Montag, Dezember 18, 2017

Kurzreviews Dezember/I/2017

Hiermit präsentiere ich wiederum die 12 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Dezember gesehen habe:


Serien-Staffeln
X-Men (Season 2) (1993-1994) - (6-7,5)
Marvel's Jessica Jones [Jessica Jones] (Season 1) (2015) - (6-6,5+)

Filme
Eat Drink Man Woman [飲食男女 Yin Shi Nan Nü] (1994)
Sensibles Familienportrait und Schilderung auseinandertreibender Generationen, gefühlstief, verständig und rücksichtsvoll erzählt, mit einem Sinn für realitätsnahe Alltäglichkeiten bei gleichzeitiger allegorischer Ausdruckskraft. Wunderschön und hoffnungsvoll. Deswegen gehört Ang Lee zu den ganz großen. (8,5)

Im Banne des Unheimlichen (1968)
Ein grelles Knallbonbon eines Krimis, nicht arm an allerlei Verrücktheiten, allein der umgehende Mörder samt Maskerade!, eine freudig-freizügige Darstellung weiblicher Oberweiten und Hinterteile gab es bisher in der Reihe in diesem Maße ebenso wenig. Gefällt! (7)

Der Gorilla von Soho (1968)
Und noch ein Remake, dies Mal von "Die Toten Augen von London", Horst Tappert gibt das Joachim Fuchsberger-Surrogat. Leider eine wenig bemerkenswerte Neuauflage, die sich zwar recht brav an die Version von 1961 hält, dabei, obwohl in Farbe, der Geschichte inhaltlich ironischerweise keine Farbe, keine neuen Impulse verleihen kann, hüftlahm vor sich hindümpelt. (5)

Bodyguard [The Bodyguard] (1992)
Einer der Schmachtfetzen der 90er schlechthin und... Jesses, was eine zähe, unspannende, null-romantische Angelegenheit. Das Aufeinandertreffen von Film und Musik hätte kaum öder, uninspirierter in Szene gesetzt werden können, Whitney Houston, deren Musik ich per se nicht leiden kann (ich weiß, keine gute Voraussetzung), ging mir gehörig auf den Senkel, die Romantik zwischen ihr und dem drögen Kevin Kostner... da entwickelt der Inhalt meiner Butterbrotdose, die ich einige Wochen auf der Heizung stehen lasse, merklich mehr Chemie... und Aufregung. Klar geht man mit einer gewissen Voreinstellung an sowas ran, zumindest erwartete ich einen guilty pleasure. Nicht wirklich ärgerlich, einfach langweilig und einfallslos. (3,5)

Tarantula (1955)
Eine maßgebliche Leistung für den B-Monster-Horror der 50er. Abgesehen von den tollen Effekten überzeugt Jack Arnolds Klassiker durch den allmählichen Aufbau der Geschichte und der Charaktere, der der Auseinandersetzung zwischen Natur und Wissenschaft bzw. dem durch Unüberlegtheit schädlichen Zutun des Menschen einen ernst zu nehmenden Unterton verleiht, somit nicht bloß als campiger Monsterfilm funktioniert. Was für ein wunderschönes, denkwürdiges Werk! (8)

Die Unglaubliche Geschichte des Mr. C [The Incredible Shrinking Man] (1957)
Die nächste achtunggebietende Frucht in Jack Arnolds Schaffen, sicherlich auf der eine Seite hervorstechend aufgrund der Spezialeffekte, die den sukzessiven Schrumpfprozess zum Miterleben illustrieren, raffiniert zunächst durch geschickt gewählte Kameraeinstellungen, die Garderobe und ähnliches, später durch die sorgfältig auf Proportionen achtgebenden Requisiten und zuletzt durch Composite Shots realisiert. Interessanter ist hingegen die komplexe Charakterentwicklung Grant Williams Charakter, der nach und nach als (vielfach zu interpretierender) Freak in die erst gesellschaftliche, dann absolute Isolation einer kuriosen Robinsonade getrieben wird, in letzter Konsequenz sein Schicksal in einem gleichermaßen existenzialistisch, wie religiös angehauchten holistischen Offenbarungserlebnis des Mikro- und Makrokosmos akzeptiert. Faszinierend! (8,5)
Der Mann mit dem Glasauge (1969)
Alfred Vohrers letzte Edgar Wallace-Verfilmung und dankbarerweise ein Höhepunkt im Spätwerk der Rialto-Produktionen, ein würdiger Abschied von einem der produktivsten Regisseure der Reihe. Ich gebe zu: vielleicht habe ich mich von den fantastischen Opening Credits, die wie lockende Neonreklame über Londoner Vergnügungsviertel flimmern, ein wenig blenden lassen. Gleichwohl versetzen sie einen in eine wundervoll entrückte Stimmung, die den kompletten Film hindurch anhält. Darüber hinaus erweist sich das Varieté als lukratives Setting für Vohrer-typischen Aberwitz und das Ermittler-Team um Horst Tappert harmoniert prächtig. (7)

Das Gesicht im Dunkeln [A doppia faccia] (1969)
Deutsche Kinofassung. Der Beginn italienisch koproduzierter Edgar Wallace-Filme. Daran ist kaum noch Rialto-Wallace-typisches, was gutes, aber auch schlechtes bedeuten kann, in jedem Fall Fans der Horst Wendlandt-produzierten Charaktergestalt, wenn schon nicht verprellen, allerwenigstens ordentlich irritieren musste. Vom wohligen Sleaze-Flair der Schauerkrimis entfernt sich Riccardo Freda jedenfalls entschieden, beim ihm gibt es weder liebenswerten Sidekicks, noch sorglose Comic Reliefs oder Fourth Wall-Jokes, keine lauschigen Anwesen (dieses italienisch Dekor lässt sich beim besten Willen nicht ansatzweise als britisch verkaufen), inszenatorischen Flausen (ausgenommen die mit Miniaturautos und -eisenbahnen realisierten Actionszenen (!)) oder heldentypische Ermittler (Klaus Kinski als missverständlich-ambivalenter Protagonist erfüllt kaum die Rolle eines handelsüblichen Helden), im Grunde folgt er nicht mal den geläufigen Krimi-Konventionen. Stattdessen ergeht er sich nachgerade in einem psychologischen Drama, dem ein reizvolles, düsteres, schmerzverbundenes Mysterium zu Grunde liegt, erzählt und gestaltet filmisch schleppend, beschwerlich, mühevoll, beinahe lethargisch und somnambul. Das ist dermaßen entwaffnend gegen den Strich gebürstet, zugleich einschläfernd, opak und eindringlich, nicht in allem überzeugend, doch mesmerisierend in seinen Bann ziehend. Ein schwieriger Kandidat, bewunderungswürdig, nichtsdestoweniger schwierig. (6)

Die Tote aus der Themse (1971)
Nach der auf "Das Gesicht im Dunkeln" folgenden kreativen Pause kehrt Harald Philipp mit einem geradezu konventionellen und routiniert runtergekurbelten Krimi zurück, der bemerkenswerte Einfälle auf inhaltlicher, wie auch auf inszenatorischer Basis vermissen lässt, zwar dem Edgar Wallace-Formular stärker zu entsprechen scheint, von dem dahingegen, bis auf die eingängige Titelmelodie von Peter Thomas und vielleicht noch das Schlachthaus, wenig im Gedächtnis verbleibt. (5,5)

Das Geheimnis der grünen Stecknadel [Cosa avete fatto a Solange?] (1972)
Deutsche Kinofassung. Damit wären wir endgültig im Bereich des Giallos angelangt (erst hier?), mit den Rialto-Wallacen hat das höchstens noch nominell zu tun. Gleichwohl, wer könnte sich angesichts dieses prächtigen Vertreters seiner Zunft daran stören? Massimo Dallano ist fraglos ein imponierender Thriller gelungen, erlesen gefilmt, aufregend und komplex erzählt, reich an sozio-psychologischen Brennpunkten eines Generationskonfliktes. Prächtig! Macht glatt wieder Lust auf Giallos! Bonus für Ennio Morricone. (8)

Der schöne Körper der Deborah [Il dolce corpo di Deborah] (1968)
Schöne Menschen tun schöne Dinge, geben sich zärtlich, aufrichtig, verständnisvoll, ebenso ängstlich, verletzlich, doch unter der Fassade brodelt es mächtig, die ganze Oberflächlichkeit verbirgt eine tiefgreifende, unmenschliche Eiseskälte und Abgebrühtheit, dreht sich superfiziell unablässig um sich selbst. Ein ausgesprochen zynisches Ende, eine bittere Pille insgesamt. (7)

Blutiger Freitag (1972)
Ein gelungener Genre-Beitrag aus Deutschland ist bereits ein Grund zum Feiern, ein derart derber Reißer wie Rolf Olsens Geiselthriller raubt mir glatt den Atem: herrlichstes Exploitationkino, dass jedes Mal, wenn es droht ins sinnerfüllte gesellschaftskritische Sinnieren abzurutschen, seinen größten Trumpf ausspielt: Raimund Harmstorf, dessen Heinz Klett sich als ein solchermaßen ruppiger, degenerierter, degoutanter Charakter dartut, dass er die niedersten Instinkte im Zuschauern umso stärker unverhohlen anspricht: jeder moralischer Überbau will einem verbieten, den Blick auch nur Sekunden auf ihm ruhen zu lassen, das Es gibt uns hingegen seiner rüden, schroffen Art immer wieder Preis - und innerlich jubelt man bei jedem seiner Auftritte. Unfassbar. (7)
































12 - 6,8 (81,0)

Montag, Dezember 04, 2017

Kurzreviews November/2017

Das die Liste später kommt, hat ausnahmsweise nichts damit zu tun, dass ich vom Studium her ausgelastet bin oder schlicht von Faulheit geplagt war, sondern rührt daher, dass ich in der ersten Hälfte des Novembers wenig geguckt habe. Zum 15. November hatte ich eine Serienstaffel und ein oder zwei Filme in der Liste stehen und das war's. Weswegen ich mich kurzerhand entschloss (einstmals festgelegten Regeln entsprechend), die Liste für den November in seiner Gesamtheit zusammenzufassen.

Somit präsentiere ich wiederum die 13 Filme und 4 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat November gesehen habe:


Serien-Staffeln
Doctor Who (Season 9) (1972) - (6,5-8)
Star Trek: Discovery (Season 1.1) (2017) - (6,5-7,5)
Boardwalk Empire (Season 4) (2013) - (7-8,5)
Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert [Star Trek: The Next Generation(Season 6) (1992-1993) - (10)

Filme
Star Trek VI - Das unentdeckte Land [Star Trek VI: The Undiscovered Country] (1991)
Der große Abschied von der Leinwand, der Politische. Nachdem sich William Shatner im Duell mit Gott (wahrhaftig zwei Egos, die sich miteinander messen können...) in erster Linie selbst inszenierte, nahm für den Schwanengesang der Ur-Enterprise-Crew erneut Nicholas Meyer das Zepter in die Hand, seines Zeichens somit gemeinsam mit "Wrath of Khan" verantwortlich für die besten TOS-Kinoabenteuer. Er nimmt Kirk wieder an die kurze Leine, räumt den anderen Crew-Mitgliedern größeren Raum ein (George Takei gar auf seinem eigenen Schiff) und setzt ein spannendes politisches Ränkespiel in Szene, das sich rund um die diplomatischen, politischen und nicht zuletzt militärischen Verstrickungen der Föderation und Klingonen dreht, eine nicht immer subtile, allerwenigstens nutzbringende Glasnost-/Perestroika-Allusion, die sich nahtlos ins Star Trek-Universum einfügt, zumal einen mitreißenden Polit-Thriller im Weltraum abgibt. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und der sicheren Hand Meyers gerät das Lebewohl zu einem dramatisch-spannenden Höhepunkt der Abteilung Kirk, der es gestattet wird, mit Würde und erhobenen Hauptes abzutreten - das Glück hat nicht jeder. Übrigens: für mich der "Star Trek", der sich beinahe Bild für Bild am nachhaltigsten in mein Gedächtnis eingebrannt hat. (8,5)

Mord im Orientexpress [Murder on the Orient Express] (1974)
Ein Whodunit-Klassiker nach Agatha Christie, mit Sidney Lumet auf dem Regie-Stuhl, einer vorzüglichen Darbietung Albert Finneys als Poirot und einer hochkarätigen Besetzung. Freilich, die Begrenzung auf den Zug als beengtes Setting wirkt sich nachhaltig aus, die Ermittlungen beschränken sich auf kreuzverhörartige Dialoge zwischen dem belgischen Meisterdetektiv und jeweils einem, manchmal zwei Verdächtigen in Wiederholung für die gesamte Belegschaft. Der Spielraum für die namhaften Darsteller, sowie die Inszenierung ist dementsprechend limitiert, in der Regel auf besagte Wortwechsel begrenzt, was jedem Dialogverächter sauer aufstoßen wird. Die Auflösung ist ungeachtet dessen ein Schmankerl, ein pfiffiger Kniff innerhalb seines Genres, selbst wenn sich meine moralischen Zweifel an diesem Ausgang nach wie vor nicht zerstreuen lassen. Bei Sherlock Holmes hätte das Ende jedenfalls anders ausgesehen. (7)

Glimmer Man [The Glimmer Man] (1996)
Steven Seagal gegen einen Serienkiller! Oder doch gegen die Mafia? Oder gegen Verschwörer aus den oberen Reihen? Jedenfalls qua Keenan Ivory Wayans mit Buddyelement, obwohl Seagal vornehmlich selbst Hand an die Widersacher legt. Dabei hatte er zuvor der Gewalt abgeschworen (!), was man aufgrund seines gewaltsamen Umgangstons nicht vermutet hätte. Ergibt irgendwas an diesem Film einen Sinn? Ich mag ihn! (B-Action-Skala: 7)

Das Geheimnis der weißen Nonne [The Trygon Factor] (1966)
Die letzte britische Ko-Produktion in der Folge der Edgar Wallace-Filme, als findiger Scotland Yard-Ermittler gibt sich Stewart Granger die Ehre (anstelle eines "Old Surehand" Teil 2). "Der Bucklige von Soho" im Hinterkopf wirkt "Das Geheimnis der weißen Nonne" glatt ein wenig "back to the roots": das geschichtsträchtiges Herrenhaus samt alteingesessener englischer Familie, bei der der Haussegen sichtlich schief hängt, unheimliche Nonnen und umtriebige Gangster (Eddi Arent darf sich zum Abschied noch einmal die Ehre als Bösewicht geben) - allesamt bekannte und beliebte Wallace-Tropen. Soweit so klassisch. Der ausgefallene Banküberfall, sowie das auffällige Verhältnis der Geschwister besagten Klans (der Bruder gibt sich überdeutlich feminin, die Schwester wäre lieber als Mann geboren) geben dem Ganzen immerhin bemerkenswerte Kanten, die Cyril Frankels kunterbunten Beitrag über das gepflegte Mittelmaß der Reihe erheben. (6,5)

Die Blaue Hand (1967)
Nach einer kleinen Wallace-Pause meldet sich Klaus Kinski zurück, obendrein in einer Doppelrolle - als ob ein Exemplar die Welt nicht bereits überfordern würde. In Kombination mit dem Irrenhaus und der wirren Handlung, die zum Teil aus beidem resultiert, ergibt sich ein konfuser und vertrackter Krimi, den ich auf Grund dieser Besonderheiten vermutlich mögen müsste, es andererseits deswegen und wegen Alfred Vohrers Regie, die ich normalerweise schätze, nicht tue. Vielleicht beim nächsten Mal. (5,5)

Ghost Ship (2002)

'nuff said. (3)

Rotes Kornfeld [红高粱 Hong Gao Liang (Red Sorghum)] (1987)
Das erste Regie-Werk von Zhang Yimou nach einem Werk von Mo Yan befasst sich mit einer Gemeinschaft weit abseits von menschlichen Ballungszentren, eine Arbeitsgemeinschaft in bäuerlich-handwerklichem Szenario beheimatet in einer kargen Region Nordchinas, setzt die Erzählung in einem den Dargestellten angemessen einfachen Stil um, drückt Gefühle und Befindlichkeit über einen komplexen Kontext der Landschaft, der Umgebung aus, mal ernst, mal amüsierend, gegen Ende blutig dramatisch, weniger auf einen politischen, denn auf einen emotionalen Effekt abzielend (7,5)

Briefe aus dem Jenseits [The Lost Moment] (1947)
Literarische Gothic Romance vor den berückenden Studiokulissen eines stimmungsvoll aufgebauten Venedigs und eines vom Endpunkt eines langen Verfallsprozesses zeugenden venezianischen Palazzos, in dessen Hallen Mysteriöses geschieht, das es zu enthüllen gilt. Zumal die ausdrucksvollen Bauten in schönen Kameraaufnahmen eingefangen sind und einem tragischen Schicksal Gewicht verleihen. Einzig das Ende wirkt gemessen an dem gesehenen beinahe zu positiv. (7)

Der Mönch mit der Peitsche (1967)
Ein Remake im Zyklus der Rialto-Edgar-Wallace-Produktionen. Warum ausgerechnet "Der unheimliche Mönch" einer Neuverfilmung bedurfte, weiß wahrscheinlich allein Horst Wendlandt, und diese Notwendigkeit wird nach Sichtung nicht gerade schlüssiger, da man bis auf das offenbar auf direktem Wege von einem James Bond-Villain übernommene mit Aquarien und Alligatoren (!) ausgestattete Versteck des Bösewichts dem Plot wenig hinzuzufügen wusste - abgesehen vom unaufhörlich kaugummikauenden Joachim Fuchsberger. (5,5)

There's Always Vanilla (1971)
George A. Romeros zweite Regiearbeit, seinen eigenen Worten nach sein schlechtester (a total mess), ist realiter zweifellos nicht ohne Makel, von einem miserablen Film hingegen meilenweit entfernt, als tragische Romantic Comedy im Œuvre des Königs des Zombiehorrors höchstens ungewöhnlich. Die Beziehung, von der er erzählt, befindet sich im Spannungsverhältnis eines 60er-/70er-Jahre geprägten Freiheitsgedankens, der Lust am Leben und der Liebe, die teils einem Reifeprozess obstruiert, und der von Romero bekannten (überdeutlich in "Dawn of the Dead" ausformulierten) Gesellschafts- und Konsumkritik, was im Zusammenspiel mit der recht spröden, schmucklosen Inszenierung überraschend gut Hand in Hand geht. Die größten Schwächen weist die Dramaturgie auf, was die Aussage des Regisseurs die Defizite des Drehbuchs betreffend zu untermauern scheint. (6,5)

Critters 3 - Die Kuschelkiller kommen [Critters 3] (1991)
Ich finde die "Critters"-Filme im Grunde ihres Herzens einnehmend sympathisch, sie verfügen über ihren eigenen kruden B-Movie-Charme, in der Regel liebenswürdige Charaktere, ganz zu schweigen von den Critters selbst, die als bösartigere Ausgabe der Gremlins mannigfach Freude bereiten. In Teil 3 verlassen sie das ländliche Ambiente und ziehen um in ein urbanes Setting, ein runtergekommenes Mietshaus reich an herzlichen Figuren (u.a. Leonardo DiCaprios Spielfilmdebüt), die man ungern sterben sehen möchte, abgesehen von den unredlichen Exemplaren. Wegen der relativen Gediegenheit des Geschehens (gemächliche Spannung, null Grusel, ein überschaubarer Bodycount, sowie ein gebremstes Critters-Chaos) natürlich kein Höhenflug, aber eben liebenswert. (B-Movie-Skala: 6)

Ghettogangz - Die Hölle vor Paris [Banlieue 13] (2004)
Was ein selten dämlicher deutscher Titel. Luc Besson und Pierre Morel finden in der Kunst des Parcours nicht bloß eine reichhaltige Quelle für temporeiche und adrenalingeladene Actionszenen, obgleich jene ohne jede Frage spektakulär anzuschauende und zu erlebende Höhepunkte bieten, sondern mehr noch eine opportune Entsprechungsform für das Empfinden der sozialen Enklave des Banlieues und ihres Quasi-Heilands Leïto, eine Symbiose aus Action und sozio-politischem Kommentar, die "Banlieue 13" zu einem der aufsehenerregendsten französischen Actionfilmen seiner Zeit erhebt. (7)

Der Hund von Blackwood Castle (1968)
Nachdem sich die vorhergehenden Edgar Wallace-Verfilmungen stärker den kriminellen als den schaurigen Aspekten gewidmet haben, erlaubt sich Alfred Vohrer hier wieder mehr schauerliches in die Handlung einfließen zu lassen. In Maßen natürlich, schließlich ist der Sherlock Holmes entliehene eponyme Hund mit seinen angeklebten Pappbeisserchen nur bedingt zum Gruseln befähigt. Die Geschichte rund um die vor Jahren ergaunerte Beute, die sich einzusammeln die damaligen Räuber anschicken, gefällt wie das Setting, die Abnutzungserscheinungen innerhalb der Reihe verhindern jedoch größeres. (6)






















13 - 6,4 (83,0)