Sonntag, April 24, 2011

Coverismus - Part Three

Lange ist es her, dass das hier mal als Reihe gedacht war. Was sich dann letztendlich als relativ kurzlebig heraustellte, dank meines fehlenden Fleiß und Ambition zur Kontinuität. Jedoch hin und wieder stolpere ich doch mal wieder über ein schönes, trashiges Cover, sowie dieses hier:Um die erste Frage zu beantworten: japp, diesen Film gibt es wirklich! Er existiert! Das musste ich (leider) feststellen, als ich noch zu seeligen Videothekszeiten durch die Regale wanderte und dieses Cover mich ekelhaft anlächelte. Das war noch zu Anfangszeiten, zum Morgengrauen, als meine Affinität zum Trashfilm langsam erwachte, geweckt durch den Troma-Kult-Trash-Klassiker "Toxic Avenger". Ich war noch anfällig. Ein solches Cover machte mich noch neugierig. Ich noch bereit für blinde Experimente.

Und so wanderte die DVD in den Player, bereit den geneigten Trash-Fan zu enttäuschen. Denn was wir hier haben ist eine kleine Z-Film-Produktion, mit miesen Darstellern, miesen Effekten und miesem Drehbuch - aus Deutschland. Ja, ein Trashfilm-Versuch aus Deutschland. Das schreit doch schon nach Misserfolg!
Irgendwo sollte das garantiert eine partyfähige Trash-Granate werden, die mit einer grenzdebilen Idee sein Publikum in die Falle locken sollte - und eben mit diesem Cover. Ein Blick allein auf dieses genügt, um einen leicht dem Irrglauben verfallen zu lassen, dieses Ziel sei auch gelungen...Seien wir ehrlich: Trash zu produzieren ist entweder total einfach oder unüberwindbar schwer. Immerhin herrscht ein himmelweiter Unterschied zwischen einem schlechten Film und einem unterhaltsamen Trash-Machwerk. Gewollt produzierter Trash wird meistens ersteres - oder noch belangloser. Und das haben wir hier. Wenn Deutsche gewollten Trash produzieren, kann das bloß in einer Katastrophe enden, so wie hier geschehen: trotz seiner Prämisse ist der Film nicht lustig, auf der anderen Seite ist er nicht ernsthaft genug, um unfreiwillig komisch zu sein (was viele Trash-Granaten ausmacht). Eine parodiehafter Charakter wird durchgängig verschenkt, um den langweiligen Protagonisten Raum zu schaffen und den titelgebenden Killerrucksäcke fehlt der Platz im Film, der ihnen eigentlich gebührt, während die eigentliche Darstellung derselbigen überdies meistens unspektakulär ausfällt.

Das ganze ist einfach unterträglich langweilig und, entsprechend der Erwartungen geschürt durch Cover und Idee, enttäuschend. Trash zu produzieren ist eben keine einfache Angelegenheit und da in Deutschland Trash eher ein Mainstreamprodukt ist, für die Deutschen umso mehr.

1 Kommentar:

Citara hat gesagt…

Puh, was bin ich froh, dass ich den Beitag ganz gelesen und den Trailer geschaut habe...

Cover: süß, will ich auch
Idee: Cool, will ich sehen
Umsetzng: Bäh, wie deprimierend schlecht