OK. Ich hatte zwei Reaktionen zum Staffelfinale. Die erste:
Und meine Quintessenz: brillant! Einfach nur brillant! Ich habe gelesen, was manche Buchkenner vermuten. Was es nicht weniger brillant machen würde. Zunächst aber, eventuelle Prognosen für Staffel sechs bei Seite gelassen, ist das Ende dieser Folge purer Zynismus, die Krönung einer schwierig zu fassenden, vor allem jedoch grandios düsteren, hoffnungs- und sympathiebefreiten Staffel, die "Game Of Thrones" dem Wahnsinn und der Verzweiflung näher gebracht hat als jemals zuvor. Im Angesicht der letzten Folgen war alles Material der vorherigen Staffeln reinste Verwöhntherapie. Chapeau, dass das Schock-Triumvirat George R. R. Martin, David Benioff und D.B. Weiss derart konsequent geblieben ist, darin allen Erwartungen zu trotzen, im positiven, wie im negativen, und den jammernden Fans genüsslich vors Bein zu pinkeln. Chapeau! Folgendes ist wirklich wahr:
Dahingegen sieht sich die sechste Staffel nun dem Problem gegenüber, daran anzuknüpfen, das zu überbieten, einen Weg zu finden, das dramatisch weiterzuführen, zumindest was mich betrifft, denn mit diesem bitteren Schlussbild sind die Erwartungshaltungen vielleicht etwas überstrapaziert und die "Scheiß drauf"-Haltung, sowie die durch Ausdünnung merklich desolatere Charakterlandschaft könnten sich zum gefährlichsten Gegner jedweder weiteren dramaturgischen Entwicklung aufschwingen. Der letzte sichere Hafen hat sich mit diesem Finale verabschiedet und einige Fans höchstwahrscheinlich gleich mit. Es ist auf typische "Game Of Thrones"-Art genial, schwer zu schlucken und definitiv ein beispielloses Fernsehereignis, das sich kongenial gegen klassische Erzählstrukturen stemmt, im Zusammenspiel mit dem Internet und der unmittelbar erfahrbaren Zuschauerreaktion sogar noch mehr.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht und Zolle diesem Format Respekt. Trag mich hinab in den Wahnsinn "Game Of Thrones", entweder er erleuchtet mich oder ich zerbreche daran und mein Geist gleich mit. Was immer auch kommen mag: ich will dabei sein! Und ich weiß: ihr seid es auch.
2 Kommentare:
Gute Zusammenfassung! :)
Ich weiß gar nicht was alle haben? ^^
Zumindest eine der letzten Szenen war für Kenner der Bücher keine Überraschung, auch wenn das eine Szene ist, die den aktuell letzten Band mehr oder weniger abschließt und einen im Unklaren über das endgültige Schicksal des betreffenden POV-Charakters lässt.
So langsam wird es eng mit dem Storynachschub für die Serie. ^^
Aber im Notfall kommen halt alle als Wiedergänger zurück und Staffel 7 trägt dann den Titel Game of the Dead! :D
Was auch immer passiert, eines ist sicher! George Martin wird wieder in eine Bar gehen und irgendjemand von seinen Charakteren die man ins Herz geschlossen hat wird sterben! ^^
"Game of the Dead" - ha, ha, ha. Das wäre tatsächlich was. Zumal die Wiedergänger bereits frappierend an das Make-Up-Department von "The Walking Dead" erinnern. ;-)
Da ich die Bücher nicht gelesen habe und diesmal von etwaigen Spoilern verschont geblieben bin, rechnete ich so gar nicht mit diesem Ende. Daher rührte meine Reaktion. Naja, es bleibt abzuwarten, wie die Fortsetzung ausschaut und ob sich die verschiedenen Fan-Theorien bewahrheiten. BTW: ich habe Olly noch nie leiden können. Ü-B-E-R-H-A-U-P-T nicht. Und ich bin nicht mal Team Snow. Ich empfinde ihn immer mehr als dramaturgische Redundanz. ;-)
Wie dem auch sei: wenn sie für Staffel 6 nicht mal bald ein paar Charaktere nachliefern, die sie bisher ausgelassen haben, wird das eng. Und selbst wenn es dazu kommt, wird deren Expositionsphase zu einer weiteren Gefahr werden. Ich bin gespannt!
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