Montag, Juni 01, 2015

Rick Baker vs. Hollywood

Eigentlich wollte ich heute die Review-Liste für den Mai veröffentlichen, stattdessen poste ich diesen Beitrag, der ursprünglich am Samstag raus sollte, leider ich war zu beschäftigt ihn zu verfassen. Die Reviews folgen am 3. Juni.

Zum Thema: Richard Baker hat genug!
Einer der bedeutendsten und besten Make-Up-Künstler der Film-Industrie, zu dessen Arbeiten Filme wie "Star Wars", "American Werewolf", "Gremlins", "Bigfoot und die Hendersons", "Ed Wood", "Men In Black", das "Planet der Affen"-Remake oder "Hellboy" zählen, dessen Schaffen Michael Jacksons "Thriller" zu einer Revolution des Musikvideos machte, der sieben Mal mit dem Oscar prämiert wurde, kehrt Hollywood (vorerst) den Rücken zu. Dies gab er am 28. Mai 2015 bekannt. Der Grund ist, dass er dem ganzen CGI-Müll und dem "Lieber billig, dafür halbe Arbeit"-Duktus der Produzenten und Marktanalysten überdrüssig ist, es nicht mehr einsieht, schlecht bezahlt und aus Budget-Gründen zu deutlichen qualitativen Kompromissen gezwungen zu werden.

Das bedeutet nicht, dass er seinen Job an den Nagel hängen oder seinen Traum aufgeben möchte. Er will gerne und mit vollem Einsatz weiterarbeiten, aber zu seinen Bedingungen und nicht unter den kastrierenden, durchkalkulierten, kunstfeindlichen Auflagen des überproduzierten Blogbuster-Films. Bereits 2014 musste Baker sich dem Druck der Computer-Animation beugen und sein Atelier "Cinovation Studios" schließen, seine Mitarbeiter entlassen. Viele seiner Original-Kreation aus diesen Studios lässt er nun bei Prop Store versteigern.


Es ist tief traurig, dass dieser Mann, ohne den es viele der schönsten, schaurigsten und fantasiereichsten Maskeneffekte nie gegeben hätte, der uns unzählbare magische Kinomomente schenkte, derart in die Ecke gedrängt wird. Ich bin nicht fortschrittfeindlich, wohl aber ein Freund des Gleichgewichts. Und meiner Meinung nach neigt sich die Waage der Trickschmieden zurzeit viel zu bedenklich in eine Richtung, ein Symptom der aktuellen Lage der größeren Filmindustrie. Letztendlich, wenn Hollywood nicht weiß, was es an jemandem wie Rick Baker hat - dann habt ihr ihn auch nicht verdient!

Ich wünsche Dir viel Glück Rick! Ich verstehe Dich und hoffe, dass die Filmwelt irgendwann mal wieder zur Vernunft kommt.

Keine Kommentare: