Freitag, Januar 19, 2018

Kurzreviews Januar/I/2018

Hiermit präsentiere ich wiederum die 8 Filme und die 1 Serienstaffel (ausgeschlossen Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe und noch nicht beendete Serienstaffeln), die ich bisher im Monat Januar gesehen habe:


Serien-Staffeln
Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert [Star Trek: The Next Generation] (Season 7) (1993-1994) - (10 *schnief*)

Filme
Letzte Grüße von Onkel Joe [The Wrong Box(1966)
Possierliche, britische Archetypen zum Vergnügen aller bewusst überzeichnende schwarze Komödie rund um gierige Erbschleicher, grantige Greise, umtriebige Verwandte, vertauschte Leichen und unschuldige Liebende. (6,5)

Star Trek - Treffen der Generationen [Star Trek: Generations(1994)
Der Kino-Einstand der TNG-Crew und... ja, es hätte besser laufen können. Nach wie vor gilt: einem Film, der Kirk und Picard vereint, kann ich nicht wirklich böse sein, kanonisch betrachtet kommt es durchaus zu bedeutsamen Entwicklung und alles eingerechnet liefert David Carson ausreichend denkwürdige Szenen, etwa den spektakulären, herzzerreißenden Absturz der Enterprise D. Carsons Regie bildet hingegen ebenfalls den größten Schwachpunkt, der Film steht mit einem Bein merklich im TV-Programm, Datas Gefühlsausbrüche hangeln nahe am Nervbereich und der Nexus als Plot Device steht auf ausgesprochen wackeligen Füßen. Nichtsdestotrotz kann und will ich das "Treffen der Generationen" nicht so schlecht reden, wie es allerorts verkündet wird. Es spricht der Trekkie in mir: (7)

Star Trek - Der erste Kontakt [Star Trek: First Contact(1996)
Der Höhepunkt der Kinoabenteuer von Picards Truppe, der Actionfilm. Die Borg als Antagonisten zu reaktivieren konnte im Grunde genommen gar nicht schief laufen, nicht umsonst sind sie seit jeher die beliebtesten, zugleich die faszinierendsten Gegenspieler im Star Trek-Franchise. Das Zeitreise-Element stellt sich selbstredend abermals als hanebüchen, die Durchführung als hanebüchen simpel heraus, öffnet dahingegen einer wunderbaren Prämisse Tür und Tor: die parallel zueinander ablaufenden Handlungsstränge haben allesamt ihren Reiz, geben praktisch jedem Crew-Mitglied etwas zu tun: Picard muss sich an Bord martialisch gegen die sukzessive das Schiff assimilierenden Borg erwehren (inklusive "Moby Dick"-Zitat), während Data auf Tuchfühlung mit der Borg-Queen (listig-verführerisch: Alice Krige) höchstselbst geht. Derweil dürfen sich Riker & Co. am Boden dem herrlich aufspielenden James Cromwell widmen, der eine köstliche Heldendekonstruktion vorlegt. Jonathan Frakes setzt dabei von der ersten Sekunde auf Tempo und Action, vergisst jedoch nie die Verschnaufpausen zwischendurch. Daraus ergibt sich der rasanteste, gerade aufgrund seiner Ausgewogenheit beste Beitrag der Next Generation zum Kinozyklus. (8)

Star Trek - Der Aufstand [Star Trek: Insurrection(1998)
Und hier kommt mein persönlicher Nemesis der Star Trek-Kinofilme: nach der schwungvollen, temporeichen Nummer 8 schlägt der Nachfolger bedauerlicherweise eine gänzlich andere Richtung ein. Überschattet von Doktoreien am Drehbuch, ist ein höchst durchwachsener Beitrag entstanden, denn, man hört es immer wieder und es entspricht der Wahrheit, der gesamte Film wirkt wie ein zäher Zweiteiler der TV-Serie, die Amish-Hobbit-Rasse der Baku mit ihrem fragwürdigen Paradies-Duktus, der allen Prinzipien, die Star Trek ausmachen, zuwiderläuft ("Falsche Paradiese" anyone?), erwecken in mir nicht gerade die Empathie, die es nötig gehabt hätte, um an ihrem Schicksal Anteil zu nehmen. Und da sie Dreh- und Angelpunkt des Films sind, fällt die Handlung spannungstechnisch rapide in sich zusammen, zumal F. Murray Abraham als Bösewicht keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Einsame unterhaltsame Momente liefert ab und an die Crew, wenn sie unter dem Einfluss des Jungbrunnens herumkaspert. Ansonsten herrscht Langeweile vor. (5)

Star Trek: Nemesis (2002)
Der große Abschied der TNG-Crew, ein letztes Abenteuer. "Nemesis" hat das ungnädige Los des oberen Mittelmaßes mit sich rumzuschleppen. Nicht wirklich schlecht, nicht wirklich gut; zu viel Action, die den gelungenen Momenten gegenübersteht; zu viel Picard, dafür in einem höchst interessanten Konflikt. Ihm fehlt schlicht die Ausgewogenheit von "Der erste Kontakt" um den faszinierenden Grundgedanken in ansprechende Form zu bringen, die Actionlastigkeit geht zu Ungunsten der persönlichen Auseinandersetzung zwischen Patrick Stewart und Tom Hardy. Im Grunde meines Herzens wünschte ich, man hätte an die gelungenen Ansätze von "Nemesis" in einem elften Kinofilm angeknüpft, so muss ich mich mit eben diesem oberen Mittelmaß an Sci-Fi-Action als Schlusspunkt zufriedengeben. (6,5)

Uzala, der Kirgise [Дерсу Узала/デルス·ウザーラ Dersu Uzala (Dersu Uzala: The Hunter)] (1975)
Der einzige außerhalb Japans produzierte und gedrehte Film Akira Kurosawas (nach seiner schweren Sinnkrise) zeichnet sich durch eine relative Einfachheit sowohl in der Darstellung, als auch des Dargestellten aus. Ohne affektierte inszenatorische, selbstgefällige Spielereien konzentriert sich Kurosawa auf die schlichte Botschaft des Menschen, der mit der Natur in Einklang lebt und Respekt vor Mensch, Tier und Umwelt empfindet, subtil bedroht durch die Zivilisation, die den Kontakt zum Ursprung, damit zur Menschlichkeit verloren hat. In wunderschönen Naturaufnahmen findet er hierzu die filmische Entsprechung der literarischen Vorlage, die neben der humanistisch-holistischen Botschaft nuanciert von einer rührenden Männerfreundschaft erzählt. Wohlgemerkt stets ohne sich in einseitiger Kritik zu üben, ohne den Menschen zu dämonisieren oder die Natur und Dersu Uzala überhöht zu mystifizieren. (8)

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen [The League of Extraordinary Gentlemen(2003)
Es muss anderen Menschen wie Masochismus erscheinen, schließlich ist Stephen Norringtons Adaption von Alan Moores und Kevin O'Neills cleverer Vorlage katastrophal misslungen, hat wenig bis gar nichts mit dem Ursprungsmaterial zu tun, verschlimmbessert beinahe alles, was möglich gewesen war. Und trotzdem empfinde ich eine perverse Zuneigung zu dem Werk, woran es auch liegen mag, ignoriere unbewusst jedes Mal die Tatsache, dass es sich hierbei um ein mindestens ebenso grässliches, potthässliches CGI-Ungetüm handelt, wie es die hiesige Jekyll-Version darstellt. Vielleicht ist es das Steampunk-Flair oder der Reiz des viktorianischen Settings, es bleibt jedenfalls ein gemeiner Guilty Pleasure von mir. Übrigens: vertane Chance (eine von unzähligen vielen...)! Ihr hattet schon Sean Connery (eine Schande, das dies sein letzter Kinofilm war), wie konnte man da nicht der Graphic Novel entsprechend Fu Manchu zum Widersacher der Liga machen - und ihn als Sahnehäubchen mit Christopher Lee besetzen? Unfassbar! (Eigentlich: 2-3, Guilty Pleasure-Wertung: 6)

Der Rächer (1960)
Oh wie schön es ist: im Fahrwasser des Erfolgs der ersten Rialto-Produktionen schob die Kurt-Ulrich-Film kurzerhand die Verfilmung ihres einzigen lizenzierten Edgar Wallace-Krimis nach. Und das erfolgreich, obgleich Karl Antons Gruselkrimi, kurze Geistesblitze nicht ausgeschlossen, ganz gewiss nicht zu den glanzvollsten Wallace-Verfilmungen gezählt werden kann. Ein Mindestmaß an Handwerksarbeit mag man ihm attestieren, das Ergebnis ist in toto solide zu nennen, misst jedoch all die kecke Verspieltheit, den frechen Sleaze-Charme, den die Horst Wendlandt-Versionen stets ausgemacht hat. (5,5)
































8 - 6,6 (52,5)

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