Hiermit präsentiere ich wiederum die 16 Filme (ausgeschlossen Serien und Filme, die ich mich nicht im Stande sehe zu bewerten, weil ich sie z.B. nur zum Einschlafen gesehen habe), die ich im Monat Juli seit der letzten Liste gesehen habe:
Der 13te Krieger (1999)
Weder besonders clever, noch sonderlich innovativ, im Grunde sogar sehr simpel. Und doch ein adäquates filmisches Äquivalent eines archaischen Wikingerepos, dass John McTiernan hier liefert, selbst wenn Gegner und überwiegend die anderen 12 Krieger außer Antonio Banderas etwas gesichtslos bleiben. Der Score von Jerry Goldsmith ist überdies einfach großartig. (7,5/10)
Der Gott des Gemetzels (2011)
In Unkenntnis des Theaterstücks. Gutes Futter für Voyeuristen, die gerne Paaren beim mannigfaltigen Streiten zugucken. Satirisch hingegen hat Roman Polanskis Werk wenig Nährwert, ist generell inhaltlich eher trivial bis unentschlossen. Wofür es sich hingegen lohnt, sind die Darsteller. (5,5/10)
Kinder des Zorns (1984)
Ich glaube kaum, dass es jemanden tatsächlich bei sich von Geisterhand bewegten Maisähren ängstigt. Fritz Kiersch erschafft überdies keine Evokation von Bedrohung, nicht einmal das Blutgehalt ist ansehnlich genug für einen 90er-Jahre-Horrorfilm. Folglich ist es mir bis heute ein Rätsel, warum dieser Film es zu einer 8-teiligen (!) Reihe + Remake geschafft hat. (3,5/10)
Schlafwandler (1992)
Auch hier gibt es reichlich Szenen, die wirklichen Grusel entbehren. Trotzdem bereiten Brian Krause und Alice Krige als mystisch-inszestuöses Monsterpaar viel Spaß im Rahmen der kompakten Laufzeit, ein Kleinstadtgemetzel inklusive. Knapp, knackig, spaßig. (6/10)
Batman (1989)
Enter the true Batman: Michael Keaton. Tim Burton findet das nötige Maß zwischen Comic und Ernst für diese Verfilmung. Bruce Wayne besitzt Ansätze der nötigen Charaktertiefe, dem Joker hingegen wird eine unnötige und darüberhinaus banale Vorgeschichte spendiert. Dabei hilft es nicht, dass Jack Nicholson zu sehr herumkaspert und (abermals) das Verbrechergenie missen lässt (vllt. ist man inzwischen aber auch bloß Heath Ledger gewohnt). Über die Prince-Songs verliere ich kein Wort. (8[7,5/10])
Banlieue 13 (2004)
Dem deutschen Titel verweigere ich mich. Volle Ladung Adrenalin, ein flotter Actionfilm mit beeindruckenden Parkour-Einlagen. Dementsprechend ist die Handlung mehr um die Akrobatik und Action geschustert, aber wen kümmert's. (7/10)
Banlieue 13 - Ultimatum (2009)
Größer, höher, schneller - nicht minderes Adrenalinfest, diesmal mit mehr Story. Und natürlich bremst eben das hier und da den Film. Nichtsdetotrotz gutes Actionfutter. (7/10)
Der Schatz der Sierra Madre (1948)
Der Goldsucherfilm schlechthin. Arbeitet alle möglichen Situationen sukzessiv ab und endet selbstredend in einem schlussfolglichen Drama. Starkere Charaktere und Darsteller, sowie John Hustons sichere Regie machen den Film bis heute zu einem Klassiker. (8,5/10)
Der Präsident (1961)
Ernüchtener Blick auf die Prozesse hinter der Kulisse der Politik, der bis heute nichts an Brisanz oder Aktualität eingebüsst hat. Gleichzeitig das Bild eines starken Politikers, einer Persönlichkeit, die tatsächlich die Würde, Kraft und das Veständnis mitbringt, die man als Kapazität und Kopf einer Regierung haben muss, brilliant portaitiert von Jean Gabin. (8,5/10)
Street Fighter: The Legend of Chun-Li (2009)
Erstaunlich akkurates Beispiel dafür, wie man es nicht macht. Das dieses Drehbuch akzeptiert wurde, ist regelrecht makaber, das Casting ein Witz, einerseits, weil man sich bis auf eine Ausnahme nicht dazu durchringen konnte, Kampfsportler zu engagieren, andererseits... nun, Kristin Kreuk als Chun-Li dürfte selbsterklärend sein. Katastrophaler Schnitt, miese Kampfchoreographie, ein lächerlicher Bösewicht und begrenzt agierende Darsteller. Ein einziger Verrat am Spiel. (1,5/10)
Batman Begins (2005)
Enter Christopher Nolan: in einer Zeit entstanden, in denen wir noch nicht mit Provenienz-Geschichten erschlagen wurden. Ist der comichafteste der Nolan-Trilogie, macht allerdings auch am meisten Spaß. Die vorgegaugelte psychologische Tiefgründigkeit verläuft sich indes schnell in abgenutzten, pathetischen Aphorismen und den unüberschaubaren Action-Szenen. (8[7,5/10])
The Dark Knight (2008)
Ein höherer Realismusanspruch gesellt sich zu bleischweren 9/11-Analogien und der Konfrontierung mit gesellschaftlicher Ethik. Der beste Teil der Reihe ist nicht unbedingt stringent durchdacht, funktioniert dahingegen formidabel als Action-Thriller. Und Heath Ledger erzeugt also Joker einfach eine unheimliche, alles an die Wand drückende Präsenz, die die ansonsten eher formelhaften Charaktere des Films ausgleicht. (8,5/10)
The Dark Knight Rises (2012)
Und dann kam Teil 3: Rücken an Rücken mit dem zweiten Teil fällt besonders auf, wie sehr Christoper Nolan sich überschätzt und übernommen hat. Der große Abschluss präsentiert sich als überladenes Chaos, inhomogen im Ton und geradezu jämmerlich in seinen Versuchen, der Geschichte irgendeine Form von sozialkritischer oder epischer Relevanz auch hinsichtlich seiner Vorgänger zu verleihen. Vieles wirkt überhetzt, was insbesondere den Charakteren immens schadet, anderes ergibt kaum noch Sinn, es fehlt jedes Gefühl von Zeit(druck), die Bevölkerung Gothams ist überhaupt gar nicht erst greifbar, dementsprechend fehlt jede Form der spürbaren Bedrohung oder ein Gefühl der Notwendigkeit, dass etwas auf dem Spiel steht, das es zu retten gilt. Das Nolan das auch noch mies in Szene setzt schockiert überdies. Am schlimmsten ist jedoch die Tatsache, dass man merkt, dass irgendwo unter dem ganzen Chaos, den unausgegorenen Ideen, der misslungenen Mise-en-scène vielleicht nicht ein großartiger, zumindest aber ein guter Film steckt. Tatsächlich klingt es stets spannender, wenn man den Film erzählt bekommt. Wenn man ihn sieht, wird man sich der Katastrophe erst bewusst. (4,5/10)
Herzig-fröhlicher Gute-Laune-Film, ein inniger Verusch eines Brückenbaus über Vorurteile hinweg. Sympathische Darsteller und zurückhaltener Humor. Macht Spaß. (6/10)
Largo Winch - Tödliches Erbe (2008)
Frankreichs Version eines Indiana Jones-James Bonds ist sehr direkt erzählt und meistens überbelichtet, kann über weite Strecken seine Spannung halten, steht und fällt allerdings mit den vom Zuschauer aufgebrachten Sympathien für Tomer Sisley. (5,5/10)
Der Ghostwriter (2010)
Elegant inszenierter Thriller im politischen Ambiente, der sich langsam entfaltet. Manche bezeichnen das als öde und vermisse offensichtlich moderne Reißerischkeit, übersehen dabei das angemesse Tempo, mit der Roman Polanski seinen Thriller erzählt. (8/10)
16 - 6,4 (102,5)
2 Kommentare:
Ich stimme zu, was TDKR angeht.
Zu TDKR lässt sich soviel sagen, dass es mir sichtlich schwer gefallen ist. Für mich ist es immer schwerer einen Film zu verkraften, der offensichtlich Potential gehabt hätte. Das trifft auf TDKR zu, allerdings auch auf "TRON: LEGACY" btw. Natürlich ist TRON nicht mal ansatzweise so schwach wie TDKR.
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