Dienstag, September 09, 2014

Kurzreviews August/II/2014

Anscheinend sind wir wieder in eine Phase eingetreten, in der (mal mehr, mal weniger) große des Filmgeschäfts dieser Welt lebewohl sagen. Nach Robin Williams müssen wir uns jetzt auch von Regisseur ("Chaplin", "Gandhi", "Die Brücke von Arnheim") und Darsteller ("Gesprengte Ketten", "Jurassic Park", "Das Wunder von Manhattan"-Remake) Richard Attenborough verabschieden, der am 24. August 2014 im Alter von 91 Jahren von uns gegangen ist. Am 1. September 2014 verstarb zudem Gottfried John mit 72 an den Folgen einer Krebserkrankung, als Darsteller war er unter anderem für Rainer Werner Fassbinder tätig, größere internationale Bekanntheit dürfte durch seine Rolle als Bond-Bösewicht in "Goldeneye" bekommen haben. Kurz danach am 4. September 2014 erwachte Entertainerin Joan Rivers nicht mehr aus einem künstlichen Koma, in dem sie nach einer Stimmbandoperation lag.

R.I.P.

Tortzdem präsentiere ich hiermit wiederum die 9 Filme und 2 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat August seit der letzten Liste gesehen habe:

Serien-Staffeln 
Babylon 5 (Season 3) (1995/96) - (8,5-9)
Pushing Daisies (Season 1) (2007) - (7,5-8)

Filme
V wie Vendetta (2005)
Nicht direkt eine gelungene Übertragung der komplexen Graphic Novel, nichtsdestotrotz eine mitreißende Kino-Version, die, nach ein wenig Anlaufschwierigkeiten, mit einigen brillianten Montagen große Kinomomente schafft und sich durchaus was vom Diskussionspotenzial der Vorlage bewahrt. (8,5)

Stirb langsam (1988)
Einfach DER Actionfilm. Vielleicht nicht so schnell wie neuere Produkte, dafür sicher inszeniert, mit einem ikonischen, da unperfekten Helden und einem grandiosen Bösewicht. Oft kopiert, nie erreicht. (10)

Krieg der Götter (2011)
Kurioses Style-over-substance-Produkt mit unterenwickeltem Drehbuch, damit einhergehend leeren Charakteren und in einem bedrückend künstlichem Look. Immerhin sind die Schlachtszenen grimmig und wenig zimperlich, wirken somit rauer und weniger angenehm durchästhetisiert. Trotzdem höchstens ein unbedeutendes Nebenprodukt. (4)

Mama (2013)
Das Schlimme ist, der Film hat tatsächlich gelungene Szenen, unheimliche Vorkommnisse, die die Präszenz der hyperprotektiven Titelfigur andeuten und mit einem Anflug von Gänsehaut bewusst machen, und wirklich gute Darsteller. Dem gegenüber gibt es zwar gruselig gemeinte, dennoch effektlose Schockversuche, die in ihre Künstlichkeit zusammenfallen. Zumal die Geschichte schwach erzählt ist und der Wandel von Jessica Chastains Charakter ruckartig und unüberzeugend erzwungen wird. (4,5)

Scary Movie 5 (2013)
Reiner Zufall nach "Mama", treibt mir gar etwas Schamesröte ins Gesicht. Denn er ist unsagbar dämlich, auf die wenigen Gags, die in ihrer albernen Art witzig sein können, folgen dutzende misslungene, humorfremde Einschübe. Bei allem bleibt man der Formel treu: statt Parodie setzt man auf Kopie, ergänzt um Slapstickeinlagen, Körperflüssigkeiten oder haltlose pop-kulturelle Referenzen. Bitte, bitte tragt die Reihe und alle damit verbundenen Epigonen endlich zu Grabe - oder verschafft ihr tatsächlich eine Frischzellenkur. (2)

Men in Black 3 (2012)
Zunächst einmal: das ist eine Zeitreise-Geschichte, also werft alle Logik über Bord. Wenn Will Smiths Trip in die Vergangenheit Spaß macht, liegt das primär an Josh Brolin, der als jüngere Version von Tommy Lee Jones brilliert und zu Smith mindestens genauso gute Chemie beweist, zum anderen am gelungenen Antagonisten. Die großen Schwächen des Films, neben der eingangs erwähnten, finden sich im unaufgeregten Drehbuch, das den Filme wie eine Serien-Episode wirken lässt und zu selten sein Setting zu nutzen weiß. (6)
Der Letzte Lovecraft - Auf der Suche nach dem Relikt des Cthulhu! (2009)
Wer schon immer mal H. P. Lovecraft-Nerds beim Cthulhu-Cosplay zugucken wollte, hat hier die Gelegenheit. In seiner trashigen Fan-Naivität irgendwo sympathisch, für einen Hobby-Film beinahe zu "sauber" ausgefallen, damit leider auch  zu langweilig, da selten wirklich witzig oder dämlich genug, um langzeitig zu unterhalten. (Trash-Skala: 3)

The Body (2012)
Oriol Paulo entlarvt früh den Mörder, macht ihn sogar zum Protagonisten, lässt ihn parallel zu den polizeilichen Ermittlungen agieren, hält trotzdem noch eine unbekannte dritte Partei in der Hinterhand, um den Faktor der Ungewissheit aufrecht zu erhalten. Aus der Interaktion zwischen diesen drei Ebenen ergeben sich hochspannende Szenen, und obwohl erfahrene Krimi- und Thriller-Fans den finalen Twist erahnen können mögen, hält die häppchenweise vorangetriebene Aufdeckung der Handlung bei der Stange und ermöglicht ein Rätseln und Mitfiebern bis zum Schluss. (7)

Die Totale Erinnerung - Total Recall (1990)
Paul Verhoeven und Arnold Schwarzenegger auf dem Mars. Hier durfte der Regisseur so richtig am Rad drehen und feiert eine irre Achterbahnfahrt ab, hetzt seinen Hauptdarsteller von einen ausgeflippten Setting ins nächste, kann dabei vor allem auf sein FX-Team bauen. Alle Diskussion, ob das nun ein implantiertes Abenteuer oder die Realität war, erscheint bei diesem ausgedehnte Sci-Fi-Spaß letztendlich als Randnotiz. Immer wieder gerne. (7,5/10)

















9 - 5,8 (52,5)