Mittwoch, Mai 20, 2009

Ein paar Worte zu "The Dark Knight"

Zu "The Dark Knight" gibt es nicht mehr viel zu sagen, den finden ja alle toll - ich nicht minder. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich ihn nicht als das Meisterwerk bezeichnen würde, zu welchem viele ihn gern stilisieren würden.
Deswegen will ich hier klar herausstellen: "The Dark Knight" ist kein Meisterwerk! Er ist gewiss ein sehr guter Film, an dem fast alles stimmt. Er hat mit Sicherheit einen neuen Maßstab für Superhelden-Filme geschaffen, ist eine technische Offenbarung und vor allem ist er ein genialer "Batman"-Film. Nur das meisterliche sehe ich in diesem Film nicht. Dafür fehlt noch ein Fünkchen.


Das liegt in der Tat daran, dass der Film weniger ein guter Film ist, als vielmehr eine gute Geschichte, in wunderbaren Bildern erzählt. Trotzdem erscheint das ganze eher wie eine großangelegte Psychoanalyse, als ein Meisterwerk von Kubrick-Ausmaßen.
Ich möchte hier nicht falsch verstanden werde: ich liebe "The Dark Knight"! Ich kann den Film 100-mal hintereinander angucken und er wird einfach nicht langweilig. Aber das ist kein filmisches Meisterwerk, sondern einfach nur ein wahnsinnig unterhaltsamer und spannender Film, bei jedem Sichtung wieder Spaß macht. Und solche Attribute treffen auch auf Filme zu, die qualitativ prinzipiell nur Mittelmaß darstellen.
Ich für meinen Teil gucken wirklich gerne reaktionäres 80er-Jahre Action-Kino, wie "Rambo" oder "Commando", besonders Filme von John Woo, wie "Hard Boiled" oder "The Killer", haben es mir angetan. Und auch auf diese Filme kann ich die oben aufgeführte Beschreibung anwenden - naja, bis auf "spannend", das sind diese Filme nur bedingt, da sie meistens recht vorhersehbar sind. Aber sie unterhalten verdammt gut (mich zumindest...) und auch an diesen kann ich nach mehrfacher Sichtung immer noch meinen Spaß haben. Die Spannung kann aber nun wirklich nicht die schmale Grenze zwischen einem guten Film und einem Meisterwerk ausmachen - abgesehen davon hat "The Dark Knight" natürlich auch die bessre Story.


Wie ihr sehr wohl seht, habe ich durchaus meine Probleme auszudrücken, warum ich "The Dark Knight" zwar für einen wirklich guten Film halte, ihm aber das Prädikat "Meisterwerk" vorenthalte. Jedwedes Lob, was der Film erhalten hat, ist sehr wohl berechtigt und ich will gar nicht daran rütteln. Zudem bin ich froh, dass auch mal ein wirklich guter Mainstreamfilm, der obgleich seines Bestrebens die breite Masse anzusprechen, eine durchaus durchdachte und gut in Szene gesetzte Geschichte vorzuweisen weiß, solch ein Erfolg vergönnt war.
Wenn ich mich jetzt auf die Suche nach den Fehlern bei "The Dark Knight" mache, gerate ich dadurch immer wieder ins Stocken, obwohl ich irgendwo in meinem Hirn durchaus in der Lage bin, zu artikulieren, warum ich dem Film seine 10 von 10 Punkten nicht zu vergeben vermag.

Zum Glück steht man in der heutigen Zeit via Internet nicht mehr so ganz allein da in der weiten Welt und so habe ich mir nun ein wenig Hilfe herangeholt: In diesem Video des "Nostalgia Critic" stellt Douglas Walker den Tim Burton (einer meiner Lieblingsregisseure) "Batman" Christopher Nolans "The Dark Knight" gegenüber und vergleicht die Filme gewohnt humorvoll in verschiedenen Kategorien. Und auch er kommt zu dem Schluss, das letztendlich der "Batman" von 1989 einen Tick besser ist, als "The Dark Knight". Mit den Punkten, die er angibt geh ich zu fast 100 % d'accord und glaube, dass er die Schwierigkeiten, die ich mit "The Dark Knight" habe, gut wiedergibt. Deswegen übergebe ich nun an "Nostalgia Critic" und lasse ihn erklären, was mir nicht gelingen will:




BTW:
Das Gespräch mit Christian Bale am Ende ist einfach nur grandios witzig. Deswegen wollte ich das hier auch nochmal hier veröffentlichen:

3 Kommentare:

rotfell hat gesagt…

Uh, schwere Ansage. Aber mir gefiel der alte Batman-Darsteller auch besser als der Neue. Und der alte Joker war ... nunja, lustig. Von den Bösewichten war der zweite Batman vergleichbarer mit Catwoman und dem Pinguin vergleichbarer mit dem neuen Joker. Und jetzt wo ich es gehört habe: es stimmt - die ganze zeit wird herum philosophiert und Seelenwanderung betrieben.
(Mir gefiel der alte Alfred besser). Und der neue Batman ist die reinste Plaudertasche und diese verzerrte Stimme ist auch doof.

Dennoch ist der neue Film eine sehr gute Verfilmung des entsprechenden Comics und die Handlung in sich einen Taken besser. Allerdings war der alte Batman-Darsteller einfach soviel cooler als der Neue ... *seufz* ich würde sagen, die beiden Filme sind gleich gut, sprechen aber unterschiedliche Erwartungen an.


(und jetzt muß ich den alten wieder gucken. Michael Keaton als Batman *rrrrr*)

Der Imperator hat gesagt…

Mir persönlich hat sogar Batman Begins besser gefallen und ich habe die beiden neuen Filme direkt nacheinander gesehen. The Dark Knight ist ohne Zweifel ein sehr guter Film. Mir war er aber einfach zu Dunkel ;-)

Der erste Batman ist allerdings wirklich über jeden Zweifel erhaben. Tim Burton halt ... ;-)

Okami Itto hat gesagt…

Das er zu dunkel ist, würde ich dem Film niemals vorwerfen. Aber ihm fehlt das entscheidene Fünkchen, damit man ihn wirklich als Film, was er gerne wäre, bezeichnen könnte.

Ich habe mir die Tage ein paar Gedanken dazu gemacht und werden dazu wohl noch mehr schreiben - danach folgt meine Meinung zum "Star Trek"-Reboot (grütze). Einen Vorgeschmack kann man sich bei PropheT schon abholen. ;-)