Montag, Februar 01, 2016

Kurzreviews Januar/II/2016

Hiermit präsentiere ich wiederum die 14 Filme und 4 Serienstaffeln/-specials (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich im Monat Januar seit der letzten Liste gesehen habe:


Serien-Staffeln
Galavant (Season 1) (2015) (6-6,5)
Wayward Pines (Season 1) (2015) (5-5,5)
Code of a Killer (2015) (4,5-5,5)
Ich, Claudius, Kaiser und Gott (1976) (7,5-8,5+)

Filme
National Security (2003)
Durchschnittliche Buddy-Action-Komödie nach bekanntem Muster und die Frage: nervt Martin Lawrence oder nicht? (5)

Unleashed - Entfesselt (2005)
aka "Danny the Dog". Jet Li passt gut in die Rolle des herzensguten, aber als Hund gehaltenen und zum Kampf gezwungenen Unterdrückten. Louis Leterrier kann dahingegen den oberflächlichen, menschelnden Dramateil mit dem letztlich zu dominanten Actionteil kaum in Einklang bringen, liefert zumindest brauchbare Martial Arts. (5,5)

Liebesgrüße aus Pistolen (1972)
Trotz des greifbareren Bösewichts fand ich den noch etwas spannungs- und ereignisloser als den Vorgänger, wo Shafts Coolness außerdem besser zur Geltung kam. Der Krimirahmen wirkt einerseits zu versatzstückt, andererseits zu überraschungsarm, Erkenntnisse aus Ermittlungen sind spärlich. Wenigstens das Finale überzeugt mit einer knalligen Verfolgungsjagd zu Boden, Luft und Wasser. (5,5)
Die Maske des Zorro (1998)
Blogbuster-Kino wie es sein sollte, obendrein eine gelungene Neu-Verfilmung: mit Witz, Charme, handgemachter Action und einer überzeugenden Darstellerriege, eine harmonische Synthese aus Alt und Neu. (7)

Shaft in Afrika (1973)
Shaft jagt undercover Sklavenhändler! Waren die vorangegangenen Beiträge immerhin als Milieukrimis zu gebrauchen, ist der letzte der Reihe absoluter Trash, inklusive eines angemessen bescheuerten Widersachers. Witzigerweise in Anbetracht der Flüchtlingskrise wieder aktuell. (Trash-Skala: 6)

Shaft - Noch Fragen? (2000)
John Singleton versuchte sich erst beinahe 30 Jahre später an einer Neuauflage, ideal besetzt mit Samuel L. Jackson in der Hauptrolle, der sie vielleicht sogar noch etwas besser ausfüllt als seinerzeit Richard Roundtree. Vom Ton her deutlich moderner und flotter, unter Beibehaltung des grundlegenden Krimi-Charakter gewürzt mit mehr Action, wirkt das nichtsdestotrotz über weite Strecken wie ein nicht gerade spannungsgeladener Serienbeitrag. Zuwenigst wäre das eine ersprießliche Basis für eine Sequel gewesen. (6,5)

Big Fish (2003)
Einer der schönsten Filme Tim Burtons und einer der schönsten Fantasy-Filme überhaupt, eine zutiefst rührende (nicht zu verwechseln mit kitschige) Vater-Sohn- und märchenhafte Lebensgeschichte, eine Beschwörung der Kraft des Erzählens, der Fantasie und der Zwischenmenschlichkeit. (9)

Driver (1978)
Der Titel ist Programm und da müssen die Autoverfolgungsjagden selbstredend stimmen. Tatsächlich sorgt Walter Hill auf diesem Sektor für die mit besten Jagdszenen ihres Genres, aufregend, allein vom Dröhnen der Motoren und Quietschen der Reifen akustisch akzentuiert, ohne in Hektik zu verfallen. Die unverkomplizierte, spröde inszenierte Geschichte gefällt nicht minder, hat prägnant skizzierte Charaktere im persönlichen Kampf untereinander. Und an alle "Drive"-Hipster: so macht man's richtig und Ryan O'Neal bleibt die erste Wahl des coolen, wortkargen Fluchtwagenfahrers. (8)

French Connection - Brennpunkt Brooklyn (1971)
Ein unglamuröser Kampf gegen die Drogen, mühsame, zermürbende Arbeit der Ermittler im Kontrast zum luxuriösen Auftreten der Gejagten, ein runtergekommener Moloch einer Stadt - William Friedkins dem Dokumentarstil nahe Inszenierung nimmt dem Polizisten den heldenhaften Schein, lässt seine Arbeit in einem verdrossenem Licht, seine Methoden in einer Grauzone erscheinen. Insbesondere der abgehalfterte, manisch-obsessive Charakter von Gene Hackman ist Ausdruck eines gänzlich abgebrannten Typus Mensch im verzweifelten Kampf mit sich selbst. Dazu passt das bittere Ende. Ein Meilenstein des Polizei-Thrillers, inklusive einer der legendärsten Verfolgungsjagden im Film. (8,5)

Die Etwas anderen Cops (2010)
Hat witzig-überraschende Momente und ich mag Mark Wahlberg, im Großen und Ganzen fand ich den jedoch eher fad. (5)

Leben und Sterben in L.A. (1985)
William Friedkin bringt "French Connection" in die 80er und nach L.A., bewegt sich stilistisch in Richtung "Miami Vice". Resultat: chice Bilder für eine spannungsarme Geschichte, die Jagd nach Willem Defoe entwickelt nie den Sog von Friedkins Klassiker, das Ende wirkt höchstens ansatzweise vergleichbar ernüchternd. Die Verfolgungsjagd und Crazy Defoe gefallen. (6)

Fluchtpunkt San Francisco (1971)
Was beim ersten Hinschauen wie eine simple Hochgeschwindigkeitsjagd anmutet, streckenweise auch so daher kommt, entpuppt sich in Wahrheit als Sinnsuche im Geschwindigkeitsrausch, beim genaueren Hinsehen mehr noch Existenzflucht in der Bewegung, ein beinahe heldenhafter Abgesang auf den Freiheitsgedanken der amerikanischen 60er, der in den 70ern auf der Bühne der endlos scheinenden, nur zwei Richtungen zulassenden Straße zum Kampf gegen das erdrückende Establishment stilisiert wird. (7)
Wachsblumenstrauß (1963)
Der kürzeste, trotzdem ein nicht besonders straffer Beitrag der Reihe, da unter den Verdächtigen zu wenig Aufregendes vorfällt, derweil Margaret Rutherford einige sympathisch schrullig-komische Auftritte hinlegen darf. Ein bisschen mehr Geplänkel zwischen ihr und Robert Morley hätte ebenfalls gefallen. (7,5)

Shrew's Nest (2014)
Ein spanischer "Misery" wär's gern gewesen, doch die einfallslose, sogar strukturlose Regie steht sich selbst im Weg, das erste Drittel zieht sich ziemlich, die dramatischeren Szenen wirken öfters unfreiwillig komisch, trotz einiger blutiger Gewaltspitzen. Mehr Luis Tosar wäre weiters nicht zu verachten gewesen. (3,5)























14 - 6,4 (90,0)

2 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Fand Shrew's Nest auch nur mäßig überzeugend. Schön, dass ich da nicht alleine bin. Bei Big Fish gefiel mir das Buch allerdings mehr als Burtons Film, gerade in der Vater-Sohn-Darstellung.

Okami Itto hat gesagt…

Ich verfolge Álex de la Iglesias Karriere nicht gerade aufmerksam, wo er als Produzent mit drin hängt natürlich noch weniger. Insofern hatte ich keine Erwartungen an "Shrew's Nest" (hätte ihn im Grunde ohne die Initiative meiner besseren Hälfte überhaupt nicht gesehen, denn so viel gebe ich auf die "Tipps der Woche" der OFDB nicht). Vielleicht unterscheide ich mich darin zu solchen, die den Film gleich wegen ihm in den siebten Himmel loben, ungeachtet dessen, dass er "nur" Produzent ist. Das plus das Standard-Argument "ist ja kein Thriller Marke Hollywood, deswegen gleich super-toll". Wie dem auch sei: am Anfang fand ich ihn sterbenslangweilig, danach höchstens unfreiwillig komisch. Die Darsteller sind grötenteils in Ordnung, selbst wenn Macarena Gómez eine schwierige Rolle zu spielen hatte. Den Regisseuren fiel aber mal so gar nichts ein.

Das Buch habe ich nicht gelesen, daher kann ich dazu nichts sagen.