Freitag, Juni 01, 2018

Kurzreviews Mai/II/2018

Hiermit präsentiere ich wiederum die 12 Filme und 4 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Mai seit der letzten Liste gesehen habe:


Serien-Staffeln
Hercules im Labyrinth des Minotaurus [Hercules in the Maze of the Minotaur] (1994) - (5,5-6,5)
Star Trek: Deep Space Nine (Season 1) (1993) - (7-10)
Arrow (Season 1) (2012-2013) - (6-7)
Rick and Morty (Season 2) (2015) (6-8,5)

Filme
Parasiten-Mörder [Shivers] (1975)
Ein noch astreiner Exploitation-Horror, ekelerregend und beängstigend, doch schon hier touchiert David Cronenberg wesensgemäß in seinem Œuvre vorherrschende Themenkomplexe. Abgesehen davon eine an diese angepasste, kreative Variation des Zombiefilms (unverkennbar beeinflusst von George A. Romero) oder mehr noch der Infizierten-Zombies, wobei die apokalyptischen Implikationen Hand in Hand gehen mit einem unterschwelligen Gefühl der ekstatischen Befreiung - ganz gemäß dem Prinzip des creative cancer. Trotz einiger inszenatorischer Grobheiten ein bereits mehr als beachtliches Spielfilmdebüt. (7)

Leprechaun 6 - Back 2 tha Hood [Leprechaun: Back 2 tha Hood] (2003)
Mindestens genauso großer Stuss wie der Vorgänger, vielleicht minimal temporeicher. Warwick Davis macht's. (B-Movie-Skala: 5)

Uzumaki [うずまき Uzumaki (Spiral)] (2000)
Higuchinsky überträgt die grotesken Bilderwelten aus Itō Junjis Horror-Manga vergleichsweise adäquat, verlässt sich auf eine hypnotische, beunruhigende Atmosphäre, einlullende Sequenzen, sowie bewusst überspitzte und karikaturhafte Darstellungen, verzichtet ferner auf rettende Erklärungen oder erlösende Logik, was die alptraumhaften Vorkommnisse als noch ungewisser und verunsichernder ausstellt. Manche mögen das mit "schräg" umschreiben oder gar abtun, in Wahrheit scheinen selbst skurillste Einfälle mit Bedacht und gewiss nicht ohne Effekt eingesetzt. (7,5)
Alles steht Kopf [Inside Out] (2015)
Eine mitunter staunenswert kreative Idee, die einen fantastischen Animationsfilm hergibt, darüber hinaus einen achtsamen Versuch darstellt, Gefühlswelten, abstraktes Denken, Bewusstsein und Unterbewusstsein kindgerecht zu illustrieren und zu vermitteln. Das ist optisch auf einem bei Pixar üblichem hohem Niveau, bunt, ideenreich, originell. Gleichwohl konnte er mich nicht hundertprozentig für sich einnehmen, kommt langsam in Fahrt, schleicht sich zunächst durch zuckerigen Kitsch, bleibt später trotz der Krisenzeit zu flauschig und abenteuerlastig, Joy nervt mit ihrer totquatschenden Art den gesamten Film hindurch, soll trotzdem Sympathie- und Identifikationsfigur sein und dafür, dass in die Tiefen einer kindlichen Persönlichkeit eingetaucht werden soll, bleiben die meisten Figuren arg holzschnittartig. Damit möchte ich "Inside Out" nicht kleinreden oder seine Wirksamkeit in Frage stellen, nichtsdestoweniger beschleicht mich das Gefühl, dass diese Idee bei Disney und Pixar nicht unbedingt am besten aufgehoben war, dass ein mutigerer, experimentierfreudigerer Regisseur vielleicht tiefer, intensiver in die Materie einzudringen im Stande gewesen wäre, wirklich da hin zu gehen, wo es unangenehm, sogar schmerzhaft, dafür ausdrucksstärker, weniger auf Unterhaltung gemünzt hätte werden können. Hochgradige Ambition, die hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Ich schwanke. (7,5)

Blutige Seide [6 donne per l'assassino] (1964)
Ein Klassiker und optischer Leckerbissen von Mario Bava, das Set Design, die Ausleuchtung und die verspielte, behände Kameraarbeit sind schlicht atemberaubend, nebenbei legte er mit "6 donne per l'assassino" den Keim für den Giallo. Großartig! (8)

Ralph reichts [Wreck-It Ralph] (2012)
Ein bisserl der bessere "Ready Player One", begibt sich gleichfalls auf das "Game Grid" und erzählt vom üblichen Außenseiter, der sich seiner von der Gesellschaft vorgeschriebenen Rolle und Funktion nicht widerstandlos fügen möchte, sich folglich aufmacht, den Wert seines individuellen Charakters unter Beweis zu stellen. Dabei findet er natürlich Freunde und stößt auf Feinde, stellt letzten Endes fest, dass er nicht alleine leidet. Erzählt seine altbekannte Geschichte beherzt, mit unaufdringlichen Anspielungen und kann durch seine liebenswerten Figuren überzeugen. (7)

Vier Fäuste gegen Rio [Non c'è due senza quattro] (1984)
War das ein Dauerbrenner seinerzeit auf Kabel 1. Gehört in meinem Bekanntenkreis zu den bekanntesten Filmen des Duos Bud Spencer/Terence Hill. Mit dem uralten, handelsüblichen Rezept der Verwechslungskomödie konnte man hier indes gar nicht schiefliegen, der Kontrast zwischen den beiden Paaren legt die Film-Personae von Spencer und Hill offenkundig wie selten zuvor und gibt ihnen ausladend viel Raum, diese auszuspielen, selbstredend inklusive zünftiger Schlägereien und herrlichen Rainer Brandt-Sprüchen. Köstlich! (7)

Kickboxer from Hell [靈魔大決鬥 Ling mo da jue dou (Zodiac America 3: Kickboxer from Hell)] (1990)
Ach ja, der gute Godfrey Ho. Ein weiteres Copy-Paste-Patchwork-Meistwerk aus den Wirren seines Schaffens. Die nachgedrehten, mit dem eingekauften Gespinst (ein unerhört öder, unfreiwillig komischer HK-Spuk-Horror mit Nora Miao namens "The Obsessed") auf Teufel komm raus (ha ha) unvereinbaren Ninja-Sequenzen sind wie immer ein Brüller: da prügeln sich (ein mal mehr) fähige Kampfsportler, die hundsmiserable Schauspieler abgeben, mit Kriegsbemalung, in Kartoffelsäcke und Schlimmeres gezwängt durch zugegeben ordentlichen Choreografien. Soweit so bekannt. Was den Vogel abschießt, ist, dass, in einem erbärmlichen Versuch, eine Verbindung zum dazwischengeschnibbelten okkulten Ursprungsmaterial herzustellen, angebliche Kung-Fu-Satanisten (wie, keine Ninjas??? Betrug!) die Übeltäter darstellen - mit Luzifer höchstselbst als Strippenzieher! Sagenhaft doof, allein das Make-Up des Beelzebubs, und wären die Anteile des flauen "The Obsessed" nicht so groß, wäre das an trashiger Unterhaltsamkeit kaum zu überbieten. (Trash-Skala: 7)
Space Platoon [Leprechaun 4: In Space] (1996)
Eine Zeitlang war es scheinbar für Horror-Ikonen (siehe: Pinhead, Jason) unvermeidlich, einen Ausflug ins All unternehmen zu müssen, sodass sie ihrem todbringenden Handwerk kosmische Ausmaßen verleihen konnten, nur um letztlich zu abgegriffenen Genre-Mechanismen und -Paradigmen zurückzukehren. So geschehen mit dem ungruseligsten Vertreter seiner Zunft: dem garstigen Mörderzwerg Leprechaun. Auch er durfte sich durch schäbige Raumschiff-Sets und grottige Schauspieler schnetzeln, das immerhin zugegeben kreativ. Warwick Davis macht daraus wie immer einen größtmöglichen Spaß und selbst dem irischen Mini-Raffzahn bietet der Schauplatzwechsel erfrischende Abwechslung, sogar Raum für eine wunderbare Prise unberechenbaren Wahnsinns. Dass er in der Folge im Ghetto landen sollte, konnte ja niemand ahnen... (Trash-Skala: 6)

Die Besucher [Les visiteurs (The Visitors)] (1993)

Chushingura: The Truth [忠魂義烈 実録忠臣蔵 Chūkon giretsu: Jitsuroku Chūshingura] (1928)
Live gesehen mit Erzähler und musikalischer Untermalung (tolles Erlebnis!). Die klassische Geschichte der 47 Samurai umgesetzt als emotionaler Kostümschinken, prächtig ausgestattet, gravitätisch gespielt, auf beachtlichem technischen Niveau. Neben den vielen klar kadrierten, theaterhaften Totalen gefallen zudem die hie und da angewandten Tricks. Letztlich dreht sich natürlich alles um Ehre, Lehnsherrentreue (bis in den Tod) und Samurai-Stolz im Angesicht vorrückender Ungerechtigkeiten in und Verkommenheit der Samurai-Kaste, da es sich jedoch um eine der bedeutendsten, einflussreichsten Erzählungen der japanischen Kultur geht, ein nicht zu unterschätzendes Kunstwerk. (8)

Codename U.N.C.L.E. [The Man from U.N.C.L.E.] (2015)
In Unkenntnis der Serie. Die attraktiven Erscheinungsformen von Henry Cavill, Arnie Hammer und Alicia Vikander, die Schaukasten-artige Zurschaustellung adretter 60er-Mode und Karosserien, sowie die gewohnten Guy Ritchie-Manierismen ergeben hübsch anzuschauenden, oberflächlichen Agenten-Eye Candy, von dem nicht allzu viel hängen bleibt, obwohl die Hauptdarsteller einen guten Job machen und untereinander harmonieren. Hübsche Menschen, geleckte Bilder - ein reiner Zeitvertreib. (6,5)



















12 - 6,6 (79,5)

2 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Hatte mal die Pilotfolge von ARROW gesehen, womöglich sogar die 2. Episode, aber irgendwie war das nicht so meins bzw. trifft dies auf diese ganzen CW-Serien des DC-Universums zu.

Okami Itto hat gesagt…

Kann ich schon verstehen, ist halt eine ziemlich flache Superhelden-Action-Serie - mehr nicht: unkomplizierte Berieslung für Zwischendurch, wenn ich gerad nichts Besseres zur Hand habe. Darum hat es lange Zeit in Anspruch genommen, bis ich die erste Staffel (über 20 Folgen dafür ist schon crazy... und ich rege mich immer über das 13-Folge-Format der Marvel-Serien auf! ;)) zum Ende gebracht hatte. Ma schauen, ob ich das fortsetze. ^^