Frohen 1. Mai!
Hiermit präsentiere ich wiederum die 6 Filme (ausgeschlossen Serien und Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe), die ich im Monat April seit der letzten Liste gesehen habe:
Stilsichere Comic-Adaption, deren herausragenstes Merkmal, abseits des ambivalenten und von Karl Urbans Kinn formidabel rübergebrachtem Antihelden, die trotz knappen Budgets, der simplen Story und der begrenzten Lokalitäten vermittelte, glaubwürdige Welt ist. Zudem besticht der Film durch seinen rauen, brutalen Ton, ohne mit bleischwerem Ernst zu erdrücken. (7,5/10)
Brust oder Keule (1976)
Einer der bekanntesten Filme mit Louis de Funès, aber auch einer der unterhaltsamsten. Das gastronomische Setting findet in der französischen Komödie einen denkbar angemessenen Platz, doch man muss kein Feinschmecker und Kenner der Haute Cuisine sein, um an dem bunten Treiben aus kulinarischen Köstlichkeiten, wie Unköstlichkeiten, familiären Verwicklungen und natürlich dem typischen Funès-Humor seinen Spaß zu haben. (8/10 mit Kindheits-Nostalgie-Bonus)
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger (2012)
(in 2D) Ang Lee versteht es magische Kinobilder zu erschaffen, gleichzeitig unter dem Abenteuer-Aspekt an der Oberfläche Tiefgründigkeit zu beweisen, indem er ohne zu predigen, aufzuzwingen oder gar mit aggressiv ablehnender Haltung dem Zuschauer eine theologisch-philosophische Perspektive eröffnet, wo andere Dogmatismus bevorzugen würden (nicht wahr Terrence Malick?). Das schafft er, indem er den Zuschauer miteinbezieht und ohne den Film jemals in die Länge zu ziehen, überzogen religiös oder philosophisch zu schwafeln, mit Spannung, einem gewissen, subtilen Sinn für Humor und einer gehörigen Portion Sympathie für seine Hauptdarsteller. (8/10)
The Eye (2002)
Eine reizvolle, schaurige Ausgangsidee, die in der bestehenden Form, abermals in kürzerer Form besser in einer Episode der "Twilight Zone" und Konsorten aufgehoben, durch einen zu ausgeprägt ausformulierten Drama-Anteil in die Länge gezogen wird, ohne das die Handlung davon tatsächlich profitieren würde. Dadurch wirkt der Film unentschlossen zwischen Grusel und Drama, was eine einheitliches Empfinden erschwert. (5/10)
Morning Glory (2010)
Typische Feel-Good-Komödie, die den Terror hinter der Kamera selbstredend romantisiert und dessen zynischer Anteil sich allein auf einen hervorragenden Harrison Ford beschränkt. Und natürlich ist selbst das letztlich nichts als eine Mauer, die von der hibbeligen, karrierefixierten Rachel McAdams eingerissen werden muss, damit die happy family an ihren Problemen reift. Ist ganz nett - wenn man Hausfrau ist. (5/10)
Moliere (1978)
Sehr ausführlicher Versuch eines kontextualisiertem Portraits eines Künstlers, der nicht hollywood-artig in ein sympathisches Licht gerückt, sondern so gut es geht akkurat dargestellt werden soll, was eine gewisse Unnahbarkeit in sich birgt. Oft genug vermittelt der Film einen dokumentarischen Charakter, zumal sich in seiner ausufernden Länge ein Fokus vermissen lässt, der dem Zuschauer ein Miterleben der Geschichte ermöglichen würde. Schauspielleistungen und Production Design sind hingegen über jeden Zweifel erhaben. (7/10)
6 - 6,8 (40,5)
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