Montag, November 21, 2016

Russland wird fetter, die USA drumper.

Wegen eines Trips nach Wien musste ich die Reviewliste auf Anfang Dezember verschieben, ich hatte einfach kaum Zeit für Filme, geschweige denn Einträge dazu zu verfassen. Als Ersatzleistung krame ich statt dessen diese an Internet-Zeit gemessen uralte Meldung hervor: Steven Seagal wird Russe und zwar auf Anordnung und mit Segen der obersten politischen Landesinstanz, Zar Wladimir Wladimirowitsch Putin I. - womit sich noch einmal mehrere hundert Kilo purstes Schauspielgewicht zusätzlich der Russischen Föderation anschließen. Dabei muss sich selbstverständlich und unausweichlich die Frage stellen, ob Putin diesen Clip kennt.

Auf Russisch fluchen und verkloppen kann Speckie-Seagal demnach schon mal (sogar mit Messern), unter Umständen diente es ihm gar als Bewerbungsvideo, wer weiß? Ich fänd's amüsant, schließlich erinnert mich Mikhail (Igor Jijikine, manchen gegebenenfalls bekannt als Oberst Dovchenko aus "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull") in diesem Clip bisweilen an Putin höchstselbst. Ulkig.

Und weil es an dieser Stelle gerade gut passt: zu Donald Trump habe ich kein einziges Wort verloren (oder zählt das?)), wie könnte ich, die politische Niete schlechthin, dies auch tun? Jedoch finde ich, die aktuelle "South Park"-Episode "Members Only" hat es zielsicher wie immer auf den Punkt gebracht.

Nur eins möchte ich loswerden: an die Damen und Herren der europäischen Politik und all ihre treuen Anhänger, tut bitte nicht so schockiert! Mit besorgter Überraschung oder Panik auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA zu reagieren wirkt halbseitig Blind und weltfremd. Wir leben in einem Staatenverbund, dessen politisches Klima sich erschreckenderweise einer Realität nähert, in der rechtspopulistische Grütze wie die AFD die Oberhand zu gewinnen und in die Regierung einzuziehen droht, von den ganzen Front Nationals, Viktor Orbáns, PiS und wie sie alle heißen ganz zu schweigen. Es wäre vielleicht an der Zeit, sich die Frage zu stellen: läuft nicht doch irgendwas in der Art der etablierten Eliten zu regieren gewaltig schief, dass die Leute reihenweise in die Arme jener Wahnsinnigen getrieben werden? Sollte man, nur vielleicht, nicht endlich dahin zurückkehren, dass die Politik das Volk vertritt, anstatt es mit Füßen zu treten? Auf lange Sicht, selbst auf kurze Sicht kann es nicht gut gehen, die Probleme der Bevölkerung stiefmütterlich zu behandeln und nach dem Prinzip des eigenen Vorteils zu handeln. Freilich gehört dazu ebenfalls der Bürger, der endlich erwachen muss, statt sich in einer Welt von falschen Versprechungen oder glitzernden materialistischen Ablenkungen wiegen zu lassen. Leider, leider, es ist wahr: wir stagnieren. Und jetzt wisst hier, warum ich Politik versuche fernzubleiben.

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