10)

Shanghai Police - Die wüsteste Truppe der Welt (1986)
aka "Millionaires' Express". Natürlich nennt die Western-Action-Komödie Marke Sammo Hung neben Klamauk-Humor einige eindrucksvolle Stunts und Kloppereien ihr Eigen, aber den Vogel schießt die deutsche Synchronisation ab: so bescheuerte Dialoge bekommt man selten zu hören, doch es hätte ruhig mehr sein dürfen. Abgesehen davon sollte man immer schön die Augen offen halten: hier geben sich jede Menge Großen und Kleinen des Genres die Ehre. (7/10 mit deutscher Synchro)

Die Schwarze Narzisse (1947)
Wie üblich für die Filme von Michael Powell und Emeric Pressburger ein Traum in Farbe, ganz fantastisch elaborierte Studiokulissen, wunderbar gefilmt, für die allein es sich lohnt, den Film zu sehen. Inhaltlich gefallen besonders Anfang und Ende, während die Dramaturgie im Mittelteil etwas konfus erzählt ist. Davon abgesehen hervorragende Darstellerleistungen und eine willkommene Geschichte über das Aufeinandertreffen von Kulturen. (7,5/10)

Frankenweenie (2012)
Ich kam bisher nicht über das Menü hinaus, da hingen mir schon die Tränen in den Augen: Tim Burton remaked sich selbst, erweitert seine liebevolle Hommage an den Gruselfilm geschickt, bleibt in einem kindgerechten Rahmen, scheut gleichwohl düstere Bilder nicht. Die skurillen Charaktere, Außenseiter-Protagonisten im Aufbegehren gegen das Kleinstadttum, sind vielseitig und prägnant, das Design und die makellose Stop-Motion-Umsetzung bieten optischen Reichtum. (8/10)

Insomnia - Todesschlaf (1997)
Skandinavische Krimis sind anders, Erik Skjoldbjærg versucht die Geschichte im Angesicht des Verbrechens gar nicht unterhaltsam zu machen, evoziert in unterkühlten, fast unangenehmen Bildern eine trübsinnige Stimmung, macht aus Stellan Skarsgård keinen sympathischen Protagonisten. Düsterer Thriller. (7/10)
















14 - 7,5 (105,0)

Dienstag, Juli 01, 2014

Kurzreviews Juni/II/2014

Am 24. Juni 2014 verstarb Eli Wallach. Der Charakterdarsteller war in über 90 Filmen vertreten, spielte neben TV- und Kinorollen Theater. Seine bekanntesten Darbietungen bestritt in er in legendären Filmen wie "Die glorreichen Sieben", "Misfits" und, nicht zu vergessen, "The Good, the Bad and the Ugly". Er spielte an der Seite von Hollywoodgrößen wie Marilyn Monroe oder Clark Gable und hinterließ selbst in Nebenrollen einen bleibenden Eindruck.
Letzten Dienstag verstarb er im Alter von stolzen 98 Jahren in New York. Er hinterlässt seine Ehefrau, drei Kinder und fünf Enkelkinder.

R.I.P.

Dennoch präsentiere ich wiederum die 7 Filme und 6 Serienstaffeln (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Juni seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln
The IT Crowd (Series 2-4) (2007-2008, 2010) - (9,5/10)
Doctor Who (Series 6) (2011) - (8/10)
Stromberg (Staffel 1) (2004) - (7/10)
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer (Season 2) (2013) - (9/10)

Filme
30 über Nacht (2004)
Leider, leider habe ich ein Faible für Liebeskomödien: sympathische Märchenstunde, dezent witzig und nicht zu kitschig, besonders schätzbar aufgrund des allenthalben eingestreuten 80er-Flairs. Jennifer Garner macht zudem eine gute Figur als 13-Jährige im Körper einer 30-Jährigen. Gern gesehen. (6,5/10)

Iron Man 3 (2013)
Nicht ganz dem aufgeblasenen Eindruck manch anderer Marvel-Verfilmungen erlegen, macht Tony Starks dritter Auftritt als locker-flockiges Action-Stück mit gelungen Actionszenen, aber mauem Drehbuch kurzweilig Spaß. Ohne Robert Downey Jr. wäre das deutlich öder und die grobschlächtige Umdeutung eines der wohl bedeutensten Antagonisten der Comics empfinde ich trotz Unkenntnis derselbigen durchaus als gewagt, um nicht zu sagen dreist. Dessen ungeachtet unterhaltsam. (7/10)
Dawn of the Dead (2004)
Zack Snyder bittet zum Remake und selbstredend spielt er in einer ganz anderen Liga als Romero: Gesellschaftskritik ist getrost zu vernachlässigen, hier handelt es sich um platten Zombiehorror, als der der Film, sich nicht zu stark in seinem Splatter-Faktor suhlend, indes nicht schlecht funktioniert. Das größte Vergnügen ergibt sich andererseits leider daraus, die Ansammlung purer Unfähigkeit, die uns als Protagonisten verkauft wird, beim Scheitern zu beobachten. Stellenweise überdies mit echten Längen. (6/10)

Banditen! (2001)
Es liegt weder an Barry Levinson, noch an den gut aufgelegten Hauptdarstellern, viel mehr offenbart das Drehbuch eklatante Schwächen, kann nach einem temporeichen Beginn und den ersten Banküberfällen seinen Witz nicht halten, erfüllt seine Charaktere kaum mit Substanz, macht sie nur stellenweise sympathisch, hat keine zündende Idee für die Rahmenhandlung mit dem Reporter und schwankt im Ton unentschlossen zwischen Krimi, Drama und Komödie. Dagegen kommen vereinzelt gelungene Szenen leider nicht an. (4,5/10)

Ninja Hunt (1987)
Abermals zusammegeschusterte Hong-Kong-Klopperei, in beiden Instanzen, Ausgangsmaterial und dazugedichtetem Ninja-Nonsense, aus Trash-Vollen schöpfend. Konfuse Story konfus erzählt, mit einer herzlich bescheurten Gangster-Bande und überzogenen Drama-Sequenzen einerseits, herzlich unspektakulären Kloppereien andererseits. Niedlich inkohärent gefilmt. (6,5/10 auf einer Trash-Skala)

Chillerama (2011)
Japp, habe ich innerhalb kürzester Zeit nochmal geguckt. Weshalb? Muss am Whiskey gelegen haben... (6,5/10)

Sex on the Beach (2011)
Stellenweise tatsächlich mit zündenden, nicht zu offensiven Gags, einem gelungen geschilderten Schauplatz und passend deplazierten Hauptdarstellern. Andererseits schleichen sich mehr als einmal Längen ein und einfallslos wird selbst hier die Klischeemühle gedreht. (5,5/10)

















7 - 6,1 (42,5)

Sonntag, Juni 29, 2014

Who is a good man?

I don't know... is he? Unnötig zu erwähnen, dass ich schon extrem gespannt bin, wie sich Peter Capaldi als neuer Doctor machen wird.

Mittwoch, Juni 25, 2014

The Game of Thrones Sitcom

Passend zum Ende der grandiosen vierten Staffel von "Game of Thrones" (nach der es im Verlauf der Bücher wohl erst mal spannungstechnisch abflacht), hier etwas zur Auflockerung - die, nach der nicht enden wollenden Kette von Schicksalsschlägen innerhalb der Geschichte, bei denen zumal wiederum einige Charaktere Federn lassen mussten, bitter nötig ist. Angesichts dieser schönen Re-Imaginationen stellt sich beinahe die Frage, ob es Glück zu nennen ist, dass die Serie nicht in den 90ern entstanden ist. Andererseits...